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    Botschafter: Ausschluss von Huawei wäre „protektionistisch und falsches Signal“

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    Sie begann mit „zhōngguó péngyǒumen“ (liebe chinesische Freunde): IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos-Boyds Rede beim IHK-Neujahrsteff hatte natürlich die Beziehungen zu China als Thema, denn Ehrengast und Festrender war der chinesische Botschafter in Berlin, Wu Ken.

    Ein altes Sprichwort hat sie von einer China-Reise mitgebracht: „Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern, die anderen Windmühlen.“ Und weil der Wind in letzter Zeit global rauer geworden sei, „brauchen wir heutzutage mehr denn je Windmühlen!“ China sei ein Land, das solche Windmühlen baue, die China zum wichtigsten Handelspartner Deutschlands haben werden lassen. „Als IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg freuen wir uns, dass diese Windmühlen des Wandels über die letzten Jahrzehnte hinweg auch von kleinen Stellschrauben und Muttern Made in Baden-Württemberg zusammengehalten werden“, sagte die Präsidentin. Während der Rest der Bundesrepublik mehr in China kaufe als verkaufe, exportiere Baden-Württemberg mehr als jedes andere Bundesland in das Reich der Mitte. „Nicht nur unsere tollen Autos oder unsere Spitzenmaschinen. Nicht zuletzt – und darüber freuen wir uns auch sehr – sind die Kuckucksuhren in China sehr beliebt!“ Eine Kuckucksuhr erhielt Wu dann auch im Anschluss von der IHK.

    Der 59-jährige Wu, seit März Botschafter in Berlin, zeigte sich in seiner auf einwandfreiem Deutsch gehaltenen Rede „tief beeindruckt von der soliden Basis der chinesisch-deutschen Beziehungen“. Sorgen bereiten ihm und seinem Land der Widerstand gegen Investitionen chinesischer Firmen in Deutschland – wie der Übernahme deutscher Firmen. „In China fragt man sich, warum Deutschland seine Tür zuschlägt, während die Tür Chinas sich doch immer weiter öffnet“, sagte er.

    Außerdem erwähnte er das Telekommunikationsunternehmen Huawei, das gerne am Aufbau des 5G-Netzes beteiligt wäre, wogegen es vor allem in den USA Widerstände gibt. „Die chinesische Regierung hat auch nie von Unternehmen verlangt, eine „Hintertür“ einzubauen, um auf illegale Weise Daten und Informationen anderer Länder zu sammeln und weiterzuleiten, sondern hat die Unternehmen immer wieder aufgefordert, sich im Ausland streng an die lokalen Gesetze und Vorschriften zu halten“, trat er entsprechenden Befürchtungen entgegen. Ein Ausschluss von Huawei würde ein „protektionistisches und falsches Signal“ senden. Die „sogenannte Sicherheitsfrage“ sei nichts anderes als eine „scheinheilige Ausrede der USA“, um Huawei „zu unterdrücken und sanktionieren“. Die USA könnten nicht dulden, dass ein chinesisches Unternehmen in vielen Bereichen der Telekommunikation Marktführer sei.

    Wu erwähnte aber auch, dass die USA und China diese Woche ein Handelsabkommen geschlossen haben. Das sei „gut für China, gut für die USA und auch gut für die ganze Welt“.

    Deutsch-chinesisch war auch die Musik: Fünf Musikerinnen aus China spielten zusammen mit einer Combo aus der Musikhochschule, darunter auch der Rottweiler German Klaiber am Bass.

    Dass im Anschluss die Gespräche zwischen den Besuchern nicht zu kurz kamen, dafür hatten die IHK-Verantwortlichen gesorgt – schließlich sollte es ja ein „Treff“ und nicht nur eine Vortragsveranstaltung sein. Und es musste auch niemand hungrig und durstig heimgehen.

