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    „BW Journal“: Dieses Blatt kommt von der AfD, nicht vom Land

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    Es sieht hochoffiziell aus: Die drei Löwen im Kopf, der Schriftzug „BW Journal“, das kommt doch direkt aus Stuttgart, von der Landesregierung, oder? Nein, kommt es nicht. Es ist keine amtliche Information, sondern eine Werbebroschüre der „Alternative für Deutschland“, der AfD. Sie sorgt aktuell für Irritationen. Klar ist aber auch: Das darf so sein.

    Rottweil – „Wie der Staat Sie um Ihr Geld bringt.“ Eine solche Schlagzeile und weitere Erklärungen wie „Die Bundesregierung ist absolut unsozial. Und die Landesregierung trägt alles freudig mit“ erwartet man im ersten Moment nicht von einem Blatt namens „BW Journal“, oder? Kritisiert Kretschmann da Kretschmann? Oder kritisiert Stuttgart Berlin und macht sich auch noch über sich selbst lustig? Zweimal nein. Hier wählt die AfD einen ziemlich direkten Weg in die Köpfe der Leserinnen und Leser und in die Schlagzeilen. Die Stichworte, die sicherlich wie gewünscht polarisieren: „Inflation“, „Migration“, „Heizhammer“.

    Die Ausgabe 22 dieses „BW Journals“ kursiert seit ein paar Tagen im Ländle, tauchte vor ein paar Tagen den nördlichen Landkreis Rottweil und jüngst in der Stadt auf. „Heute hat uns das ‚BW Journal‘ in Rottweil-Charlottenhöhe erreicht“, schreibt uns ein Leser am Mittwoch. „Zuerst war ich verwundert, dass Land Baden-Württemberg eine solche Broschüre mit solchen Informationen den Bürgern zusendet“, schreibt er weiter. Und habe „erst ganz hinten“ in dem Blatt entdeckt, wer dahintersteckt.

    Tun wir gerne, wobei ein Kollege hier viel Vorarbeit geleistet haben. Unter der Schlagzeile „„BW-Journal“: Post von der AfD sorgt für Irritationen in Freiburg“ hat sich der SWR umfänglich dem Thema gewidmet. Die zentrale Frage, unabhängig von den populistischen Inhalten des Blattes, zielt auf dessen offizielle Gestaltung: „Ist das erlaubt“?

    Ja, ist es. So erklärt das Staatsministerium Stuttgart auf eine der Nachfragen, welche die Behörde in diesen Tagen erreichen: „Es liegt hier kein Verstoß gegen das Landeshoheitszeichengesetz vor, da die AfD-Landtagsfraktion das ‚BW Journal‘ verantwortet.“ So seien die Fraktionen nach dem Landeshoheitszeichengesetz berechtigt, das große Landeswappen zu führen, „wobei der Begriff des Führens weit auszulegen ist“, erklärt das Ministerium weiter. „Vor diesem Hintergrund ist jedenfalls die Darstellung des abgebildeten ‚Logos‘ mit lediglich einzelnen Elementen des Landeswappens nach dem Landeshoheitszeichengesetz nicht zu beanstanden.“ Es sei daher kein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet worden, auch nicht etwa durch das in Bezug auf die hoheitszeichenrechtliche Prüfung zuständige Innenministerium.

    Entsprechendes galt laut SWR etwa auch für einen sogenannten Abschiebekalender, den die AfD Fraktion verbreitete.

    Der SWR beantwortet neben der Frage, ob die AfD das so darf, einige weitere. Etwa die, dass auch eine hochoffiziell daherkommende Öffentlichkeitsarbeit der Fraktionen nicht neutral sein müsse. Und dass sie in der Wahl ihrer Mittel frei seien. Oder auch: Eine Zensur wäre nicht rechtens. Punkt.

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    Beate Kalmbach
    Beate Kalmbach
    7 Monate her

    Was rechtens ist, ist nicht unbedingt richtig. Dass Parteien bei der Ausgestaltung ihrer Öffentlichkeitsarbeit viel Freiheit haben, ist zu begrüßen. Wer diese Freiheit missbraucht, zeigt damit, wer er ist. Das überrascht bei der Afd niemanden mehr, und wegen diesem Verhalten wird die Afd auch so angegangen. Es nervt halt, wenn man dort die Opferrolle kultiviert. Aber lieber nervt man sich täglich, als es stumm hinnehmen. Ich will nicht wiederholen, was die Afd mit Migrant*innen und Unliebsamen vorhat und gerne sähe. Dagegen ist ein zugeklebter Briefkasten fast schon höflich. Man will keine Briefkästen mehr, wenn Schund aus solchen Häusern drin landet.

