back to top
...
    NRWZ.deFasnet in und um RottweilRattenball: Schramberger Fasnet endet im Geheul

    Rattenball: Schramberger Fasnet endet im Geheul

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    Noch einmal kam alles auf den Tisch, was die Schramberger Fasnet zu bieten hatte, insbesondere aber die Missgeschicke der Akteurinnen und Akteure. In der genagelt vollen Café-Bar Majolika trafen sich der Elferrat und viele Fasnetsbegeisterte und beklagten nach Mitternacht die „viel zu jung Verstorbene“. Doch zuvor gabs noch ein buntes Programm, musikalisch begleitet von Yannik.

    Schramberg. Ein einsamer Bach-na-FahrerIn sprang ein letztes Mal durch die Reihen, trockene Brezele auswerfend.

    Bach-na-FahrerIn

    Zunftmeister Tobse Dold, der auch durchs Programm führte befasste sich mit der hundertjährigen Geschichte des Rattenballs, das sei zwar historisch „nicht ganz gesichert“, aber werde jetzt mal so festgelegt.

    In der Frühzeit sei die Schramberger Fasnet ja noch „karnevalistisch geprägt“ gewesen und so fischte er eine Karnevalsrede aus dem Internet:

    „Ich werde es Euch jetzt kredenzen

    Das Thema ist Flatulenzen.“

    Alles Vor-geschrieben

    Zwei Elfer – Max und Fabian berichteten, dass Fabi als Zeitungsredakteur die Geschichten ja immer schon acht Tage vorher schreibt: So sei auch der Artikel über den heutigen Rattenball schon fertig.

    Während der Zunftmeister „gewohnt gekonnt durch den Abend geführt“ habe, lasen die beiden aus dem morgigen Schwabo vor, habe das Publikum „spontan begonnen, Rucki Zucki zu singen“.  Das tat das Publikum denn auch, um Fabi nicht Lügen zu strafen.

    Auch einen Stepptanz mit Dieter und Stefan hatte Fabi schon vorab notiert – und der kam dann zur Begeisterung des Publikums auch. Die Fakten stimmten jedenfalls zur Hälfte bei diesem Satz: „Doro konnte nicht kommen, weil sie keinen Hundesitter gefunden hat.“

    Nachlesen

    Hans-Jörg Dierstein hatte in Versform die kleinen Begebenheiten aufgespießt. Er wusste von den Rosswäldern, die vier Stockwerke zu ihm hochgestiegen seien – und vor verschlossener Türe standen, weil sie am, falschen Tag gekommen sind.

    „Beim Aufsage musch Kilometer laufen, von der Majolika zum Roma hin, des schaffsch net, ohne was zu saufen, was machsch au bloß mit dem Urin?“

    Ebenfalls mit der Fasnet und ihren Widrigkeiten befasste sich Udo Neudeck als „Hoorig Katz“.

    „Die Fasnet war kurz – wie Tarzans Lendenschurz“, hat sie/er erkannt. Aber auch:

    „Mir hen in unsrem Städle

    des weltbeschte Narrenblättle.“

    Dass Doro dem Elfer einen Dackel schenkt und der Autor dieser Zeilen sich mit seinem Hauschlüssel dackelhaft angestellt hat, ist der Hoorig Katz ebenfalls nicht entgangen. Sie hatte aber auch intern Kritik und zwar an zwei zwar sensationell guten Zuberbauern. Er bat die beiden Seriensieger sich künftig etwas zurück zu halten:

    „Bevor die Jungen verlieren die Luscht und nit mehr fahren vor lauter Fruscht.“

    Abschließend dankte die Hoorig Katz, allen Beteiligten, die alle etwas zum Gelingen der Fasnet beigetragen hätten.

    Fledermäus‘ und faule Witze

    Aus dem Falkenstein kamen zwei Fledermäuse und trugen Doros Lied vor: „Ich wollt, ich wär‘ mein Hund, dann wär‘ ich kugelrund, ich läge morgens im Büro und müsste nur aufs Klo.“

    Foto: Karsten

    Tobse hatte einige Jungfrauenclubwitze auf Lager, bis zwei Bach-na-Fahrer ihre Dirty-Dancing Nummer mit zwei aufblasbaren Girls gleich zwei Mal präsentieren durften. Wegen eines Zwischenrufs verdonnerte Tobse den Ebse Pietsch dazu, einen Witz zu erzählen, der mit lautem uiuiuiauauauauaau quittiert wurde. Zwei „Waldbuben“ tanzten danach zu Cabaret und YMCA – ebenfalls gleich zwei Mal.

