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    Eklige Zustände in Landgasthof-Küche

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    Er nennt sich „Feiner Landgasthof“, lockt mit einer „ehrlichen Küche von leicht bis herzhaft und von mediterran bis badisch“ – und hatte im vergangenen April offenbar ein massives Hygieneproblem. Wer sich durchliest, was ein Kontrolleur des Landratsamts Schwarzwald Baar in dem Niedereschacher Betrieb gefunden hat, dem vergeht der Appetit mutmaßlich vollständig.

    Die Kontrolle hatte am 15. April stattgefunden. Ein Vertreter des Landratsamts Schwarzwald-Baar-Kreis, dort des Amts für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung besuchte an jenem Montag das Restaurant im Niedereschacher Ortsteil Fischbach. Ein Gasthof, der weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt ist. Der auch gute Bewertungen hat. So etwa aus der fraglichen Zeit:

    Lecker! Wir hatten fangfrische Forellen und sehr zarte Wiener Schnitzel (Kalb). Alle waren zufrieden, der Service vorbildlich und gerne kommen wir wieder.

    Oder von vor wenigen Tagen:

    Wir haben gestern wieder ausgezeichnet gegessen. Vorspeise Spargelvariation, Hauptgang Rumpsteak (auf den Punkt gebraten) mit Rösti (frisch und selbst gemacht) und Spargel. Es war wie immer kreativ und sehr gut. Vielen Dank auch an die stets gut gelaunte Bedienung! Wir kommen gerne wieder. 

    Das klingt klasse. Doch steckte wenigstens im April ziemlich der Wurm drin. Beziehungsweise: die Maus. Und der Schimmelpilz. So seien die Betriebsstätte und alle Räume, in denen Lebensmittel zubereitet, behandelt oder verarbeitet werden, stark verunreinigt, verschmutzt und teilweise in einem ekelerregenden Zustand gewesen, notierte der Lebensmittelprüfer. Er habe „zum Teil schwarz verschimmelte Innenräume diverser Schubladen und Kühlmöbel“ entdeckt, „Mäusekot in einem ungenutzten Schrank im Lagerraum, stinkende und gärende Flüssigkeit unter einem Schneidebrett, tropfendes Fett von der Dunstabzugshaube und von der Decke, teilweise schwarzer Schimmel an Decken- und Wandflächen“.

    Die Gegenstände, Ausrüstungen und Arbeitsgeräte, mit denen in der Restaurantküche gearbeitet worden war, seien teilweise erheblich verschmutzt gewesen – so habe es etwa eine „mit eingetrockneten Fleischresten verunreinigte Schneidemaschine“ gegeben und eine „mit braunem und schmierigem Schmutz verunreinigte Salatschleuder“, zudem „angetrocknete gelbe Sahnereste an der Tülle eines Sahnespenders“.

    Und schließlich seien Lebensmittel „unsachgemäß vorrätig gehalten“ worden. Teilweise seien Lebensmittel sichtlich verdorben gewesen – so habe die Kontrolle verschimmelte Erdbeeren zutage gebracht, außerdem zu warm gelagerten frischen Fisch. Und die Salatsoße sei in einer für Lebensmittel ungeeigneten Kunststofftonne gelagert worden.

    All das hat das Amt gesetzeskonform veröffentlicht.

    Immerhin: Bei der Nachkontrolle drei Tage später seien die festgestellten Mängel größtenteils beseitigt gewesen. Der Prüfer hat daraufhin eine weitere Nachkontrolle anberaumt, seither ist Ruhe.

    Die Hygienemängel im April waren gravierend. Eine Rottweiler Bäckerei ist bei gleichem Fund – Mäusekot – bis zur Beseitigung des Missstands geschlossen worden. Das Restaurant in Niedereschach nicht. Das begründet das Landratsamt des Schwarzwald-Baar-Kreises damit, dass das Gasthaus im Kontrollzeitraum vom 15. bis 18 April „nach unserer Kenntnis nicht geöffnet“ hatte, so eine Sprecherin. „Grundsätzlich dürfen Betriebe mit erheblichen hygienischen Mängeln betroffene Lebensmittel erst nach Mängelbeseitigung wieder in Verkehr bringen“, so die Sprecherin weiter.

    Sie betont derweil, dass es möglich sei, dass nur Teile eines Betriebes zeitlich begrenzt geschlossen sind. „Beispielsweise ist es so, dass bei einer erheblich verschmutzten Bierschankanlage das Bier erst nach der Mängelbeseitigung abgegeben wieder werden darf. Die restlichen Bereiche des Betriebes, zum Beispiel die Küche, wäre nicht betroffen und könnte deshalb nicht geschlossen werden.“

    Per E-Mail haben wir beim betroffenen Restaurant um eine Stellungnahme gebeten. Sie liegt bisher, zwei Tage später, nicht vor. 