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    1 Kommentar

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    Patrick
    Patrick
    4 Jahre her

    Und wie heißt es, wenn ein weltführende Firma in Telekomunikationen und Überwachung wie Huawei einer Staatspartei gehört ???
    Ein Staatsapparat ??? Eine Geheimwaffe ??? Auf jeden Fall eine Gefahr…

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    Wolf-Dieter Bojus
    Wolf-Dieter Bojus
    ... war 2004 Mitbegründer der NRWZ und deren erster Redakteur. Mehr über ihn auf unserer Autoren-Seite.

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    Ein altes Sprichwort hat sie von einer China-Reise mitgebracht: „Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern, die anderen Windmühlen.“ Und weil der Wind in letzter Zeit global rauer geworden sei, „brauchen wir heutzutage mehr denn je Windmühlen!“ China sei ein Land, das solche Windmühlen baue, die China zum wichtigsten Handelspartner Deutschlands haben werden lassen. „Als IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg freuen wir uns, dass diese Windmühlen des Wandels über die letzten Jahrzehnte hinweg auch von kleinen Stellschrauben und Muttern Made in Baden-Württemberg zusammengehalten werden“, sagte die Präsidentin. Während der Rest der Bundesrepublik mehr in China kaufe als verkaufe, exportiere Baden-Württemberg mehr als jedes andere Bundesland in das Reich der Mitte. „Nicht nur unsere tollen Autos oder unsere Spitzenmaschinen. Nicht zuletzt – und darüber freuen wir uns auch sehr – sind die Kuckucksuhren in China sehr beliebt!“ Eine Kuckucksuhr erhielt Wu dann auch im Anschluss von der IHK.

    Der 59-jährige Wu, seit März Botschafter in Berlin, zeigte sich in seiner auf einwandfreiem Deutsch gehaltenen Rede „tief beeindruckt von der soliden Basis der chinesisch-deutschen Beziehungen“. Sorgen bereiten ihm und seinem Land der Widerstand gegen Investitionen chinesischer Firmen in Deutschland – wie der Übernahme deutscher Firmen. „In China fragt man sich, warum Deutschland seine Tür zuschlägt, während die Tür Chinas sich doch immer weiter öffnet“, sagte er.

    Außerdem erwähnte er das Telekommunikationsunternehmen Huawei, das gerne am Aufbau des 5G-Netzes beteiligt wäre, wogegen es vor allem in den USA Widerstände gibt. „Die chinesische Regierung hat auch nie von Unternehmen verlangt, eine „Hintertür“ einzubauen, um auf illegale Weise Daten und Informationen anderer Länder zu sammeln und weiterzuleiten, sondern hat die Unternehmen immer wieder aufgefordert, sich im Ausland streng an die lokalen Gesetze und Vorschriften zu halten“, trat er entsprechenden Befürchtungen entgegen. Ein Ausschluss von Huawei würde ein „protektionistisches und falsches Signal“ senden. Die „sogenannte Sicherheitsfrage“ sei nichts anderes als eine „scheinheilige Ausrede der USA“, um Huawei „zu unterdrücken und sanktionieren“. Die USA könnten nicht dulden, dass ein chinesisches Unternehmen in vielen Bereichen der Telekommunikation Marktführer sei.

    Wu erwähnte aber auch, dass die USA und China diese Woche ein Handelsabkommen geschlossen haben. Das sei „gut für China, gut für die USA und auch gut für die ganze Welt“.

    Deutsch-chinesisch war auch die Musik: Fünf Musikerinnen aus China spielten zusammen mit einer Combo aus der Musikhochschule, darunter auch der Rottweiler German Klaiber am Bass.

    Dass im Anschluss die Gespräche zwischen den Besuchern nicht zu kurz kamen, dafür hatten die IHK-Verantwortlichen gesorgt – schließlich sollte es ja ein „Treff“ und nicht nur eine Vortragsveranstaltung sein. Und es musste auch niemand hungrig und durstig heimgehen.

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