Schlüsselrückgabe: „Wundervolle Fasnet“ endet

Schramberger Zunftmeister gibt Schlüssel zurück - oder?

Nun ist sie wirklich vorbei, das Sierra Madre verklungen, der Rattenball über die Majolika-Bühne gegangen, vor dem Rathaus hängt der Bauhof die bunten Fahnen ab – und im OBinnen-Zimmer gibt der Elferrat den Rathausschlüssel zurück. Wobei letzteres stimmt nicht so ganz. Aber dazu später.

Der Bauhof hängt die Fahnen vor dem Rathaus ab. Foto: him

Schramberg. Pünktlich um elf stellt sich der Elferrat in Frack und Zylinder heulend im Amtszimmer der Oberbürgermeisterin ein. Dorothee Eisenlohr eilt noch mal in ihr Vorzimmer und holt eine neue Mitarbeiterin. „Die hat das noch nicht erlebt…“ Und brav wie die Schulerbuben heulen die Elfer für die Neue nochmal.

Es heult sich so schön. Foto: him

Die Menschen brauchen das

Zunftmeister Tobse Dold hat eine staatstragende Rede vorbereitet. „Mir fehlen die Worte, was an der diesjährigen Fasnet los war.“ Es sei wieder ein Gesamtkunstwerk geworden, das die Menschen „erfreut, berührt und bewegt“. Man möge die Freude der vergangenen Tage mit in den Alltag der nächsten Monate mitnehmen, so Dold. „Denn wir werden es brauchen.“

Ob Fasching, Karneval oder Fasnet, diese Tage seien wichtig für die Bevölkerung, deshalb gelte es, die Fasnet zu erhalten. An die Politik appellierte Dold für Sicherheit zu sorgen, aber auch für Kultur und Freiheit.

Der Schlüssel …

Er dankte der Stadt für die Unterstützung den Hilfsorganisationen, dem Bauhof. Die Fasnet sei friedlich verlaufen, abgesehen von kleineren Zwischenfällen, die aber auch an normalen Wochenenden vorkommen könnten. Statt des Rathausschlüssels überreichte der Zunftmeister Eisenlohr nur einen Chip. Den eigentlichen Schlüssel hebe er auf „fürs Türmleblasen im Advent“, frotzelte er.

Tobse Dold überreicht einen Rathaus-Chip. Foto: him

Am Schmotzigen hatte Eisenlohr die Türmlebläser eigentlich nicht hinauf zum Türmle steigen lassen wollen. Sie sollten hinter dem Rathaus den Narrenmarsch blasen. Hat nix gefruchtet, sie waren oben.

Eisenlohr bedankte sich ihrerseits für eine „ganz wundervolle Fasnet“, die sie erstmals als Bach-na-Fahrerin auch aus dieser Perspektive erlebt habe. Zum Leidwesen mancher Zuschauer und ihrem Glück sei sie furztrocka runtergekommen.

Dankeschön mit Wellnessguck‘

Sie wolle den von ihr bei der Schlüsselübergabe angekündigten Kuschelkurs beibehalten und beschenkte die Elfer mit einer „einzigartigen After-Fasnets-Wellnessguck“. Darin so nützliche Dinge wie eine „Totes Meer-Schlammmaske“ und ein Mini-Glas Nutella.

Wellness-Gucke. Foto: him

Nach den Reden gab’s noch ein Gläsle Sekt, man solle ja nicht so abrupt runterfahren, und dann marschierten Elfer zum traditionellen Heringessen.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.



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