Die im Jahr 2021 gegründete „Notgemeinschaft Schwarzer Brezelbändel in der Fünftälerstadt Schramberg im Schwarzwald“ gibt zur diesjährigen Fasnet wieder ein Gedenkblatt und eine Postkarte heraus. Dazu habe das Stadtarchiv Schramberg eine Pressemitteilung erreicht, schreibt Stadtarchivar Carsten Kohlmann. Er bitte uns diese zu veröffentlichen. Trotz einer eingehenden graphologischen, stiltechnischen, ja sogar sprachprofilerischen Untersuchung, ist es der NRWZ-Redaktion nicht gelungen, den wahren Autor der folgenden – anonymen -Zeilen zu identifizieren. Narri -Narro!
Schramberg. Unter den alten Schramberger Narrensprüchen nimmt der Narrenspruch über den sagenumwobenen „Hammerbeck“ eine Sonderstellung ein. Im Unterschied zu den anderen Narrensprüchen „Hoorig, Hoorig isch dia Katz …“, „Da Bach na, da Bach na …“, „S’isch a Meidle hier …“ und „Schramberger Meidle hen Stiefele a …“ wurde er von Walter Pfeiffle (1919 – 1999) in den von ihm 1952/54 geschaffenen Narrenmarsch nicht aufgenommen und ist in Variationen auch auffällig oft in anderen Zentren der schwäbisch-alemannischen Fastnacht bekannt.
Zur diesjährigen Fastnacht hat sich die „Notgemeinschaft Schwarzer Brezelbändel in der Fünftälerstadt Schramberg“ mit dem rätselhaften Narrenspruch beschäftigt und stellt in der neuen Ausgabe des Narrenblättles „D’Hoorig Katz“ der Narrenzunft Schramberg zum ersten Mal seine Geschichte dar.
Der „Schwarze Brezelbändel“ wurde in der „Corona-Fasnet“ des Jahres 2021 gegründet und setzt sich seitdem in der Tradition des „Alten Parlaments“ für die Erforschung und Bewahrung der ältesten Fastnachtsbräuche in Schramberg ein. Auf Gedenkblättern und Postkarten werden Besonderheiten der örtlichen Fastnachtsgeschichte gewürdigt – in diesem Jahr der Bäckermeister Karl August Hammer (1888 – 1936), an den der Narrenspruch „Es isch kein Weck, es isch kein Weck …“ erinnert.
Grafik von Uwe Rettkowski
Der Grafiker und Illustrator Uwe Rettkowski hat ihn dazu mit seiner Bäckerei in der Lauterbacher Straße 17 verewigt, die im Jahr 2017 im „Sanierungsgebiet Talstadt West“ abgerissen wurde – zuletzt bis 2012 von Bäckermeister Roland Seifert betrieben, mit dem in Schramberg die mindestens seit 1547 bestehende Tradition des örtlichen Bäckerhandwerks erlosch.
Die Zeichnung ist ab Samstag, 3. Februar 2024, in limitierter Auflage von jeweils 500 Exemplaren exklusiv im Stadtmuseum Schramberg erhältlich. Dort kann bis zum 18. Februar 2024 auch die Sonderausstellung „Batsch-nass – Furz-trocka. Die Da-Bach-na-Fahrt in Schramberg“ besucht werden.
Die Einnahmen aus dem Verkauf von Gedenkblatt und Postkarte werden vom „Schwarzen Brezelbändel“ für das Buch „100 Jahre Schramberger Hansel“ in der Schriftenreihe des Stadtarchivs und Stadtmuseums Schramberg im Jahr 2025 gespendet (Dienstag bis Samstag 13 bis 17 Uhr, Sonntag 11 bis 17 Uhr, Fasnetsmontag und- dienstag geschlossen).
Narrenspiel am Fasnetssamstag
Zur Erinnerung an den „Hammerbeck“ veranstaltet die Bürgervereinigung Freiamt Tös Schramberg am Fasnetssamstag, 10. Februar, 13.13 Uhr, an der Ecke Geißhaldenstraße und Lauterbacher Straße auch ein öffentliches Narrenspiel, zu dem die gesamte Bürgerschaft eingeladen ist. Jedes Bäckerkostüm wird prämiert.