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    Zimmern unter der Burg: Wer folgt auf Leichtle?

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    In Zimmern unter der Burg (Zollernalbkreis) wird im kommenden Jahr schon wieder gewählt. Nachdem Jürgen Leichtle nach zweijähriger Amtszeit zum Bürgermeister von Lauterbach gekürt wurde, sucht die kleine Gemeinde eine neue Amtschefin oder einen neuen Amtschef. Am Sonntag, 22. Januar 2023, ist Wahltag. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis 4. Januar.

    Als Wahltag wurde der Sonntag, 22. Januar 2023, festgelegt. Sollte an diesem Tag keiner der Bewerber die gesetzlich erforderliche Mehrheit an Stimmen erhalten, findet die dann erforderliche Neuwahl am Sonntag, 5. Februar 2023, statt. Als Wahlzeit wurde jeweils der Zeitraum von 10 Uhr bis 17 Uhr festgelegt.

    Einen Interessenten für die Stelle gibt es bereits. Kreistagsmitglied Stefan Buck (47) von der Konservativ-Bürgerlichen Vereinigung (KBV), der 2020 gegen Leichtle kandidiert hat, will eventuell antreten und hat offensichtlich schon den Gemeinderat kontaktiert. „Bewerber ist man aber erst dann, wenn man die Unterlagen einreicht“, sagt der stellvertretende Bürgermeister Benjamin Gauß. Zusammen mit seinen Ratskollegen Werner Panthen und Bernd Mayer rührt er die Werbetrommel für sein kleines Heimatdorf. Für die drei ist klar, dass es wichtig für die Gemeinde ist, dass mindestens zwei Bewerber antreten. Denn nur so habe man letztlich auch eine Wahl. 

    Gerade einmal 460 Einwohner leben in Zimmern. Damit ist es nach Dautmergen die zweitkleinste eigenständige Gemeinde im Zollernalbkreis. Nachdem man mindestens 500 Einwohner nachweisen muss, um einen hauptamtlichen Bürgermeister anstellen zu können, wird Leichtles Nachfolger ehrenamtlich tätig sein. Ehrenbeamter auf Zeit nennt sich das. Die drei Gemeinderäte sind einer Meinung: Zimmern mit seinem dörflichen Charme kann interessierte Kommunalpolitiker überzeugen. 

    Interessante Aufgaben

    Die Aufgaben, die in den kommenden Jahren anstehen, seien durchaus interessant, sagt Benjamin Gauß und zählt auf: eine Funkübertragungsstelle soll eingerichtet, die Heizungen in den öffentlichen Gebäuden erneuert und eine Freiflächen-PV-Anlage installiert werden. Dazu kommen die Ausweisung eines neuen Baugebiets, Breitbandausbau, Hochwasserschutz und der öffentliche Nahverkehr. 

    Gerade dort hakt es immer noch. Beispielsweise bei der Schülerbeförderung zu den Rottweiler Schulen. Die Zimmerner Kinder müssen täglich mit dem Bus einen Umweg über Schömberg, Schörzingen, Wellendingen, Frittlingen und Neufra zurücklegen, obwohl der Rottweiler Stadtbus den zwei Kilometer entfernten Neukircher Ortsteil Vaihingerhof anfährt, wendet und dann direkt zurück nach Rottweil fährt. Schon unter Bürgermeister Elmar Koch, aber auch unter seinem Nachfolger Jürgen Leichtle wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um diesen verkehrspolitischen Unsinn zu ändern – bisher ohne Erfolg. „Wir sind stetig dran“, sagt Benjamin Gauß, „ob es erfolgversprechend ist, steht in den Sternen.“ 

    Aufnahme ins Leaderprogramm

    Die Gemeinde sei ins Leaderprogamm 2023 aufgenommen worden, führt Werner Panthen aus. Dafür Ideen zu sammeln, sei eine reizvolle Aufgabe für eine zukünftige Bürgermeisterin oder einen Bürgermeister sowie die sechs Gemeinderäte und zwei Gemeinderätinnen, die Panthen als ein echtes Team sieht. „Wir fühlen uns alle unserer Gemeinde verpflichtet“, sagt er. Man stehe eng bei den Bürgerinnen und Bürgern, die Wege zur Verwaltung seien kurz. „Hier wird Demokratie noch gelebt“, sagt das Gemeinderatsmitglied. Die Zusammenarbeit der Räte mit dem Bürgermeister sei immer gut gewesen in den vergangenen Jahren. 