    Gsangsunterricht für die Katz

    Nach einem Jahr Gesangsunterricht traute sich Tobse selbst ein Lied zum Besten zu geben. Aus Cordula Grün wurde „Hoorige Katz – ich hab dich, ich hab dich, ich hab dich tanzn gesehen.“ De GesangslehrerIn sollte man/frau allerdings in ein tiefes Verlies sperren.

    Eine bunte Mischung aus FKK und Stadtmusik trat als „Waldemars Hunderudel“ und freute ich über tausend neue Plätze in der Stadt.

    Den krönenden Abschluss machte Bernd, der mit neuen und legendären Fasnetsliedern vom AE noch einmal alle mitriss: „Der Fledermäusesong“, „Hoorig, hoorig isch die Katz – und der Wauwau“ und natürlich das Bruele Lied: „Manchmal wünsch‘ ich mir, ich wär en Hansel…“ Da kam so manche Träne in die Augen.

    Trauer um zu früh Verstorbene

    Richtig geheult haben dann die Elfer und Obernarren, als um zwölf die Musik aus war. Ehrenzunftmeister Hubert Dold begrüßte die „liebe Trauergemeinde“: „Wir müssen Abschied nehmen von unserer lieben Fasnet“, hub Hube an.

    Er erinnerte an einen Elfer, der der Prinzessin beim Zunftball die Meinung gesagt habe. Das habe die Prinzessin mit versteinerter Miene über sich ergehen lassen und acht Tage bis zur Schlüsselübergabe auf die Rache gewartet. Und dann gekontert. „Das ging leider ins Höschen“, befand Dold.

    Sein Schlusswort blieb unwidersprochen. „Es war wieder eine gigantische Fasnet, die die Elferfrauen gestemmt haben…“ Die Bach-na-Fahrt habe im Schwabo die Seite 1 beherrscht „und Trump auf Seite 4 verbannt“.

    Noch lange saßen die Gäste bei Hering und Zwiebeln voller Vorfreude auf die Fasnet 2025.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    NRWZ-Redaktion Schramberg
    NRWZ-Redaktion Schramberg
    Unter dem Label NRWZ-Redaktion beziehungsweise NRWZ-Redaktion Schramberg veröffentlichen wir Beiträge aus der Feder eines der Redakteure der NRWZ. Sie sind von allgemeiner, nachrichtlicher Natur und keine Autorenbeiträge im eigentlichen Sinne.Die Redaktion erreichen Sie unter redaktion@NRWZ.de beziehungsweise schramberg@NRWZ.de

    Beiträge

    IHK senkt Mitgliedsbeiträge für das Jahr 2025

    Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg senkt einmalig ihre Beiträge für Mitgliedsunternehmen. Im kommenden Wirtschaftsjahr werden diese branchenübergreifend laut Pressemitteilung um durchschnittlich 20 Prozent...

    Schallende Ohrfeige

    Mit großer Bestürzung haben wir, die Anwohner und Grundstücksnachbarn, den Bericht über das geplante und nunmehr vom Baurechtsamt genehmigte Wohnbauprojekt an der Rochus-Merz-Straße gelesen....

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    „Elferfrauen“ bei Kaffee und Kuchen im Rathaus

    Traditionell sind die Partnerinnen der Elferräte und die weiblichen Narrenrätinnen aus allen Stadtteilen nach der Fasnet zu Kaffee und Kuchen ins Rathaus eingeladen.Schramberg....

    An die zwei Millionen Zuschauer am Roßgumpen

    Bei der Schramberger Bach-na-Fahrt hatte Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr ihr Smartphone dabei und von der Ehrentribüne am Rossgumpen eifrig gefilmt. Daraus hat sie ein kleines...

    Fasnetsende mit mutiertem Dackel

    Wie die Schlüsselübergabe am Fasnetssamstag, so hat auch die Schlüsselrückgabe am Aschermittwoch Tradition. Das geschieht allerdings in deutlich kleinerem Rahmen. Nun brachte Zunftmeister Tobse...

