back to top
...
    NRWZ.deAus der RegionEvangelische Kirchenmusik sucht Verstärkung

    Evangelische Kirchenmusik sucht Verstärkung

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    Rottweil – Pfingsten gilt als „Geburtstag der Kirche“. Doch die großen Religionsgemeinschaften verlieren seit Jahren Mitglieder. Da lässt ein Aushang an der Evangelischen Predigerkirche in Rottweil aufhorchen, dass Musiker für Gottesdienste gesucht werden – stecken dahinter etwa Sparmaßnahmen?

    Der Gedanke liegt jedenfalls nahe. Denn vielerorts unternehmen die Kirchen Anstrengungen, sich an die seit Jahren rückläufige Zahl der Gläubigen anzupassen. Einrichtungen werden geschlossen, Strukturen gestrafft – nicht zuletzt, um mit weniger Geld klarzukommen. Und sich vorzubereiten auf absehbare weitere Schrumpfungsprozesse.

    Auch der sympathieträchtige Bereich der Kirchenmusik, der – gerade in Rottweil – auch in einer breiten, kulturinteressierten Öffentlichkeit  hohes Ansehen genießt, bleibt da oft nicht verschont. Doch im konkreten Fall winkt Vera Poldafit, Kirchenpflegerin der Evangelischen Kirchengemeinde Rottweil, ab. Es gehe nicht um Sparmaßnahmen, sondern darum, die Aufgaben der Kirchenmusik auf mehr Schultern zu verteilen, erklärte sie auf Anfrage der NRWZ.

    „Wir haben selbstverständlich weiter unseren Kirchenmusikdirektor Johannes Vöhringer auf einer Vollzeit-Stelle“, betont sie. Aber Vöhringer könne nicht alle der zahlreichen Dienste übernehmen. Denn zu den Hauptgottesdiensten kämen noch etliche weitere Angebote wie Kindergottesdienste, Taufen und Hochzeiten. Zudem gebe es einmal im Monat einen evangelischen Gottesdienst in Villingendorf, Wellendingen, Dietingen und Bühlingen, veranschaulicht Poldafit die Breite der Aufgaben.

    „Bei diesen vielen Verpflichtungen wurde Herr Vöhringer schon immer von einem Netz von Aushilfsorganisten und Ehrenamtlichen unterstützt“, erläutert die Kirchenpflegerin. Allerdings wurde dieses Netz jüngst zunehmend löchrig. So hätten sich in der Corona-Pandemie Musiker anderweitig orientiert, die früher Dienste übernommen hätten. Auch komme insgesamt im kirchenmusikalischen Bereich weniger Nachwuchs nach, berichtet Vera Poldafit.

    „So entstand die Idee, die Kirchenmusik breiter aufzustellen und neue Leute anzusprechen“, berichtet die Kirchenpflegerin, bei der aufgrund der Vakanz der Pfarrstelle im geschäftsführenden Pfarrbereich Mitte nach dem Weggang von Pfarrerin Gabriele Waldbaur aktuell die Fäden zusammenlaufen. Poldafit sieht in der Werbe-Aktion geradezu eine Stärkung der Kirchenmusik. Andernorts mache man schon länger Abstriche, da werde die Musik einfach per CD-Player eingespielt – „das aber wollen wir nicht“, unterstreicht Poldafit die Haltung der Evangelischen Kirche in Rottweil und den Nachbargemeinden.

    Über die Resonanz kann die Kirchenpflegerin noch nichts berichten, dazu sei der Aushang noch nicht lange genug öffentlich. Aber sie unterstreicht, dass sich gerne melden könne, wer Interesse habe.

    Auch Kirchenmusikdirektor Johannes Vöhringer sieht die Suche nach einem erweiterten Team für die evangelische Kirchenmusik positiv. „Da geht es im Wesentlichen um Leute, die in den Außenorten sich musikalisch einbringen können“, erläuterte er auf Anfrage der NRWZ.

    Freilich geht Vöhringer auf den wohlverdienten Ruhestand zu. Er sei noch ein Jahr im Dienst, erklärte er. Doch auch diesen Einschnitt will die Evangelische Kirchengemeinde dem Vernehmen nach nicht zum Anlass für einen Sparkurs nehmen. „Wir machen uns gerade Gedanken, wann wir die Stelle neu ausschreiben“, sagte Kirchenpflegerin dazu der NRWZ. Vielleicht kommt der Nachfolger oder die Nachfolgerin von Johannes Vöhringer ja nächstes Jahr zu Pfingsten.

    Info: Wer sich für eine musikalische Mitwirkung bei den Gottesdienst-Angeboten der evangelischen Kirche in Rottweil und den Nachbargemeinden interessiert, kann sich an die evangelische Kirchenpflege in Rottweil wenden, Tel.: 0741-17500312.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Beiträge

    „Bremer Stadtmusikanten“ begeistern

    Als mitreißende Mutmach-Geschichte über die Kraft der Freundschaft und des Optimismus setzt das Rottweiler Zimmertheater „Die Bremer Stadtmusikanten“ in Szene: humorvoll, einfallsreich, kurzweilig –...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Festliche Stimmung beim DHG-Weihnachtskonzert

    „Vor vielen hundert Jahren“ lautete das Motto des diesjährigen Weihnachtskonzerts des Droste-Hülshoff-Gymnasiums in der Auferstehung-Christi-Kirche.Rottweil - Vom barocken Chorsatz über weihnachtliche Popsongs bis...

