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DRK-Fundgrube: Neustart an neuer Stelle

Ziemlich eng war es am Dienstagvormittag in der neu eröffneten „DRK-Fundgrube“ an der Steige. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Stadträtinnen und Stadträte, Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr, ihr Rottweiler Kollege Christian Ruf als DRK-Präsident drängten sich in den umgestalteten Räumen. Dazu die aktuellen und einige frühere Helferinnen, ein Kinderwagen und die Presse – es war kuschelig in dem etwa 70 Quadratmeter großen Laden. Hier können Menschen mit kleinem Geldbeutel, aber auch andere günstig gebrauchte Kleidung und Haushaltswaren kaufen.

Schramberg. Als „Hausherr“ hieß er DRK-Ortsvereinsvorsitzende Michael Moosmann die Gäste willkommen. Er erinnerte an die 32 Jahre, die die Kleiderkammer an der Geißhaldenstraße ihr Domizil hatte.

Neuer Start

Dort habe die Fundgrube mit der Schramberger Tafel als Nachbarin gemeinsam dazu beigetragen, „dass Menschen wieder in die Gesellschaft zurückfinden, die aus irgendeinem Grund in Not geraten waren. „Wir geben ihnen nach Flucht oder Schicksalsschlag, die Grundlage wieder neu zu starten“, führte Moosmann aus.

Zahlreiche Gäste in der neuen Fundgrube. Foto: him

Klamotten dienten nicht nur zum Wärmen, „sie zeigen wie wir ankommen wollen und uns selbst definieren“.  So ermögliche die Kleiderkammer auch Menschen, ordentlich gekleidet zur Arbeit zu gehen und am sozialen Leben teilzunehmen.

Seit zwei Jahren habe er mit Anita Banholzer, der damaligen Leiterin der Fundgrube überlegt, wie sich die räumliche Situation verbessern ließe. Banholzer habe nach dem kompletten Herunterfahren während der Coronapandemie den Neustart mit enormem Elan gewagt, betonte Moosmann.

Neue Räume

Die neuen Räume habe dann ihre Nachfolgerin Christa Brodmann angeboten bekommen. Das alles sei sehr kurzfristig von November bis heute gelaufen, daher auch der sehr kurzfristige Zuschuss-Antrag, bat Moosmann um Nachsicht bei den anwesenden Rätinnen und Räten von CDU, SPD, Buntspecht, Freier Liste und ÖDP.

Der Umzug sei vom gesamten DRK-Team innerhalb von einem Tag bewältigt worden. Geholfen habe dabei Brodmanns „nette aber auch bestimmte Art“ Entscheidungen zu treffen.

Gut sortiert. Foto: him

Neue Möglichkeiten

Die Angesprochene freute sich über die vielen Besucherinnen und Besucher. Das zeige den Stellenwert des DRK. Sie dankte, dass die Stadt das DRK mehr als 31 Jahre lang mietfrei an der Geißhaldenstraße habe den Laden betreiben lassen.

Im neuen Laden habe man dank 70 Quadratmeter und Schaufenster ganz andere Möglichkeiten, so Brodmann. Der laden sei schon dank seiner zentralen Lage seit dem Morgen schon „gut frequentiert“ gewesen. „Das kann nur gut werden.“

Mit den neuen Öffnungszeiten, Dienstag und Donnerstag von 9 bis 16 Uhr und am Samstag von 9 bis 12 Uhr werde das Einkaufen entzerrt. „Es braucht keine Nummer mehr und es gibt keine Wartezeiten“, freut sich Brodmann.

Neben dem sozialen Aspekt ist den Fundgrubeleuten auch die Nachhaltigkeit wichtig. Deshalb sei die Fundgrube auch für alle offen, die sich für „Second-Hand-Kleidung“ oder Haushaltsdinge interessierten.

Die Gemeinderatsmitglieder Bärbel Pröbstle und Reinhard Günter im Gespräch mit Fachbereichsleiterin Susanne Gwosch. Foto: him

Neue Mieter

Die Entscheidung sei im November rasch getroffen gewesen. Für die Hausbesitzerfamilie war Emre Ural auf das DRK zugekommen und hatte die Räume der früheren Reinigung angeboten. Nach einer Besichtigung ein paar Tage später seien sie sich einig gewesen.

Auch Christa Brodmann hob die Zusammenarbeit beim DRK hervor. Michael Moosmann habe sie sofort unterstützt und so manchen stein aus dem Weg geräumt. Der Umzug habe dank „Manpower“ super funktioniert. Eveline Fehrenbacher habe eine detaillierte Planung gemacht. Für insgesamt 26 Schränke sei klar gewesen, was wohin kommt.

Neugierige

Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr freute sich, dass die Fundgrube nicht mehr am Rand, sondern mitten im Zentrum liege. Viele Neugierige habe sie schon beobachtet. Auch für das Haus sei ein die neuen Mieter gut. Und wenn die Stadt die Miete übernehme, hätten die Urals auch einen zuverlässigen Mieter, „der so schnell nicht wieder ausziehen möchte“, scherzte sie.

An die Vorsitzende der Schramberger Tafel Elisabeth Spöttle gewandt meinte sie, die Erweiterungsmöglichkeiten für die Tafel prüfe die Verwaltung derzeit. Ob eine Wand durchbrochen werden kann, sei aber noch nicht sicher.

Mitten in der Stadt. Foto: him

Die Fundgrube sei ein wichtiges Angebot, gerade auch für Geflüchtete, die gebrauchen können.

Nach der Sanierung der Steige sei die Fundgrube ein wertvoller Baustein, um das Quartier aufzuwerten. Nach den Klagen der Anwohner über Vandalismus vor einiger Zeit bestehe inzwischen ein guter Kontakt der Anwohner zu den Wirten.

Neue Kunden

Moosmann schließlich dankte nochmals der Stadt und dem Stadtrat und versprach das DRK werde gerne „für die nächsten Jahrzehnte die Räume an der Steige mit Leben erfüllen“.

Und während noch die Gästen die Eröffnung feierten, waren schon die ersten Kunden in der Fundgrube und suchten nach etwas Passendem. Start geglückt.

 

 

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