Berneckschule soll am angestammten Platz bleiben
Schulcampus-Ausschuss tagte / Module kommen
Die Berneck-Grundschule wird am bisherigen Standort bleiben. Darin waren sich die Mitglieder des besonderen Ausschusses Schulcampus weitgehend einig. Auch, dass die Schule dringend erweitert werden muss. Nur wann dies geschieht, steht noch in den Sternen. Eine gute Nachricht aber gab es: Die vier zusätzlichen Klassenzimmer in Modulbauweise werden bis zum neuen Schuljahr stehen – wenn es nach den Planern geht, jedenfalls.
Schramberg. Im ursprünglichen Plan für den Schulcampus war vorgesehen, dass die Berneckschule eines Tages auch auf den Campus kommen soll. Allerdings war dieser Plan im „Ideenteil“. Für diesen war die Umsetzung nicht konkret geplant. Im Realisierungsteil, der jetzt ansteht, sind der – fast fertige – Don-Bosco-Kindergarten sowie die Peter-Meyer-Schule als auch die Verbundschule aus Realschule und Gemeinschaftsschule vorgesehen (Wir berichten darüber noch ausführlich.)
Keine Zeit
Weil die Berneck-Grundschule aber aus allen Nähten platzt und auch das Alt-Gebäude saniert werden muss, kann die Schule nicht so lange warten, bis der erste Teil des Campus fertig ist. Daher hat der Rat im vergangenen Jahr vorgeschlagen, die Schule am bisherigen Standort bei der Heilig-Geist-Kirche zu belassen. Hier könnten auch Erweiterungsbauten platziert werden, wie Fachbereichsleiter Bent Liebrich im Ausschuss zeigte.
Er machte klar, dass es für die weitere Planung des Schulcampus wichtig sei, dass der Rat diese Änderung auch formell beschließt. Das Thema habe man auch schon „rege diskutiert“, nun sollte man das konkretisieren. Eine gute Nachricht hatte Liebrich für die Schule: Die vier Klassenzimmer in Modulen für knapp 800.000 Euro als Zwischenlösung seien auf dem Weg.
Herausforderungen
Wegen steigender Schülerzahlen und des kommenden Ganztagsbetriebs stehe die Schule vor großen Herausforderungen. Zugleich sei sie „Startchancenschule“, die besondere Förderung erhalte. Derzeit nutze die Schule die Mensa des Gymnasiums mit. Die Stadt müsse aber eine eigene Mensa anbieten, wenn der Ganztagsbetrieb kommt.
Eine Erweiterung am bisherigen Standort sei möglich, so Liebrich. Da werde dann auch die Mensa eingeplant. Mit den Modulen könne man überbrücken. „Der Bauantrag ist gestellt“, so Liebrich. Bis zum neuen Schuljahr könnten die Module stehen.
Flächen fehlen
Er ging nochmals auf die Gründe ein, weshalb er den Standort Schulcampus aufgeben will. Der Entscheidende sei: „Die Grundstücke gehören uns nicht.“ Es sei auch nicht absehbar, dass die für die Schule erforderlichen Flächen verkauft werden. Wenn man die Schule aus dem Ideenteil nehme, erleichtere dies die Planung für den Campus. Sonst müsste man bei allem eine mögliche weitere Schule mitdenken: bei der Heizung, bei der Mobilität, bei den Verkehrswegen. „Wir würden vielleicht ins Nichts planen“, warnte Liebrich.
Er wies aber auch auf die Nachteile hin: Synergieeffekte entfielen, die Stadt müsste künftig drei Mensen betreiben. Auch muss der bestehende „Altbau“ der Berneckschule für viel Geld saniert werden. Schließlich würden die städtebaulichen Möglichkeiten am Schweizer Parkplatz eingeschränkt.
Berneckschule bevorzugt?
In der Diskussion erklärte Clemens Maurer (CDU), er habe den Eindruck, die Berneckschule werde bevorzugt. „Es darf nicht immer nur um die Berneckschule gehen.“ Er hätte sich eigentlich gewünscht, die Berneckschule im Ideenteil zu belassen.
Freie Liste Sprecher Udo Neudeck stieß ins gleiche Horn: „Wir haben ein Premiumprojekt, das ist der Schulcampus. Die Berneckschule darf das Projekt nicht überholen.“ Auch er fand die ursprüngliche Idee besser und schlug vor, den vorgesehenen Platz auf dem Campus nicht anderweitig zu überplanen.
Module brauchen zu lang
Die Sprecherin von SPD-Buntspecht Tanja Witkowski kündigte an, ihre Fraktion werde beim Vorschlag zur Berneckschule mitgehen. Sie forderte, dass es in Sachen Module vorangehen müsse, diese würden dringend gebraucht. Liebrich verwies auf Probleme mit dem digitalen Bauantrag, nun liege der Bauantrag beim Baurechtsamt. Die Module könne man aber erst ausschreiben, wenn die Baugenehmigung vorliege, ergänze Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr.
Ralf Rückert (Freie Liste) störte sich, dass es so lange daure. „Die Container haben wir im Mai 2024 beschlossen. Wir brauchen mehr als ein Jahr, um vier Container aufzustellen.“ Das Baurechtsamt behandle alle gleich, beschwichtigte Eisenlohr. „Die können einen Antrag erst bearbeiten, wenn er vorliegt.“
Der Ausschuss hat, anders als geplant, keinen Beschluss gefasst. Die Verwaltung soll für den Gemeinderat einen neuen Beschlussvorschlag ausarbeiten, so die Ausschussmitglieder einmütig.