    Simon
    Simon
    7 Monate her

    Pfui, dann lieber den Briefkasten voller Bauschaum.

    Unabhängig von der Frage, ob die Landeswappen etc benutzen dürfen: dürfen die das einfach so einwerfen? Das wäre doch die relevante Frage.

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Es sieht hochoffiziell aus: Die drei Löwen im Kopf, der Schriftzug „BW Journal“, das kommt doch direkt aus Stuttgart, von der Landesregierung, oder? Nein, kommt es nicht. Es ist keine amtliche Information, sondern eine Werbebroschüre der „Alternative für Deutschland“, der AfD. Sie sorgt aktuell für Irritationen. Klar ist aber auch: Das darf so sein.

    Rottweil – „Wie der Staat Sie um Ihr Geld bringt.“ Eine solche Schlagzeile und weitere Erklärungen wie „Die Bundesregierung ist absolut unsozial. Und die Landesregierung trägt alles freudig mit“ erwartet man im ersten Moment nicht von einem Blatt namens „BW Journal“, oder? Kritisiert Kretschmann da Kretschmann? Oder kritisiert Stuttgart Berlin und macht sich auch noch über sich selbst lustig? Zweimal nein. Hier wählt die AfD einen ziemlich direkten Weg in die Köpfe der Leserinnen und Leser und in die Schlagzeilen. Die Stichworte, die sicherlich wie gewünscht polarisieren: „Inflation“, „Migration“, „Heizhammer“.

    Die Ausgabe 22 dieses „BW Journals“ kursiert seit ein paar Tagen im Ländle, tauchte vor ein paar Tagen den nördlichen Landkreis Rottweil und jüngst in der Stadt auf. „Heute hat uns das ‚BW Journal‘ in Rottweil-Charlottenhöhe erreicht“, schreibt uns ein Leser am Mittwoch. „Zuerst war ich verwundert, dass Land Baden-Württemberg eine solche Broschüre mit solchen Informationen den Bürgern zusendet“, schreibt er weiter. Und habe „erst ganz hinten“ in dem Blatt entdeckt, wer dahintersteckt.

    Tun wir gerne, wobei ein Kollege hier viel Vorarbeit geleistet haben. Unter der Schlagzeile „„BW-Journal“: Post von der AfD sorgt für Irritationen in Freiburg“ hat sich der SWR umfänglich dem Thema gewidmet. Die zentrale Frage, unabhängig von den populistischen Inhalten des Blattes, zielt auf dessen offizielle Gestaltung: „Ist das erlaubt“?

    Ja, ist es. So erklärt das Staatsministerium Stuttgart auf eine der Nachfragen, welche die Behörde in diesen Tagen erreichen: „Es liegt hier kein Verstoß gegen das Landeshoheitszeichengesetz vor, da die AfD-Landtagsfraktion das ‚BW Journal‘ verantwortet.“ So seien die Fraktionen nach dem Landeshoheitszeichengesetz berechtigt, das große Landeswappen zu führen, „wobei der Begriff des Führens weit auszulegen ist“, erklärt das Ministerium weiter. „Vor diesem Hintergrund ist jedenfalls die Darstellung des abgebildeten ‚Logos‘ mit lediglich einzelnen Elementen des Landeswappens nach dem Landeshoheitszeichengesetz nicht zu beanstanden.“ Es sei daher kein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet worden, auch nicht etwa durch das in Bezug auf die hoheitszeichenrechtliche Prüfung zuständige Innenministerium.

    Entsprechendes galt laut SWR etwa auch für einen sogenannten Abschiebekalender, den die AfD Fraktion verbreitete.

    Der SWR beantwortet neben der Frage, ob die AfD das so darf, einige weitere. Etwa die, dass auch eine hochoffiziell daherkommende Öffentlichkeitsarbeit der Fraktionen nicht neutral sein müsse. Und dass sie in der Wahl ihrer Mittel frei seien. Oder auch: Eine Zensur wäre nicht rechtens. Punkt.

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