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    WhatsApp-Betrug in Rottweil: 1700 Euro fast futsch – Polizei gibt Tipps

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    Immer wieder versuchen Betrüger, ihre Opfer per Messengerdiensten, etwa per WhatsApp, abzuzocken. Auch in der Region treten viele Fälle auf – die teils erfolgreich für die Betrüger verlaufen sind, berichtet die Polizei. Sie gibt Verhaltenstipps.

    Aktuelle Fälle

    UPDATE, 23. Juni 2022, ein potenzielles Opfer telefoniert mit dem richtigen Sohn – und verliert kein Geld: Opfer von Telefonbetrügern geworden ist zunächst eine 66-Jährige aus Rottweil am Mittwochabend. Mit der bekannten Masche, sich als Familienangehöriger auszugeben, der dringend Rechnungen bezahlen müsse, täuschten Betrüger die Angeschriebene, berichtet die Polizei. Sie gaben sich als deren Sohn aus, der angeblich eine neue Handynummer habe. In gutem Glauben, dass es sich tatsächlich um ihren Sohn handelte, überwies die Frau rund 1700 Euro auf ein fremdes Konto. Die dreisten Betrüger versuchten daraufhin laut Polizei, die Frau zu einer weiteren Zahlung zu veranlassen. Da die Frau aber inzwischen mit ihrem „richtigen“ Sohn Kontakt aufgenommen und den Betrug erkannt hatte, schlug dieser Versuch fehl. Auch die erste Überweisung hatte die Bank noch nicht ausgeführt, sodass diesmal kein Vermögensschaden entstand.

    UPDATE, 11. Juni 2022, die Bank kann den Schaden verhindern: Ein 66-jähriger Mann aus Sulz am Neckar ist in den letzten Tagen einem Betrug zum Opfer gefallen. Er überwies an den Unbekannten, der sich auf dem Handy als sein Sohn ausgab, knapp 4000 Euro. Die Bank verhinderte jedoch letztlich einen Schaden. Das berichtet die Polizei. Wie so oft in letzter Zeit erhielt auch dieses Opfer eine Nachricht per WhatsApp, wonach der Sohn keine Online-Überweisung mehr machen könne. In gutem Glauben, dass es sich tatsächlich um den Sohn handelt, veranlasste er die verlangte Überweisung. Erst später, als er den Sohn traf, stellte sich heraus, dass dieser gar keine Nachricht an ihn geschickt hatte und er einem Ganoven ins Netz gegangen war. Als er sofort die Bank informierte, war diese aber noch in der Lage, die Überweisung zu stoppen. Der gezahlte Geldbetrag war somit zum Glück nicht verloren. 

    Die Polizei stellt immer wieder solche Betrügereien fest. Sie warnt vor überstürzten Überweisungen und rät, sich nie unter Druck setzen und höchste Vorsicht walten zu lassen. Mehr dazu weiter unten.

    UPDATE, 31. Mai 2022, einem Betrüger ist eine 35-jährige Frau aus Schramberg vor wenigen Tagen aufgesessen, meldet die Polizei. Die Frau überwies mehr als 5000 Euro auf das Konto ihres vermeintlichen Bruders. Der Betrüger wandte sich unter dessen Legende per „WhatsApp“ an die Schrambergerin und gaukelte ihr Probleme mit seiner Online-Verbindung zur Bank vor. Die Frau zweifelte trotz unbekannter Telefonnummer nicht an der wahren Identität und zahlte in zwei Tranchen den Betrag an die angegebene Bankverbindung. Als der Betrug aufflog, erstattete sie Anzeige bei der Polizei. Diese warnt vor der mittlerweile verbreiteten Betrugsmasche und rät, auf solche Nachrichten nicht zu reagieren und direkt Kontakt mit dem betreffenden Angehörigen aufzunehmen. Keinesfalls sollte man sich unter Druck setzen lassen. Mehr dazu weiter unten.

    UPDATE, 22. April 2022: Betrüger bringt Frau aus Rottweil um mehrere tausend Euro. Einer mittlerweile verbreiteten Betrugsmasche per WhatsApp ist eine Frau aus Rottweil am Freitag zum Opfer gefallen. Sie überwies an den unbekannten Betrüger mehrere Tausend Euro. „Wie so oft in letzter Zeit erhielt auch die 58-Jährige eine Nachricht von ihrer angeblichen Tochter auf dem Handy, allerdings mit einer anderen Nummer“, erklärt ein Polizeisprecher. Den Grund hierfür habe der Verfasser der Nachricht gleich mitgeliefert. Ihr Handy sei kaputtgegangen und sie müsse dringend zwei Rechnungen begleichen, so der getarnte Betrüger.

    Im guten Glauben, dass es sich tatsächlich um die echte Tochter handelt, habe die Frau die verlangten Überweisungen veranlasst. „Erst später merkte sie, dass sie einem Ganoven ins Netz gegangen ist. Wahrscheinlich ist der gezahlte Geldbetrag mittlerweile verloren“, so der Polizeisprecher.

    Die Polizei stellt weiterhin im Kreis Rottweil vermehrt solche Betrügereien fest. Auch in Oberndorf kam es am Freitag mehrmals zu solchen und ähnlichen Fällen. „Allerdings durchschauten diese Handy-Nutzer den Trick und erstatteten Anzeige“, heißt es seitens der Polizei. Diese warnt vor solchen Nachrichten und rät, sich nie unter Druck setzen und bei Geldforderung per Nachricht oder E-Mail höchste Vorsicht walten zu lassen. Weitere Tipps: siehe unten.

