Am morgigen Freitag, 24. September, soll weltweit und in vielen deutschen Städten ein globaler Klimastreik von Fridays for Future stattfinden. Nicht im Kreis Rottweil, so aber in umliegenden Städten sind ebenfalls Demonstrationen geplant. Grüne, Linke und der Lehrerverband rufen nach Medienberichten zur Teilnahme an dem Klimaprotest auf. Das Kultusministerium appelliert indessen an die Vernunft der Veranstalter.
Zwei Tage vor der Bundestagswahl fordern die jungen Aktivistinnen und Aktivisten von Fridays for Future nach eigenen Angaben strukturelle Veränderungen durch sozial gerechte und konsequente Maßnahmen, um die globale Klimaerhitzung auf 1,5°C zu begrenzen. Auf allen Kontinenten sollen mehr als 1160 Aktionen stattfinden.
„Ohne uns wird nichts passieren! Wir dürfen in 4 Jahren nicht wieder sagen: Es hat nicht gereicht. Deshalb rufen wir am 24. September alle Menschen auf, für Klimagerechtigkeit auf die Straße zu gehen, denn wählen gehen reicht nicht mehr. Hunderttausende Menschen weltweit vereint in der Klimagerechtigkeitsbewegung zeigen, dass wir zusammen Veränderung möglich machen. Unterstützt von diversen Bündnissen machen wir vor der Wahl klar: eine klimagerechte Politik, die die Krise bei der Wurzel packt, ist von der ganzen Gesellschaft gefordert. Wir kämpfen alle fürs Klima“, sagt Pauline Brünger, Sprecherin der Bewegung, dazu.
470 Streiks sind nach aktuellem Stand allein in Deutschland geplant, darunter auch welche in Städten in der Region Rottweil. So etwa in Freudenstadt, Villingen-Schwenningen, Trossingen und Tuttlingen. Die Aktionen, Orts- und Zeitangaben sind hier zu finden.
Das Kultusministerium Baden-Württemberg hat am frühen Donnerstagabend auf die Aufrufe zur Streikteilnahme reagiert. In einer Pressemitteilung heißt es: „Der Schutz des Klimas ist DAS Thema unserer Zeit. Gerade für die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen, unserer Schülerinnen und Schüler ist es von entscheidender Bedeutung.“ Und weiter: „Daher ist es verständlich und auch erfreulich, wenn sich Kinder und Jugendliche für den Schutz unseres Planeten einsetzen.“
Auch wenn es ebenso verständlich sei, dass sich die Schülerinnen und Schüler mit ihren Kundgebungen während der Schulzeit noch mehr Gehör verschaffen möchten, so appelliert die Behörde an die Organisationsteams, die Kundgebungen außerhalb der Schulzeit durchzuführen. „Dies ist gerade auch nach den coroanabedingten Einschränkungen im Unterricht wichtig“, so ein Sprecher des Ministeriums. „Daher wurde ja auch vielfach vor Ort bereits vereinbart, die Kundgebungen auf den späteren Mittag oder den frühen Nachmittag zu legen.“