REGION ROTTWEIL. Schnee- und Eisglätte fordern ihren Tribut. In der Nacht auf Donnerstag hat sich bereits ein Unfall auf der A 81 zwischen Villingen-Schwenningen und Rottweil ereignet, zu dem die Feuerwehr alarmiert werden musste. Nun hat es zwischen Oberndorf und Sulz gekracht, dort kam der Fahrer eines Wagens nicht mehr selbstständig aus seinem Wagen. Ohnehin: „Es kracht gerade ununterbrochen“, erklärte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz auf Nachfrage der NRWZ.
Donnerstagmorgen, kurz nach 7 Uhr: Der Beamte wirkte leicht genervt. „Wir haben gerade“ – er zählt von Eins hoch – „16 Fälle offen und es kommen schon die nächsten rein.“ Nein, er könne jetzt nicht anfangen, zu jedem einzelnen Unfall Informationen aus dem System rauszusuchen. Klar sei: Es handele sich zumeist um Blechschäden, in den wenigsten Fällen seien Menschen verletzt worden, und wenn, dann eher leicht. Die Zahl, die der Polizist nannte, bezog sich auf das gesamte Einsatzgebiet des Präsidiums Konstanz, das aus fünf Landkreisen, unter anderem Rottweil, besteht.
Gegen 6.30 Uhr sind Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr zu einem schweren Unfall auf die A 81 Singen-Stuttgart gerufen worden. Zwischen Oberndorf und Sulz war ein Wagen ins Schleudern gekommen. Das Fahrzeug überschlug sich, blieb auf der Fahrerseite liegen. Die Insassen konnten sich nicht selbstständig befreien. Laut dem Feuerwehrsprecher Armin Wöhrle sind die Personen durch die Feuerwehr Oberndorf unter der Einsatzleitung von Stadtbrandmeister Manuel Suhr patientenschonend durch die Frontscheibe aus dem Fahrzeug gerettet, worden. Sie wurden dann an den Rettungsdienst übergeben. Im Einsatz war die Feuerwehr Oberndorf mit vier Fahrzeugen und 23 Kräften.
Aufgrund einer nicht an die winterlichen Straßenverhältnisse angepassten Geschwindigkeit hat sich ein Fahrer eines Mercedes Sprinters am frühen Donnerstagmorgen etwa auf Höhe Deißlingen während der Fahrt auf der Autobahn A 81 in Richtung Rottweil mit seinem Fahrzeug überschlagen. Der 31-jährige Mann fuhr gegen 04.20 Uhr zwischen den Autobahnanschlussstellen Villingen-Schwenningen und Rottweil in nördlicher Richtung. Etwa im Bereich Deißlingen geriet der Sprinter auf der winterglatten Fahrbahn der A 81 ins Schleudern, kam nach rechts von der Autobahn ab und überschlug sich an der angrenzenden Böschung. Der 31-jährige Sprinterfahrer hatte Glück und blieb nach ersten Erkenntnissen unverletzt. Dennoch wurde der Mann vorsorglich durch die eingetroffenen Rettungskräfte zur weiteren Untersuchung in eine Klinik gebracht. Der mit rund 15.000 Euro total beschädigte Sprinter musste abgeschleppt werden.
Grund der Verkehrsbehinderungen: In der Nacht zum Mittwoch zogen aus Südwesten Niederschläge auf, die zunächst zum Teil noch als Schnee fielen, rasch aber in gefrierenden Regen übergehen. Davor warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD). Es muss deshalb verbreitet mit Glatteis gerechnet werden. Es könne außerdem nicht ausgeschlossen werden, dass der gefrierende Regen teils über viele Stunden hinweg anhält. „In der Folge sind massive Einschränkungen im Straßen- und Schienenverkehr zu erwarten. Zudem kann es zu Schäden an der Infrastruktur, wie zum Beispiel an Strommasten und -leitungen, kommen. In Wäldern besteht Gefahr von Eisbruch“, so der DWD.
Das Polizeipräsidium Konstanz mahnt deshalb zur vorsichtigen Fahrweise – „schon in den Abendstunden des Mittwochs als auch am heutigen Donnerstagmorgen sind die Beamtinnen und Beamte des Polizeipräsidiums Konstanz aufgrund witterungsbedingter Unfälle im Dauereinsatz“, heißt es in einer kurz nach 8 Uhr verschickten Meldung.
„Allein in den frühen Morgenstunden des Donnerstags haben sich ab etwa 5 Uhr in den zum Polizeipräsidium Konstanz gehörenden Landkreisen Rottweil, Tuttlingen, Konstanz und Schwarzwald-Baar-Kreis schon mehr als 30 Unfälle auf den durch überfrierende Nässe teils glatten Straßen ereignet“. Das berichtet das Präsidium um 8.10 Uhr. Auch die mehrspurigen Straßen sind davon betroffen, wie die Autobahn A 81 im gesamten Präsidiumsbereich, die A 98 im Landkreis Konstanz und die A 864 im Schwarzwald-Baar-Kreis, so auch die Bundesstraße 27 im Bereich Bad Dürrheim und Donaueschingen sowie die B 33 Richtung Konstanz. Bei einigen der Unfälle wurden Personen leicht verletzt. Ansonsten entstanden bei den Verkehrsunfällen vorwiegend Blechschäden.
Schon am Vortag bis in die frühen Morgenstunden des Donnerstags mussten rund 30 witterungsbedingte Unfälle durch das Polizeipräsidium Konstanz bearbeitet werden, bei welchen insgesamt sechs Personen leicht verletzt wurden und Sachschaden an den beteiligten Fahrzeugen in Höhe von insgesamt über 250.000 Euro entstand.
Die Polizei mahnt deshalb: Passen Sie Ihre Fahrweise den winterlichen Straßenverhältnissen an. Fahren Sie vorsichtig und rücksichtsvoll. Wenn möglich, vermeiden Sie unnötige Fahrten.
Bei einem Verkehrsunfall, der sich am Dienstagnachmittag im Kreis Rottweil, zwischen Hopfau und Glatt auf der Kreisstraße 5508 ereignet hat, ist eine Autofahrerin leicht verletzt worden. Das berichtet die Polizei. Die 67-jährige Frau war kurz vor 13.30 Uhr mit einem Kia Picanto von Hopfau in Richtung Glatt unterwegs, als sie im Verlauf einer Rechtskurve nach links von der Straße abkam. An der dortigen Böschung überschlug sich der Wagen und blieb auf dem Dach liegen. Die beim Unfall leicht verletzte Autofahrerin wurde durch eine eintreffende Rettungswagenbesatzung behandelt. An dem Kia entstand durch den Unfall Sachschaden in Höhe von rund 10.000 Euro. Auch die Feuerwehr war bei dem Unfall eingesetzt. Ein Abschleppdienst kümmerte sich im Anschluss um den Abtransport des erheblich beschädigten Autos.
Die weiteren Aussichten: In Rottweil ist es morgens neblig bei Temperaturen von -2°C. Im Laufe des Mittags ist es bedeckt bei Höchsttemperaturen bis zu 0°C. Abends wird in Rottweil die Sicht durch Nebel eingeschränkt, bei Temperaturen von -3 bis -2°C. Nachts gibt es Schnee bei Tiefstwerten von -3°C. Mit Böen zwischen 13 und 21 km/h ist zu rechnen.