Woche vier im Virus und man bleibt weiter tapfer. Der Mensch versucht sich mit den Gegebenheiten zu arrangieren. Saß der Kollege in Woche eins noch geschniegelt und adrett im Homeoffice, mit einem aufreizend aufgeräumten Zimmer im Hintergrund, muss die PC-Kamera in Woche zwei bereits neu justiert werden.
Es muss schließlich nicht jeder sehen, dass sich die Pizzaschachteln im Hintergrund gefährlich neben den Bierflaschen türmen. In Woche drei ist nur noch ein knapp geschnittenes Brustbild zu sehen. Was sich unterhalb der Schreibtischkante befindet, will niemand wirklich wissen. In Woche vier sind die beiden obersten Hemdknöpfe lässig geöffnet und die Frisur ist… sagen wir leger.
Doch – das muss an dieser Stelle gesagt werden – läge es ihr allerfernstens, die lieben Kollegen zu kritisieren! Heute morgen hat sie lange, sehr lange überlegt, ob sie wirklich einkaufen soll und falls ja, ob sie sich dazu tatsächlich anziehen muss.
Zuguterletzt quält sie sich doch anstandshalber in die letzte verblieben Jeans, bei der sich der Knopf noch schließen lässt und macht sich auf den Weg zum Baumarkt. Ganz, ganz früh morgens, wenn sonst noch keiner auf die Idee gekommen ist. Am Baumarkt angekommen, windet sich die Schlange der Wartenden bereits um die letzte Kurve der Einfahrt. Männer! Männer so weit das Auge reicht!
Der ultimative Geheimtipp für alleinstehende Damen: Mädels, jetzt auf zum Baumarkt! Die Auswahl ist grandios. Da kann jede Partnerbörse einpacken. Große Kräftige, schlanke Drahtige, blonde, schwarzhaarige, braunäugige… und alle lächeln sie verzückt über die einzige „Elfe“ in strammsitzender Jeans morgens kurz vor Acht vor der Baumarkttür. Zugegeben, es sind auch ein paar Trolle in Jogginghosen darunter, aber wer will in diesen Zeiten schon wählerisch sein!
Wieder daheim im Homeoffice, erscheint der Kollege mit Mundschutz auf dem Bildschirm.“Den brauchst du doch nicht zum Online- Meeting“, wendet sie ein. „Geht schneller als rasieren,“ nuschelt der in die Kamera.