Ein aus dem Bereich des Motors qualmender, abgestellter Jeep hat am Dienstagnachmittag die Kräfte der Feuerwehr auf den Plan gerufen. Die Arbeit im nahegelegenen Gerichtsgebäude pausierte. Denn die Alarmanlage des Pick-ups machte mächtig Lärm.
Rottweil – Weißer Qualm sei aus einem der vorderen Radkästen des Wagens aufgestiegen, berichtete Stadtbrandmeister Frank Müller der NRWZ. Als er eintraf, habe er an dem Jeep, der nicht gebrannt hatte, auch einen Geruch nach verschmortem Kunststoff wahrgenommen. Ein beginnender Fahrzeugbrand? Die elf Einsatzkräfte, die mit drei Fahrzeugen nachgerückt waren, öffneten die Motorhaube, was den Pick-up offenbar schon abkühlen ließ. Und sie klemmten die Batterie ab. Das brachte die durchdringend laute Alarmanlage dann auch zunächst zum Verstummen. Die hatte schon die Mitarbeitenden im nahen Gerichtsgebäude aufgeschreckt. An Arbeiten, etwa an Aktenstudium, war bei dem Krach nicht zu denken. Das Ganze geschah nämlich in der Lorenz-Bock-Straße, direkt vor den Fenstern des Rottweiler Amtsgerichts.
Eine Streife der Polizei, ebenfalls vor Ort, machte derweil den Halter des Pick-ups ausfindig, der in der Nähe arbeitet und deshalb nach einer Viertelstunde ebenfalls vor Ort war. Die Alarmanlage, die trotz abgeklemmter Batterie wieder losheulte, als die Feuerwehrleute gerade zusammenpacken wollten, konnte der Fahrer dann abstellen. Und somit wieder für Ruhe vor Ort sorgen. Passanten hatten laut Müller den qualmenden und schrill tutenden Jeep gemeldet.
Bevor sie abrückten, hatten die Feuerwehrleute den Jeep noch mit einer Wärmebildkamera überprüft und keine erhöhten Temperaturen festgestellt, somit Entwarnung geben können. Die Motorhaube des Geländefahrzeugs ließ sich übrigens gewaltfrei öffnen. Sie ist offenbar lediglich mit zwei Gummiklemmen arretiert.
Den Einsatz wird der Wagenhalter beziehungsweise seine Versicherung freilich bezahlen müssen. Die Feuerwehr werde eine halbe Stunde berechnen, sagte Einsatzleiter Müller. Eine solche Rechnung bezieht sich auf die Art und Zahl der eingesetzten Fahrzeuge sowie auf die der am Einsatz beteiligten Kräfte.
Was der an sich kleine Einsatz zudem zeigte: Der Digitalfunk, auf den die Rottweiler Wehr am Sonntag, am 1. Advent, umgestellt hat, funktioniert. Darauf verwies Müller. Das bedeutet, dass inzwischen die Fahrzeuge untereinander, etwa auf Anfahrt, aber auch der Einsatzleiter und die Leitstelle digital miteinander kommunizieren. Weiterhin analog bleibt der Funkverkehr auf der Einsatzstelle unter den Teams und Gruppen sowie dem Kommandanten. Die Feuerwehr Oberndorf, beispielsweise, funkt schon länger digital, nun haben nach entsprechender Einweisung auch deren Rottweiler Kameradinnen und Kameraden umgestellt.