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    Unfall in Spaichingen – Rettungsarbeiten locken Schaulustige an

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    Eine leicht verletzte Mitfahrerin und Sachschaden von rund 6000 Euro sind die Folgen eines Verkehrsunfalls, der sich am Montag gegen 22.30 Uhr in der Dreifaltigkeitsbergstraße in Spaichingen ereignet hat. Was nachwirkt und eine Diskussion ausgelöst hat: Blaulicht und vor allem die Landung eines Rettungshubschraubers lockten zahlreiche Schaulustige an.

    So beschreibt die Polizei den Unfall: Ein 32-jähriger BMW-Fahrer fuhr von der Stadtmitte kommend in Richtung Dreifaltigkeitsberg. Zu Beginn der Serpentinenstrecke soll er laut eigenen Angaben einem Reh ausgewichen, dabei mit den rechten Rädern in das unbefestigte Bankett geraten sein. Danach soll er die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren haben.

    Der BMW, der gegen einen Baum geprallt war, blieb anschließend auf der linken Fahrzeugseite in der Wiese liegen. Das Auto war zusätzlich mit einem 22-jährigen Beifahrer und einer 21-jährigen Mitfahrerin besetzt, die sich selbstständig aus dem Fahrzeug befreiten.

    Zunächst sind die Einsatzkräfte laut Polizei davon ausgegangen, dass beide Mitfahrer schwer verletzt seien. Daher brachte man den Beifahrer mit einem Krankenwagen, die Mitfahrerin mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus. Später stellte sich jedoch heraus, dass lediglich die Mitfahrerin bei dem Unfall leicht verletzt wurde.

    Die Freiwillige Feuerwehr Spaichingen war mit fünf Fahrzeugen und 19 Einsatzkräften vor Ort.

    „Leute ohne Ende. Autos wie im Autokino.“ So beschreibt eine Nutzerin der Facebookgruppe „Spaichinger Stadtgeflüster“, wie sie das Geschehen wahrgenommen hat. Wohlgemerkt: unabhängig von der Anfahrt der Einsatzkräfte und der Ankunft eines Rettungshubschraubers. „Ist es euer Ernst, dass ihr ins Auto steigt und bis kurz vor die Unfallstelle fahrt um zu schauen, was passiert ist?“ Das fragte noch in der Nacht eine Nutzerin der Facebook-Gruppe. Sie löste damit eine Diskussion aus – die mittlerweile allerdings gelöscht worden ist. „Wie ekelhaft krank veranlagt muss man sein“, fragte sie noch.

    In der Gruppe finden sich neben Bildern eines Blaulichtreporters und Journalisten auch private Videoaufnahmen von den Rettungsarbeiten – allerdings aus der Entfernung gemacht.

    „Unsere Einsatzkräfte vor Ort konnten einige Mitbürger an der Einsatzstelle ausmachen“, bestätigt Christian Schmid, Pressebeauftragter der Freiwilligen Feuerwehr Spaichingen auf Nachfrage der NRWZ. Das sei eher wegen des Hubschraubers gewesen – und in einem normalen Umfang. Man ist das dort anscheinend gewohnt, es seien „nicht besonders viele oder besonders auffällige Schaulustige“ gewesen, so Schmid weiter.

    Am Dienstagabend beginnt die Diskussion erneut, wieder in der Facebookgruppe „Spaichinger Stadtgeflüster„. Ein Nutzer schreibt:

    Ich muss hier etwas loswerden.
    Mir ist aufgefallen wie ihr die letzte Nacht protokolliert habt. Ich finde es unverschämt Videos, Fotos oder sonstiges davon zu machen. Stellt euch einfach mal vor ihr seid in diesem Helikopter oder diesem Rettungswagen. Wie würdet ihr euch fühlen wenn ihr halb am krepieren seid & Leute Videos/Fotos machen. Das gilt genauso an die Gaffer die meinten die Beteiligte zu filmen wie sie auf dem Boden lag. Ich hoffe dich trifft besonders der Blitz beim scheißen. Du kannst glücklich sein dass die Polizei dazwischen gegangen ist falls du das liest. Kannst dich auch gerne bei mir melden wenn du dich angesprochen fühlst.

    Einfach unmenschlich so etwas zu machen. Denkt mal bisschen nach & habt bisschen mehr Menschenverstand.
    Liebe Grüße

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Einfach unmenschlich so etwas zu machen. Denkt mal bisschen nach & habt bisschen mehr Menschenverstand.
    Liebe Grüße

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