Christoph 11, der in Villingen-Schwenningen stationierte und für die Region zuständige Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung, ist der weltweit erste Hubschrauber seines Typs, der von vier auf fünf Hauptrotorblätter umgerüstet wurde. Die so „aufgemotzte“ Maschine wurde am Samstag erstmals eingesetzt, teilt die DRF Luftrettung mit.
Diese erste Umrüstung hätten Techniker der DRF Luftrettung zusammen mit dem Hersteller Airbus Helicopters an dessen Standort in Donauwörth vorgenommen, erklärt die DRF. Der Prozess diene nun als Muster für alle weiteren Umbauten.„Als weltweit erster Hubschrauberbetreiber rüstete die DRF Luftrettung eine H145 von einem Vier- auf ein Fünfblattrotorsystem um und stellt sie an der Station Villingen-Schwenningen in den Dienst der Luftrettung“, heißt es in der Pressemitteilung der DRF. Damit werde die bisher dort eingesetzte H145 mit Vierblattrotor abgelöst.
Mit der Entscheidung, bestehende Einsatzhubschrauber des Typs H145 in unserer Flotte auf das Fünfblattrotorsystem umzurüsten, verfolgen wir eines unserer wichtigsten Ziele“, sagt Dr. Peter Huber, Vorstand der DRF Luftrettung. „Die Möglichkeiten unserer Besatzungen und damit auch die Überlebens- und Genesungschancen unserer Patientinnen und Patienten weiter zu verbessern.“
Villingen-Schwenningen profitiert als erste Station vom Umbau
Mit der Indienststellung in Villingen-Schwenningen kämen die Neuerungen des Hubschraubers jetzt der einzigen Nachtflugstation in Baden-Württemberg zugute. Das bedeute:
- Die „H145 Retrofit“ kann im Vergleich zu ihrem Vorgänger bei gleicher Leistung mit einer höheren Nutzlast fliegen. Das erlaubt der Crew unter anderem, auf spontane Anforderungen am Einsatzort besser zu reagieren. Denn sie kann zum Beispiel zusätzliches medizinisches Personal aufnehmen.
- Zudem liege der Hubschrauber durch das fünfte Rotorblatt noch ruhiger in der Luft und biete so Patienten und Besatzung einen höheren Flugkomfort, sagt die DRF Flugrettung. Neben den Rotorblättern und dem Rotormast werden weitere Hubschrauberteile im Zuge der Umrüstung ausgetauscht und Erneuerungen vorgenommen, die zu einer zusätzlichen Verbesserung führen sollen. Dazu zählen die Modifikation des Hauptgetriebes, der Austausch von Batterien sowie Software-Updates.
Von den Vorteilen dieser Umrüstung profitieren künftig alle Standorte der DRF Luftrettung, an denen eine H145 zum Einsatz kommt: Innerhalb der nächsten drei Jahre plant die Luftrettungsorganisation, alle ihre Hubschrauber dieses Typs von vier auf fünf Rotorblätter umzustellen. Die dafür erforderlichen technischen Arbeiten erfolgen künftig in der eigenen Werft der DRF Luftrettung in ihrem Operation-Center am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden.
Christoph 11 fliegt mehr als 1700 Einsätze im Jahr
Der am Schwarzwald-Baar-Klinikum stationierte Rettungshubschrauber ist als einziger in Baden-Württemberg rund um die Uhr einsatzbereit. Als „Christoph 11“ wird er von der Station des Deutschen Roten Kreuzes aus zu Einsätzen in den Landkreisen Villingen, Tuttlingen, Ortenau, Waldshut, Freiburg, Freudenstadt, Zollernalb, Rottweil, Sigmaringen, Konstanz, Reutlingen und Lörrach angefordert. Pro Jahr leistet die Crew über 1700 Einsätze.
Neben dem Einsatz als schneller Notarztzubringer und für den Transport von Notfallpatienten in Kliniken werde der – wie eine fliegende Intensivstation ausgestattete – Hubschrauber auch für schnelle und schonende Transporte von Intensivpatienten zwischen Kliniken eingesetzt, so die DRF Luftrettung.
Ein eigener Rettungshubschrauber für die Zollernalb?
Unterdessen wirbt die Zollernalb – allen voran Landrat Günther-Martin Pauli, Kreisbrandmeister Stefan Hermann und der DRK-Vorsitzende Heiko Lebherz – für einen eigenen Hubschrauberstandort. Das baden-württembergische Innenmininsterium will hierfür bekanntermaßen gute Argumente sehen. Eines hatte im Winter Trigema-Chef Wolfgang Grupp geliefert (hier lesen). Die DRF Luftrettung hatte, genau wie die ADAC Luftrettung, gegenüber unserer Zeitung Interesse signalisiert, eine solche Station im Kreis durchaus betreiben zu wollen.