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Er nennt sich „Feiner Landgasthof“, lockt mit einer „ehrlichen Küche von leicht bis herzhaft und von mediterran bis badisch“ – und hatte im vergangenen April offenbar ein massives Hygieneproblem. Wer sich durchliest, was ein Kontrolleur des Landratsamts Schwarzwald Baar in dem Niedereschacher Betrieb gefunden hat, dem vergeht der Appetit mutmaßlich vollständig.

    Die Kontrolle hatte am 15. April stattgefunden. Ein Vertreter des Landratsamts Schwarzwald-Baar-Kreis, dort des Amts für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung besuchte an jenem Montag das Restaurant im Niedereschacher Ortsteil Fischbach. Ein Gasthof, der weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt ist. Der auch gute Bewertungen hat. So etwa aus der fraglichen Zeit:

    Lecker! Wir hatten fangfrische Forellen und sehr zarte Wiener Schnitzel (Kalb). Alle waren zufrieden, der Service vorbildlich und gerne kommen wir wieder.

    Oder von vor wenigen Tagen:

    Wir haben gestern wieder ausgezeichnet gegessen. Vorspeise Spargelvariation, Hauptgang Rumpsteak (auf den Punkt gebraten) mit Rösti (frisch und selbst gemacht) und Spargel. Es war wie immer kreativ und sehr gut. Vielen Dank auch an die stets gut gelaunte Bedienung! Wir kommen gerne wieder. 

    Das klingt klasse. Doch steckte wenigstens im April ziemlich der Wurm drin. Beziehungsweise: die Maus. Und der Schimmelpilz. So seien die Betriebsstätte und alle Räume, in denen Lebensmittel zubereitet, behandelt oder verarbeitet werden, stark verunreinigt, verschmutzt und teilweise in einem ekelerregenden Zustand gewesen, notierte der Lebensmittelprüfer. Er habe „zum Teil schwarz verschimmelte Innenräume diverser Schubladen und Kühlmöbel“ entdeckt, „Mäusekot in einem ungenutzten Schrank im Lagerraum, stinkende und gärende Flüssigkeit unter einem Schneidebrett, tropfendes Fett von der Dunstabzugshaube und von der Decke, teilweise schwarzer Schimmel an Decken- und Wandflächen“.

    Die Gegenstände, Ausrüstungen und Arbeitsgeräte, mit denen in der Restaurantküche gearbeitet worden war, seien teilweise erheblich verschmutzt gewesen – so habe es etwa eine „mit eingetrockneten Fleischresten verunreinigte Schneidemaschine“ gegeben und eine „mit braunem und schmierigem Schmutz verunreinigte Salatschleuder“, zudem „angetrocknete gelbe Sahnereste an der Tülle eines Sahnespenders“.

    Und schließlich seien Lebensmittel „unsachgemäß vorrätig gehalten“ worden. Teilweise seien Lebensmittel sichtlich verdorben gewesen – so habe die Kontrolle verschimmelte Erdbeeren zutage gebracht, außerdem zu warm gelagerten frischen Fisch. Und die Salatsoße sei in einer für Lebensmittel ungeeigneten Kunststofftonne gelagert worden.

    All das hat das Amt gesetzeskonform veröffentlicht.

    Immerhin: Bei der Nachkontrolle drei Tage später seien die festgestellten Mängel größtenteils beseitigt gewesen. Der Prüfer hat daraufhin eine weitere Nachkontrolle anberaumt, seither ist Ruhe.

    Die Hygienemängel im April waren gravierend. Eine Rottweiler Bäckerei ist bei gleichem Fund – Mäusekot – bis zur Beseitigung des Missstands geschlossen worden. Das Restaurant in Niedereschach nicht. Das begründet das Landratsamt des Schwarzwald-Baar-Kreises damit, dass das Gasthaus im Kontrollzeitraum vom 15. bis 18 April „nach unserer Kenntnis nicht geöffnet“ hatte, so eine Sprecherin. „Grundsätzlich dürfen Betriebe mit erheblichen hygienischen Mängeln betroffene Lebensmittel erst nach Mängelbeseitigung wieder in Verkehr bringen“, so die Sprecherin weiter.

    Sie betont derweil, dass es möglich sei, dass nur Teile eines Betriebes zeitlich begrenzt geschlossen sind. „Beispielsweise ist es so, dass bei einer erheblich verschmutzten Bierschankanlage das Bier erst nach der Mängelbeseitigung abgegeben wieder werden darf. Die restlichen Bereiche des Betriebes, zum Beispiel die Küche, wäre nicht betroffen und könnte deshalb nicht geschlossen werden.“

    Per E-Mail haben wir beim betroffenen Restaurant um eine Stellungnahme gebeten. Sie liegt bisher, zwei Tage später, nicht vor. 

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