    Leckereien aus Hyères

    Eine 14-köpfige Gruppe vom Comité de Jumelage aus Hyères, darunter Präsident Marco Soiteur, Vizepräsidentin Christine Krapf- Laborde und Isabelle Buttafoghi als Vertreterin der Stadt...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Rottweil – Pfingsten gilt als „Geburtstag der Kirche“. Doch die großen Religionsgemeinschaften verlieren seit Jahren Mitglieder. Da lässt ein Aushang an der Evangelischen Predigerkirche in Rottweil aufhorchen, dass Musiker für Gottesdienste gesucht werden – stecken dahinter etwa Sparmaßnahmen?

    Der Gedanke liegt jedenfalls nahe. Denn vielerorts unternehmen die Kirchen Anstrengungen, sich an die seit Jahren rückläufige Zahl der Gläubigen anzupassen. Einrichtungen werden geschlossen, Strukturen gestrafft – nicht zuletzt, um mit weniger Geld klarzukommen. Und sich vorzubereiten auf absehbare weitere Schrumpfungsprozesse.

    Auch der sympathieträchtige Bereich der Kirchenmusik, der – gerade in Rottweil – auch in einer breiten, kulturinteressierten Öffentlichkeit  hohes Ansehen genießt, bleibt da oft nicht verschont. Doch im konkreten Fall winkt Vera Poldafit, Kirchenpflegerin der Evangelischen Kirchengemeinde Rottweil, ab. Es gehe nicht um Sparmaßnahmen, sondern darum, die Aufgaben der Kirchenmusik auf mehr Schultern zu verteilen, erklärte sie auf Anfrage der NRWZ.

    „Wir haben selbstverständlich weiter unseren Kirchenmusikdirektor Johannes Vöhringer auf einer Vollzeit-Stelle“, betont sie. Aber Vöhringer könne nicht alle der zahlreichen Dienste übernehmen. Denn zu den Hauptgottesdiensten kämen noch etliche weitere Angebote wie Kindergottesdienste, Taufen und Hochzeiten. Zudem gebe es einmal im Monat einen evangelischen Gottesdienst in Villingendorf, Wellendingen, Dietingen und Bühlingen, veranschaulicht Poldafit die Breite der Aufgaben.

    „Bei diesen vielen Verpflichtungen wurde Herr Vöhringer schon immer von einem Netz von Aushilfsorganisten und Ehrenamtlichen unterstützt“, erläutert die Kirchenpflegerin. Allerdings wurde dieses Netz jüngst zunehmend löchrig. So hätten sich in der Corona-Pandemie Musiker anderweitig orientiert, die früher Dienste übernommen hätten. Auch komme insgesamt im kirchenmusikalischen Bereich weniger Nachwuchs nach, berichtet Vera Poldafit.

    „So entstand die Idee, die Kirchenmusik breiter aufzustellen und neue Leute anzusprechen“, berichtet die Kirchenpflegerin, bei der aufgrund der Vakanz der Pfarrstelle im geschäftsführenden Pfarrbereich Mitte nach dem Weggang von Pfarrerin Gabriele Waldbaur aktuell die Fäden zusammenlaufen. Poldafit sieht in der Werbe-Aktion geradezu eine Stärkung der Kirchenmusik. Andernorts mache man schon länger Abstriche, da werde die Musik einfach per CD-Player eingespielt – „das aber wollen wir nicht“, unterstreicht Poldafit die Haltung der Evangelischen Kirche in Rottweil und den Nachbargemeinden.

    Über die Resonanz kann die Kirchenpflegerin noch nichts berichten, dazu sei der Aushang noch nicht lange genug öffentlich. Aber sie unterstreicht, dass sich gerne melden könne, wer Interesse habe.

    Auch Kirchenmusikdirektor Johannes Vöhringer sieht die Suche nach einem erweiterten Team für die evangelische Kirchenmusik positiv. „Da geht es im Wesentlichen um Leute, die in den Außenorten sich musikalisch einbringen können“, erläuterte er auf Anfrage der NRWZ.

    Freilich geht Vöhringer auf den wohlverdienten Ruhestand zu. Er sei noch ein Jahr im Dienst, erklärte er. Doch auch diesen Einschnitt will die Evangelische Kirchengemeinde dem Vernehmen nach nicht zum Anlass für einen Sparkurs nehmen. „Wir machen uns gerade Gedanken, wann wir die Stelle neu ausschreiben“, sagte Kirchenpflegerin dazu der NRWZ. Vielleicht kommt der Nachfolger oder die Nachfolgerin von Johannes Vöhringer ja nächstes Jahr zu Pfingsten.

    Info: Wer sich für eine musikalische Mitwirkung bei den Gottesdienst-Angeboten der evangelischen Kirche in Rottweil und den Nachbargemeinden interessiert, kann sich an die evangelische Kirchenpflege in Rottweil wenden, Tel.: 0741-17500312.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]