    Es isch koin Weck, es isch koin Weck…

    Am Fasnetssamstag um 13.13 Uhr enthüllte die Bürgervereinigung Freiamt Tös zusammen mit der „Notgemeinschaft Schwarzer Brezelbändel“ ein Plakat, das gleichzeitig das diesjährige Motiv des...

    Fasnetsfreude in der Tagespflege

    Am Schmotzigen Donnerstag versammelten sich rund 100 Musiker vor der Schützenstraße 12, um die Gäste der Tagespflege für Senioren Mary Kampman mit mitreißenden traditionellen...

    Drei „Wanderprediger“ ziehen an Fasnet durchs Münster

    Es ist seit vielen Jahren Brauch, dass im Gottesdienst am Fasnetssonntag die Predigt in Reimen vorgetragen wird. Und deshalb kamen auch dieses Jahr die...

    Leserbrief: Wadelkappendiktatur

    Der Narr als solcher liebt den Protest im Alltag und beim Narrenfest, wird er dagegen zahm statt bissig, macht er sich selber überflüssig.In Rottweil gibt’s jetzt manch´...

    Aufsagen: Zunft-Spott und „KI Schnupfe“?

    Mit viel Einfallsreichtum haben die Narren beim Aufsagen wieder etliche Themen bearbeitet – Privates und Politisches. Hier einige Beobachtungen. Vorneweg: Das eine heiße Thema, das...

    Großer Fasnetumzug in Schramberg

    Der große Fasnetsumzug kurz nach der Da-Bach-Na-Fahrt bot am Fasnetsmontag wieder eine Vielzahl von Höhepunkten. Hier die Reihenfolge zur Orientierung:- 1: Elferfrauen der Narrenzunft...

    Schramberger „Da-Bach-Na-Fahrt“ wieder ein ganz besonderes Erlebnis

    Bei günstigen Bedingungen - viel Wasser im Bach, und oben trocken – startete am Montag pünktlich um 13 Uhr die diesjährige Da-Bach-Na-Fahrt. Exakt 28.635...

    Sogar die Sonne kam zum Sprung

    95 Minuten: So lange dauerte es, bis beim Montags-Narrensprung die letzten Narren durch das Schwarze Tor kamen. Obwohl eher tristes Wetter angekündigt war, kam...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Noch einmal kam alles auf den Tisch, was die Schramberger Fasnet zu bieten hatte, insbesondere aber die Missgeschicke der Akteurinnen und Akteure. In der genagelt vollen Café-Bar Majolika trafen sich der Elferrat und viele Fasnetsbegeisterte und beklagten nach Mitternacht die „viel zu jung Verstorbene“. Doch zuvor gabs noch ein buntes Programm, musikalisch begleitet von Yannik.

    Schramberg. Ein einsamer Bach-na-FahrerIn sprang ein letztes Mal durch die Reihen, trockene Brezele auswerfend.

    Bach-na-FahrerIn

    Zunftmeister Tobse Dold, der auch durchs Programm führte befasste sich mit der hundertjährigen Geschichte des Rattenballs, das sei zwar historisch „nicht ganz gesichert“, aber werde jetzt mal so festgelegt.

    In der Frühzeit sei die Schramberger Fasnet ja noch „karnevalistisch geprägt“ gewesen und so fischte er eine Karnevalsrede aus dem Internet:

    „Ich werde es Euch jetzt kredenzen

    Das Thema ist Flatulenzen.“

    Alles Vor-geschrieben

    Zwei Elfer – Max und Fabian berichteten, dass Fabi als Zeitungsredakteur die Geschichten ja immer schon acht Tage vorher schreibt: So sei auch der Artikel über den heutigen Rattenball schon fertig.

    Während der Zunftmeister „gewohnt gekonnt durch den Abend geführt“ habe, lasen die beiden aus dem morgigen Schwabo vor, habe das Publikum „spontan begonnen, Rucki Zucki zu singen“.  Das tat das Publikum denn auch, um Fabi nicht Lügen zu strafen.

    Auch einen Stepptanz mit Dieter und Stefan hatte Fabi schon vorab notiert – und der kam dann zur Begeisterung des Publikums auch. Die Fakten stimmten jedenfalls zur Hälfte bei diesem Satz: „Doro konnte nicht kommen, weil sie keinen Hundesitter gefunden hat.“

    Nachlesen

    Hans-Jörg Dierstein hatte in Versform die kleinen Begebenheiten aufgespießt. Er wusste von den Rosswäldern, die vier Stockwerke zu ihm hochgestiegen seien – und vor verschlossener Türe standen, weil sie am, falschen Tag gekommen sind.

