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    Drei Könige an der Krippe im Heilig-Kreuz-Münster

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    ROTTWEIL – Im vergangenen Jahr gab es einen gewaltigen Wirbel um den schwarzen König im Ulmer Münster. Die als „rassistische Stereotype“ bezeichneten Figuren werden nicht mehr aufgestellt, „sie verströmten den Ungeist der Nach-Kolonialzeit“. In Rottweil jedenfalls sind die wunderschön geschnitzten Figuren der Heiligen Drei Könige mit ihrem Gefolge an der Krippe angekommen und geben von ihrem Aussehen her keinen Anlass zum Streit.

    In der Bibel heißt es etwa bei Matthäus 2,1-2, „als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.“ Origines, ein Kirchenschriftsteller, schloss im 3. Jh. aus der Zahl der Geschenke „Gold, Weihrauch und Myrrhe“, dass es wohl drei Magier waren. In Psalm 72 ist die Rede von „Königen aus Tarschisch und den Inseln, … aus Saba und Seba“ die nach Jerusalem pilgerten. So wurden aus den Sterndeutern Könige. Gold, Weihrauch und Myrrhe sind auch durchweg teure und somit königliche Geschenke. In San Apollinare Nuovo in Ravenna bekamen die Könige auf einem Mosaik schließlich ihre Namen Caspar, Melchior und Balthasar. Ein schwarzer König ist dort aber nicht dargestellt. Später deutete man die drei Könige als Vertreter der drei damals bekannten Erdteile Asien, Afrika und Europa. Einander voll ebenbürtig stehen sie in Rottweil an der Krippe.

    Alle sind in überaus prächtige Gewänder gehüllt. Im Anblick des Kindes scheinen sie vor Ehrfurcht zu erstarren. Demütig, aber in majestätischer Haltung und würdevoller Ausstrahlung stehen oder knien sie vor der Krippe. Mit ihren großen, staunenden Augen blicken sie auf das Jesuskind und halten ihm ihre Geschenke entgegen.

    Man kann die drei Figuren gut zuordnen. Europa wird dargestellt von einem alten Mann mit Bart und Königsmantel. Er bringt dem Kind seine goldene Königskrone. Den König aus Asien erkennt man an seinem Bart und dem Turban. Sein Geschenk ist die Myrrhe, ein getrocknetes Harz, das bereits die Ägypter zur Einbalsamierung ihrer Toten benutzten. Myrrhe zählt zu den ältesten Heilmitteln der Menschheit. Der schwarze König ist besonders kostbar gekleidet und trägt einen Turban samt Krone, eine dicke Goldkette und einen Mantel aus verschiedenen Stoffen mit Hermelin. Er beweihräuchert das Kind. Weihrauch war in der Antike teuer und ein begehrtes Handelsgut. Es galt als aromatisches Räuchermittel und ebenso als desinfizierendes und entzündungshemmendes Heilmittel. Symbolisch steht Weihrauch für Reinigung, Verehrung und Gebet. In der katholischen Kirche und in den Ostkirchen wird Weihrauch zur Verehrung des Allerheiligsten verwendet. Die Laudes am 7. Januar fasst es so zusammen: Sie bringen „Gold dem großen König, Weihrauch dem wahren Gott und Myrrhe für sein Begräbnis“.

    Die Figuren für diese Krippe hat der Holzbildhauer und Maler Wilhelm Klink aus Horb (1874-1952) Anfang der Fünfziger-Jahre als sein Alterswerk geschaffen. Es war ein Auftrag des Rottweiler Stadtpfarrers Karl Ochs, der diese Krippe wenige Jahre nach dem Krieg vollständig aus Spenden seiner Gemeinde bezahlen konnte.

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    2 Kommentare

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    Raglos
    Raglos
    3 Jahre her

    Gruselig, drei alte Männer als Heilige drei Könige, geht gar nicht… eine Königin muss da dabei sein.
    Moment, passt ja immer noch nicht, wir brauchen ja auch zwei schwule Könige und zwei lesbische Königinnen.
    Endlich die Lösung gefunden… nun haben wir 4 Könige und 3 Königinnen und alle sind zufrieden…
    Huch, nein.. passt immer noch nicht, es fehlt ja noch einen transsexuelle Königin sowie ein transsexueller König…puuuh… nun haben wir 5 Könige und 4 Königinnen… sollte also passen,
    Arghhhh… jetzt brauchen wir ja noch einen schwarzen König… und natürlich eine schwarze Königin… das selbe in gelb, rot und was auch immer sonst noch rummrennt..
    Mein Vorschlag, wir machen uns 365 Könige, Königinnen und Könige/innen-wassauchimmer und für jeden einen Feiertag und endlich muss man nicht mehr daran denken den Wecker zustellen…

    Horst
    Horst
    3 Jahre her

    „Im vergangenen Jahr gab es einen gewaltigen Wirbel um den schwarzen König im Ulmer Münster.“

    Überall wird sie erwähnt, die Krippenfigur des schwarzen Königs im Ulmer Münster. Ganz offensichtlich hat niemand derjenigen, die sich dazu äußern und ihr Unverständnis kundtun, die Figur jemals gesehen, auch nicht die ganzen Nuhrs und Sträters im TV, denn sonst würden sie vermutlich ganz anders darüber denken und sprechen.

