Festliche Klänge – Ein musikalischer Abschied und die Suche nach neuen Tönen
In einer Zeit, in der die Welt in festlichem Glanz erstrahlt und die Herzen der Menschen von einer gewissen Magie erfüllt sind, hat sich der Katholische Kirchenchor Seedorf mit Hingabe und Leidenschaft dem Einüben von traditionellen, sowie auch modernen Chorsätzen gewidmet.
Dunningen-Seedorf – Sorgfältig ausgewählte Melodien und Liedtexte sollten die Weihnachtsgottesdienste in eine festliche und besinnliche Atmosphäre tauchen, die die Seele berührt und das Herz erwärmt.
In einer Ära, in der die Stelle der musikalischen Chorleitung leider unbesetzt ist, wurde bereits seit Anfang November der Chor durch den Interimsdirigenten Frank Friedrich, der mit seiner musikalischen Brillanz und Hingabe aushilfsweise die Leitung übernommen hat, durch die heiße Phase der Weihnachtsvorbereitungen geführt.
Als Festtags-Organist stand wieder der aus Stetten stammende Patrick Krissler zur Verfügung. Ebenso gaben eine Bläsergruppe und ein Paukenspieler des örtlichen Musikvereins, sowie ein Streicherquintett der Aufführung einen würdigen und feierlichen Rahmen.
Das traditionelle Engelamt am ersten Weihnachtsfeiertag um 5 Uhr in der Frühe, war gut besucht, und wurde traditionell mit dem Satz „Still liegen Bethlehems Fluren“ von Hugo Halt eingeleitet, zu dem zum ersten Mal in der Geschichte des Chores die Streicher wirkungsvoll den Chorsatz unterstrichen und dem Zauber der frohen Botschaft der Heiligen Nacht einen stimmungsvollen Charakter verliehen. Danach folgte ein feierliches Oratorium, nämlich das Weihnachtsevangelium mit den beiden vereinseigenen Gesangssolisten Rudolf Holzer, der hier schon seit unzählig vielen Jahren als Erzähler der Weihnachts-Geschichte fungiert, und Kristina Brack, welche die Engelsstimmen musikalisch verkörperte und vom Organisten und dem Frauenchor bei Ihrer Darbietung unterstützt wurden.
Dieser Besonderheit, und einem Merkmal der Seedorfer Weihnacht folgte das lateinische „Transeamus usque Bethlehem“ von Joseph Schnabel, welches vom Entschluss der Hirten erzählt, nach Bethlehem zu gehen – begleitet vom Gloria der Engel. Zur Gabenbereitung wurde das Stück „Nun freut Euch Ihr Christen“, ein altes katholisches Kirchenlied zur Weihnacht, nach dem lateinischen Adeste fideles und einer Melodie von John Reading und dem deutschsprachigen Text von Joseph Mohr vorgetragen. Bei diesem musikalischen Vortrag konnte sich das Bläserquintett sowie der Organist mit einer sich immer steigerten und ergreifenden Modulation äußerst fulminant, sowie gekonnt in Szene setzen.
Zum Sanctus war „Seht die Herrlichkeit Gottes“ aus dem Eingangschor des Oratoriums der Messias aus der Feder von Georg Friedrich Händel zu hören.
Zur Kommunion wurde das englische „Oh Holy night“ von Adolphe Adam aufgeführt, welches die Geburt Jesu als Erlöser der Menschheit reflektiert, und von Kristina Brack in hervorragender Weise als Solistin vorgetragen wurde. „Freue Dich Welt“, ebenfalls von G. F. Händel, sowie „Ein Engel kam aus Himmelshöhn“ von Bernhard Hemmerle rundeten das feierliche Hochamt jeweils als Zwischengesänge ab.
Zwischen den Chorvorträgen gab es immer wieder auch Gelegenheit zum gemeinsamen Gemeindegesang mit Liedern aus dem Gotteslob, aber auch mit „O Du Fröhliche“ und „Stille Nacht“.
Mit einem wehmütigen Blick verabschiedet sich der Chor von einem geschätzten Gast-Dirigenten, der mit seiner Leidenschaft und seinem Können durch die Weihnachtsvorbereitungen begleitet hat. Sein Engagement und seine musikalische Leitung hat die Chorgemeinschaft bereichert und die Gottesdienste zu musikalischen Erlebnissen gemacht. Nun ist der katholische Kirchenchor Seedorf auf der Suche nach einem neuen Dirigenten, der mit frischem Wind und neuen Ideen die musikalische Reise fortsetzen wird.