Experten hatten dem Innenministerium unterdessen empfohlen, die Station des Rettungshubschraubers Christoph 41von Leonberg in die Region Tübingen zu verlegen – und so die Versorgungslücke im Zollernalbkreis zu schließen. Zudem soll Christoph 51 in Ludwigsburg künftig 24 Stunden am Tag fliegen und könnte so nachts, wie Christoph 11 von Villingen-Schwenningen aus, auch im Zollernalbkreis angefordert werden.
Geschätzte NRWZ-Redaktion, verehrter Herr Würz,
es macht wenig Sinn, wenn man im Artikel einen Aufsatz im Zollernalbkurier verlinkt, der nicht frei zugänglich ist!
Geschätzter Herr Spengler, es ergibt schon Sinn, macht aber vielleicht keine Freude. Dennoch muss sich Journalismus finanzieren. Daher müssen wir irgendwann weg von dieser Gratis-Kultur im Netz und hin zu einer Bereitschaft, bei Interesse an einer Geschichte, in der Arbeit steckt, für diese auch zu zahlen.
Ich bin kein Anhänger einer Gratis-Kultur im Netz und deswegen bewusst und damals sehr schnell NRWZPlus-Leser geworden! Ich bin schon von meinen Eltern so erzogen worden, dass man grundsätzlich für das bezahlt, was man von anderen erhält, und zwar die vor Ort geltenden Marktpreise, zur Not auch 7,50 SFr. für einen Kaffee an der Limmat! Schnorren und Betteln habe mich meine Eltern nicht gelehrt, allerdings habe ich einen Gendefekt mitbekommen, mir fehlt das Untertanen-Gen! Dafür beherrsche ich immer noch den Dreisatz, obwohl ich Akademiker bin.
Und wenn die NRWZ sich dazu entschließen würde, auf klassische Tageszeitung umzustellen und damit eine vollständige Alternative bei unserer derzeitigen Monopolstruktur entstehen würde, dann würde ich zu den Abonnenten der ersten Stunde zählen – werten Sie das bitte auch als Anerkennung!
Aber 49 Cent für einen einzigen Artikel, wenn die ganze Zeitung am Kiosk um die 2 Euro kostet, gedruckt, transportiert, Anteil des Kioskbetreibers dabei, etc., dann sehe ich da ein Missverhältnis, tut mir leid.
Auch das ist ein Beitrag zum Thema Rückstand bei der Digitalisierung. Schon aus ökologischen Gründen sollten die e-Paper einen wesentlich höheren Marktanteil haben: Gedruckte Zeitungen sind Ressourcenverschwendung pur, spätestens am übernächsten Tag fliegt das in den Abfall, mag man es auch euphemistisch Papiertonne nennen. Schließlich kostet die Aufarbeitung jede Menge weitere Ressourcen bei hohem Abfallanteil.
Aber wenn ich für das e-Paper genauso viel zahlen muss, wie für die gedruckte Form, dann stellen sich Fragen …… Der Verleger spart Druckereikosten, Transport unter allerhöchstem Zeitdruck, Austräger usw. Während ich die Infrastruktur vom Internetanschluss bis PC auf meine Kosten zur Verfügung stelle und die Zeitung auf dem Server „abhole“! Sie haben ja selbst aus guten Gründen auf e-Paper umgestellt. Ich kann mich sehr wohl noch daran erinnern, wie sie damals auf Druck- und Verteilkosten hingewiesen haben.
Nehmen wir nur mal ein Beispiel: Ich bin Abonnent der „ZEIT“ in gedruckter Form. Regelmäßig erhalte ich Werbung für ein Zusatzabo e-Paper. Zu einem m.E. gepfefferten Zusatzbetrag dürfte ich dann auch elektronisch auf das zugreifen, was ich ohnehin schon „schwarz auf weiß“ bekomme. So wird das nix!
Die Verleger stehen sich selbst im Weg und beklagen eine „Gratis-Mentalität“, die sie zum Teil auch noch jahrelang selbst erzeugt haben! Mal abgesehen davon, dass mit der Werbung Zusatzeinnahmen entstehen.
Okay, danke für die Klarstellung und für Ihre Mitgliedschaft!