    Es gebe jeder mal in der Suchmaschine etwa Folgendes ein: „Ulmer Münster Krippenfigur schwarzer König“ und schaue sich ein Foto dieser Figur an. Was sieht sie/er dann? Das, was die ganzen Medien außen vor gelassen haben, nämlich die Karikatur, das Zerrbild eines schwarzen Menschen aus Afrika, so wie man ihn sich damals wohl vorgestellt hat. Wer sich nach dem Betrachten der Figur immer noch darüber aufregt, dass sie entfernt worden ist, sollte dringend mal zum Augenarzt gehen.

    Aber so ist das eben. Da reden alle über etwas, von dem sie keine Ahnung haben, weil sie sich offensichtlich gar nicht mal die Mühe gemacht haben, sich ausgiebig zu informieren. Und alle Medien greifen zwar die Schlagzeile auf, sind aber selbst nicht bemüht, ihre Klientel richtig aufzuklären. Das hat nichts mit journalistischer Sorgfalt zu tun.

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    In der Bibel heißt es etwa bei Matthäus 2,1-2, „als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.“ Origines, ein Kirchenschriftsteller, schloss im 3. Jh. aus der Zahl der Geschenke „Gold, Weihrauch und Myrrhe“, dass es wohl drei Magier waren. In Psalm 72 ist die Rede von „Königen aus Tarschisch und den Inseln, … aus Saba und Seba“ die nach Jerusalem pilgerten. So wurden aus den Sterndeutern Könige. Gold, Weihrauch und Myrrhe sind auch durchweg teure und somit königliche Geschenke. In San Apollinare Nuovo in Ravenna bekamen die Könige auf einem Mosaik schließlich ihre Namen Caspar, Melchior und Balthasar. Ein schwarzer König ist dort aber nicht dargestellt. Später deutete man die drei Könige als Vertreter der drei damals bekannten Erdteile Asien, Afrika und Europa. Einander voll ebenbürtig stehen sie in Rottweil an der Krippe.

    Alle sind in überaus prächtige Gewänder gehüllt. Im Anblick des Kindes scheinen sie vor Ehrfurcht zu erstarren. Demütig, aber in majestätischer Haltung und würdevoller Ausstrahlung stehen oder knien sie vor der Krippe. Mit ihren großen, staunenden Augen blicken sie auf das Jesuskind und halten ihm ihre Geschenke entgegen.

    Man kann die drei Figuren gut zuordnen. Europa wird dargestellt von einem alten Mann mit Bart und Königsmantel. Er bringt dem Kind seine goldene Königskrone. Den König aus Asien erkennt man an seinem Bart und dem Turban. Sein Geschenk ist die Myrrhe, ein getrocknetes Harz, das bereits die Ägypter zur Einbalsamierung ihrer Toten benutzten. Myrrhe zählt zu den ältesten Heilmitteln der Menschheit. Der schwarze König ist besonders kostbar gekleidet und trägt einen Turban samt Krone, eine dicke Goldkette und einen Mantel aus verschiedenen Stoffen mit Hermelin. Er beweihräuchert das Kind. Weihrauch war in der Antike teuer und ein begehrtes Handelsgut. Es galt als aromatisches Räuchermittel und ebenso als desinfizierendes und entzündungshemmendes Heilmittel. Symbolisch steht Weihrauch für Reinigung, Verehrung und Gebet. In der katholischen Kirche und in den Ostkirchen wird Weihrauch zur Verehrung des Allerheiligsten verwendet. Die Laudes am 7. Januar fasst es so zusammen: Sie bringen „Gold dem großen König, Weihrauch dem wahren Gott und Myrrhe für sein Begräbnis“.

    Die Figuren für diese Krippe hat der Holzbildhauer und Maler Wilhelm Klink aus Horb (1874-1952) Anfang der Fünfziger-Jahre als sein Alterswerk geschaffen. Es war ein Auftrag des Rottweiler Stadtpfarrers Karl Ochs, der diese Krippe wenige Jahre nach dem Krieg vollständig aus Spenden seiner Gemeinde bezahlen konnte.

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