    „Beim Aufsage musch Kilometer laufen, von der Majolika zum Roma hin, des schaffsch net, ohne was zu saufen, was machsch au bloß mit dem Urin?“

    Ebenfalls mit der Fasnet und ihren Widrigkeiten befasste sich Udo Neudeck als „Hoorig Katz“.

    „Die Fasnet war kurz – wie Tarzans Lendenschurz“, hat sie/er erkannt. Aber auch:

    „Mir hen in unsrem Städle

    des weltbeschte Narrenblättle.“

    Dass Doro dem Elfer einen Dackel schenkt und der Autor dieser Zeilen sich mit seinem Hauschlüssel dackelhaft angestellt hat, ist der Hoorig Katz ebenfalls nicht entgangen. Sie hatte aber auch intern Kritik und zwar an zwei zwar sensationell guten Zuberbauern. Er bat die beiden Seriensieger sich künftig etwas zurück zu halten:

    „Bevor die Jungen verlieren die Luscht und nit mehr fahren vor lauter Fruscht.“

    Abschließend dankte die Hoorig Katz, allen Beteiligten, die alle etwas zum Gelingen der Fasnet beigetragen hätten.

    Fledermäus‘ und faule Witze

    Aus dem Falkenstein kamen zwei Fledermäuse und trugen Doros Lied vor: „Ich wollt, ich wär‘ mein Hund, dann wär‘ ich kugelrund, ich läge morgens im Büro und müsste nur aufs Klo.“

    Foto: Karsten

    Tobse hatte einige Jungfrauenclubwitze auf Lager, bis zwei Bach-na-Fahrer ihre Dirty-Dancing Nummer mit zwei aufblasbaren Girls gleich zwei Mal präsentieren durften. Wegen eines Zwischenrufs verdonnerte Tobse den Ebse Pietsch dazu, einen Witz zu erzählen, der mit lautem uiuiuiauauauauaau quittiert wurde. Zwei „Waldbuben“ tanzten danach zu Cabaret und YMCA – ebenfalls gleich zwei Mal.

    Gsangsunterricht für die Katz

    Nach einem Jahr Gesangsunterricht traute sich Tobse selbst ein Lied zum Besten zu geben. Aus Cordula Grün wurde „Hoorige Katz – ich hab dich, ich hab dich, ich hab dich tanzn gesehen.“ De GesangslehrerIn sollte man/frau allerdings in ein tiefes Verlies sperren.

    Eine bunte Mischung aus FKK und Stadtmusik trat als „Waldemars Hunderudel“ und freute ich über tausend neue Plätze in der Stadt.

    Den krönenden Abschluss machte Bernd, der mit neuen und legendären Fasnetsliedern vom AE noch einmal alle mitriss: „Der Fledermäusesong“, „Hoorig, hoorig isch die Katz – und der Wauwau“ und natürlich das Bruele Lied: „Manchmal wünsch‘ ich mir, ich wär en Hansel…“ Da kam so manche Träne in die Augen.

    Trauer um zu früh Verstorbene

    Richtig geheult haben dann die Elfer und Obernarren, als um zwölf die Musik aus war. Ehrenzunftmeister Hubert Dold begrüßte die „liebe Trauergemeinde“: „Wir müssen Abschied nehmen von unserer lieben Fasnet“, hub Hube an.

    Er erinnerte an einen Elfer, der der Prinzessin beim Zunftball die Meinung gesagt habe. Das habe die Prinzessin mit versteinerter Miene über sich ergehen lassen und acht Tage bis zur Schlüsselübergabe auf die Rache gewartet. Und dann gekontert. „Das ging leider ins Höschen“, befand Dold.

    Sein Schlusswort blieb unwidersprochen. „Es war wieder eine gigantische Fasnet, die die Elferfrauen gestemmt haben…“ Die Bach-na-Fahrt habe im Schwabo die Seite 1 beherrscht „und Trump auf Seite 4 verbannt“.

    Noch lange saßen die Gäste bei Hering und Zwiebeln voller Vorfreude auf die Fasnet 2025.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]