In einer Wohnung in Winterlingen im Zollernalbkreis sind am Sonntagabend Schüsse gefallen. Dabei wurde eine 41-jährige Frau getötet, eine weitere verletzt. Die Polizei hat einen Tatverdächtigen festgenommen. Nach Informationen der NRWZ handelt es sich um eine albanische Familie, die schon länger in Winterlingen lebe. Demnach hat der 48-jährige Familienvater seine Ehefrau erschossen und seine Tochter verletzt. Zuerst berichtete der ZOLLERN-ALB-KURIER über den Fall.
UPDATE Montag, 2.4.2018, 11.45 Uhr
In einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hechingen und des Polizeipräsidiums Tuttlingen heißt es: Nach den gegenwärtigen Ermittlungen gehen Staatsanwaltschaft und Polizei von einem Familiendrama aus. Der 48-jährige Mann schoss mit einer Faustfeuerwaffe auf seine 41-jährige Frau, die ihren erlittenen Verletzungen noch am Tatort erlegen ist. Die in der Wohnung anwesende 17-jährige Tochter wurde hierbei leicht verletzt. Der tatverdächtige Ehemann ist deutscher Staatsangehöriger mit serbischen Wurzeln, seine getötete Ehefrau ist kosovarischer Abstammung.
Zur Klärung des genauen Ablaufs des Geschehens sind noch umfassende kriminaltechnische und rechtsmedizinische Untersuchungen erforderlich. Der festgenommene tatverdächtige Ehemann wird im Laufe des Ostermontags dem Haftrichter beim zuständigen Amtsgericht vorgeführt. Zur Klärung des Sachverhalts hat die Kriminalpolizeidirektion Rottweil eine Ermittlungsgruppe eingerichtet.
Ursprüngliche Meldung
In Winterlingen, einer Gemeinde im Zollernalbkreis nahe Albstadt, ist es am Abend des Ostersonntags zu einem tödlichen Zwischenfall gekommen. Der ZOLLERN-ALB-KURIER berichtete zunächst von einer toten und einer verletzten Person.
Inzwischen hat unser Reporter vor Ort bestätigt: Es handelt sich allem Anschein nach um ein tödliches Familiendrama. So habe sich die Frau von ihrem Mann trennen wollen, es kam zum Streit, während dessen die tödlichen Schüsse fielen. Die Tochter soll noch versucht haben, den Vater an der Tat zu hindern. Sie wurde verletzt.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Abgesperrt wurde der Bereich zunächst nicht. Dennoch reagieren die Beamten höchst nervös etwa auf Pressevertreter. Unserem Reporter sollte zwischenzeitlich die Kamera entrissen werden, er konnte nach einem Disput seine Arbeit dennoch aufnehmen, wie er berichtet. Die Beamten waren in Schutzanzüge gekleidet gewesen, die sogenannte Amokausrüstung.
In der Nacht ist auch die Spurensicherung eingetroffen. Der Tatort wurde untersucht.
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Das Deutsche Rote Kreuz, Kreisverband Zollernalb, war im Einsatz. Es vermeldet:
Das DRK Zollernalb hat aufgrund den aktuellen Ereignissen in Winterlingen den Einsatzabschnitt Betreuung aufgerufen. Mehr als 15 Helferinnen und Helfer des DRK richten sich auf eine längerfristige Betreuung ein.
Mehr als 12 Familienangehörige, darunter einige Kinder, werden betreut. Örtliche Helfer aus Winterlingen, Harthausen sowie die Schnell-Einsatz-Gruppe Betreuung Balingen agieren unter der Leitung von Heiko Lebherz. Für akute Notfälle steht ein Ehrenamtlicher Rettungswagen parat.
Gegen 19.30 Uhr meldeten mehrere Anwohner der „Süddeutschen Mediengesellschaft“, einer Nachrichtenagentur, ein Großaufgebot an Polizei und Rettungsdienst im Ortskern Winterlingens. Die Agentur verbreitete zunächst fälschlicherweise, es handele sich um eine Gruppe unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge, innerhalb derer die Tat geschehen sein solle.
Der Kriminaldauerdienst hat die Ermittlungen und die Spurensicherung noch am Abend aufgenommen.
Die Staatsanwaltschaft Hechingen meldete zum Geschehen in Winterlingen am späten Abend:
Am Ostersonntag ist kurz nach 19 Uhr eine 41-jährige Frau in ihrer Wohnung in Winterlingen getötet worden. Der 48-jährige Ehemann wurde vorläufig festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Hechingen und die Kriminalpolizeidirektion Rottweil haben Ermittlungen übernommen. Die Hintergründe der Tat sind derzeit noch völlig unklar. Aus ermittlungstaktischen Gründen können aktuell keine weiteren Auskünfte erteilt werden.