    Er verweist auch auf den Gemeindeverwaltungsverband Oberes Schlichemtal (GVV), den er als Dienstleister für die Gemeinden sieht. Dort wird der Haushaltsplan für Zimmern erstellt und man findet bei Fragen die richtigen Ansprechpartner. Klar sei die Eigenständigkeit der kleinen Gemeinde noch zeitgemäß, findet Benjamin Gauß, angesprochen auf eine mögliche Eingemeindung zum großen Nachbarn Schömberg. Diese Eigenständigkeit, auf die die Zimmerner stolz seien, habe Vorteile, aber auch Nachteile. Deshalb habe man in der Vergangenheit auch alle Möglichkeiten ausgelotet. Momentan sei eine Eingemeindung kein Thema, so Gauß, „denn wir wollen selbst über uns bestimmen.“ 

    Vielfalt der Vereine

    Diese Eigenständigkeit zeigt sich beispielsweise in der Vielfalt der Zimmerner Vereine. So gibt es in der kleinen Gemeinde einen Musikverein mit 65 aktiven Mitgliedern, einen Sportverein, der mit der Formation Dancefusion mit führend ist bei den Showtanzgruppen in der Region, eine äußerst rege Theatergruppe, einen rührigen Männergesangverein, eine traditionsreiche Narrenzunft und einen Reit- und Fahrverein. Nicht zu vergessen die aktive Seniorengruppe. „Wir sind eine lebendige Dorfgemeinschaft“, sagt Bernd Mayer, „und es ist immer etwas los bei uns.“ 

    Man hoffe auf ein neues Dorfoberhaupt, das aus Überzeugung den Job in Zimmern macht und die Aufgaben enthusiastisch angeht – natürlich zusammen mit dem Gemeinderat und den Bürgerinnen und Bürgern. Kontaktfreudigkeit und Geselligkeit seien auch wichtig. Sowohl sollte der neue Amtschef oder die neue Amtschefin im Kollegengremium überzeugende Kommunalpolitik vertreten können, als auch am Stammtisch oder bei den Vereinen präsent sein. 

    Ein neues Dorfoberhaupt, das im Einklang mit der Gemeinde stehe, sei der Idealfall für Zimmern. „Die Zimmerner sind da wirklich offen“, sagt Werner Panthen, der weiß, wovon er spricht. Als echtes Nordlicht ist er vor vielen Jahren nach Zimmern gekommen – und wurde sofort akzeptiert und aufgenommen. „Man kann hier wirklich zuhause sein“, sagt er. 

    Drei Bürgermeister in einer Gemeinderatsperiode

    Ein bisschen stolz auf ihre Gemeinde und vor allem das Gemeindegremium sind die drei Räte auch aus einem ganz besonderen Grund. „Wir sind einer der wenigen Gemeinderäte, der in einer Legislaturperiode mit drei Bürgermeistern zusammengearbeitet hat“, sagt Werner Panthen und zählt auf: Bis Mai 2020 Elmar Koch, bis Ende 2022 Jürgen Leichtle und nun mit einer neuen Kraft. „Wir werden in Zimmerns Geschichte eingehen“, meint Panthen und schmunzelt.

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    Er verweist auch auf den Gemeindeverwaltungsverband Oberes Schlichemtal (GVV), den er als Dienstleister für die Gemeinden sieht. Dort wird der Haushaltsplan für Zimmern erstellt und man findet bei Fragen die richtigen Ansprechpartner. Klar sei die Eigenständigkeit der kleinen Gemeinde noch zeitgemäß, findet Benjamin Gauß, angesprochen auf eine mögliche Eingemeindung zum großen Nachbarn Schömberg. Diese Eigenständigkeit, auf die die Zimmerner stolz seien, habe Vorteile, aber auch Nachteile. Deshalb habe man in der Vergangenheit auch alle Möglichkeiten ausgelotet. Momentan sei eine Eingemeindung kein Thema, so Gauß, „denn wir wollen selbst über uns bestimmen.“ 

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