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    Frust bei den Kameraden

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    In Alpirsbach sind etliche Feuerwehrleute frustriert: “Es gibt bei einigen Kameraden ernsthafte Überlegungen den Dienst zu quittieren“, steht auf der Facebook-Seite der Freiwilligen Feuerwehr zu lesen. Der Grund: Neben der Bundestagswahl stimmten am Sonntag die Alpirsbacherinnen und Alpirsbacher über einen Bürgerentscheid ab, zur Frage, wohin das neue Feuerwehrgerätehaus kommen soll.

    Eine Bürgerinitiative hatte vorgeschlagen, ein altes Fabrikgebäude – das der Firma Hetal – abzureißen und dort die Feuerwehr anzusiedeln. Die Feuerwehr, der Gemeinderat und Bürgermeister Michael Pfaff waren für den seit vielen Jahren diskutierten Standort beim Bahnhof. Aber die Bürgerinitiative gewann, knapp aber immerhin: 53,7 Prozent stimmten für Ja, 46,3 für Nein. Die Wahlbeteiligung lag bei 70 Prozent.

    Ersatz muss her – nur wo?

    Der Haken beim Hetal-Gelände: Es gehört bisher noch nicht der Stadt. Beim Bahnhof könnte man auf städtischem Grund gleich bauen. Bürgermeister Michael Paff hat angekündigt, man werde nun das Industriegelände prüfen. Klar ist, dass das alte Feuerwehrhaus in Alpirsbach ersetzt werden muss. Es ist marode und entspricht nicht mehr heutigen Erfordernissen. Ein Neubau sei dringend, so Pfaff.

    Die Bürgerinitiative sah das Unfallrisiko beim Standort Bahnhof. Wenn die Feuerwehr dort losfahre, seien Schülerinnen und Schüler oder auch Bahnreisende gefährdet. Außerdem würden dort etwa 30 Parkplätze entfallen. Auch am Bahnhof ginge es nicht so schnell mit dem Bauen, denn die Stadt habe noch keinen Bebauungsplan, argumentiert die Bürgerinitiative.

    Gegen das alte Fabrikgelände spricht nach Ansicht von Bürgermeister Pfaff allerdings, dass dort Altlasten im Boden liegen könnten, die den Bau weiter verzögern würden.

    Suche nach Alternative beginnt

    Nach der Abstimmung erklärte Pfaff dem Schwarzwälder Boten, er  hätte sich einen anderen Ausgang des Bürgerentscheids gewünscht. “Aber mit dem Ergebnis müssen wir als Gemeinde jetzt arbeiten.“ Die Bürgerinitiative sicherte zu, sie werde mit der Verwaltung „daran arbeiten, dass die Feuerwehr schnellstmöglich ihr Feuerwehrhaus bekommt“.

    Doch die Feuerwehrleute sind „enttäuscht, frustriert“ und fühlen sich mit der Situation allein gelassen, wie es auf ihrer Facebook-Seite heißt. Manche wollten aufhören, „obwohl sie eigentlich weiterhin Menschen in Notsituationen helfen möchten. Aber unter den gegebenen Umständen fällt dies sehr schwer.“

    An die Bürgerinitiative gewandt, heißt es dort weiter: „Nach den vollmundigen Versprechungen und dem sicheren Auftreten der Bürgerinitiative im Vorfeld des Bürgerentscheids erwarten wir, dass die Bürgerinitiative auch Taten folgen lässt und alles dafür tut, dass das optimale Feuerwehrhaus binnen kürzester Zeit realisiert wird.“

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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