    UPDATE, 13. April 2022: Frau zahlt falscher Tochter mehrere Hundert Euro. Auf die Betrugsmasche, die derzeit auf dem Messengerdienst WhatsApp verbreitet wird, ist eine Frau aus Diunningen am Wochenende hereingefallen. Sie zahlte mehrere Hundert Euro, berichtet die Polizei. Die 69-Jährige erhielt demnach auf ihrem Handy eine Nachricht von ihrer angeblichen Tochter, dass diese zwei Rechnungen dringend begleichen müsse, aber derzeit die finanziellen Mittel nicht habe. In den folgenden Nachrichten erhielt sie die Bankverbindungsdaten und veranlasste, wie gefordert, eine Sofortüberweisung. Kurz darauf erkannte die Frau die Betrugsmasche. Vermutlich sei der überwiesene Betrag aber dennoch verloren, so die Polizei.

    UPDATE, 29. März 2022, wieder gibt es ein Opfer dieser Betrugsmasche. Mit einer Lügengeschichte in WhatsApp ist am Montagmorgen eine 65-jährige Frau aus Villingendorf betrogen worden, berichtet die Polizei. Die Frau erhielt von ihrer vermeintlichen Tochter eine Nachricht, wonach diese ihr Handy verloren habe und sie eine Rechnung von über 2.000 Euro begleichen müsse. Wegen des fehlenden Handys sei ihr eine Online-Überweisung nicht möglich, hieß es weiter. Nachdem der Absender, bei dem es sich tatsächlich um einen Betrüger handelte, die Überweisungsdaten übermittelte, veranlasste die Frau die Überweisung bei ihrer Bank. Danach meldete sich der Betrüger erneut unter der Legende der Tochter und bat um eine weitere Überweisung. Auch dieser verhängnisvollen Bitte kam die Frau nach. Erst nachdem sie ihre (tatsächliche) Tochter telefonisch erreicht hatte, stellte sie fest, dass sie Opfer eines Betrugs geworden war.

    Die Polizei warnt vor dieser Betrugsmasche und empfiehlt nach solchen Betrugsfällen schnellstmöglich Kontakt mit der Bank aufzunehmen. Wie bei ähnlichen Betrugsfällen auch, sollte bei Geldforderungen stets geprüft werden, ob dies seine Richtigkeit hat.

    Fälle laufen immer wieder gleich ab

    Die Betrugsmasche ist noch recht neu, die Fälle laufen aber immer gleich ab. Ein Beispiel aus Oberndorf, das sich vor wenigen Tagen ereignet hat: Mit ein paar Nachrichten an eine Frau auf dem Messenger-Dienst WhatsApp hat ein Betrüger mehrere Hundert Euro erbeutet. Dem Unbekannten gelang es, sich in dem Chat auf dem Handy als Sohn der 74-Jährigen auszugeben. In einer Nachricht bat der Betrüger, eine Überweisung auf ein Konto einer Bank zu veranlassen, was die gutgläubige Frau auch tat. Allerdings hatte sie es versäumt, vorher mit ihrem richtigen Sohn Kontakt aufzunehmen. Denn wie es sich später herausstellte, wusste dieser von der WhatsApp-Nachricht gar nichts. Ob das Geld nun verloren ist, muss die Hausbank der Frau erst klären. 

    Ein weiterer Fall, er geschah in VS-Schwenningen: Eine 69-Jährige erhielt da eine Whatsapp-Nachricht von einer unbekannten Person. Diese gab sich als der Sohn der 69-Jährigen aus und begründete die unbekannte Telefonnummer mit einem Austauschtelefon, da das alte Handy kaputt sei. Im Verlauf des Chats bat der angebliche Sohn um zwei Geldüberweisungen, da er dringend noch mehrere Rechnungen zahlen müsse. Er schickte der Seniorin eine Bankverbindung, auf die sie eine Echtzeit-Überweisung in Höhe von knapp 1000 Euro veranlasste. Erst als der „Sohn“ einen zweiten, noch höheren Betrag, anforderte, kamen der Frau Zweifel. Sie rief ihre Schwiegertochter an, wodurch der Betrug schließlich auffiel und die zweite Überweisung platzte. Ob die Geschädigte über ihre Bank den ersten überwiesenen Betrag zurückholen konnte, ist unbekannt.

    Ein Ehepaar in Donaueschingen ist diese Woche sogar gemeinsam Opfer dieser Betrüger geworden: Zunächst hatte die Frau eines 56-Jährigen eine Nachricht auf Whatsapp von der angeblichen Tochter erhalten, wonach diese eine neue Nummer hätte und um eine Überweisung eines vierstelligen Bargeldbetrags auf ein deutsches Konto bat. In gutem Glauben, der vermeintlichen Tochter zu helfen, überwies der 56-Jährige die gewünschte Geldsumme. Später erkannte er seinen Fehler. Die Überweisung konnte nicht mehr rückgängig gemacht werden. 

    Ebenfalls ganz aktuell ist dieser Fall – der gut ausging: Nachdem erst vor Kurzem ein Betrüger eine Frau aus Sulz per Messenger-Dienst überlistet hat, ging nun eine andere Sulzerin einer betrügerischen WhatsApp-Nachricht auf den Leim. Die 56-Jährige erhielt am Montag eine Nachricht von ihrer angeblichen Tochter, wonach diese eine neue Nummer hätte. Darin wurde sie gebeten, eine offene Rechnung über 1999 Euro zu begleichen. Die Kontonummer und der Verwendungszweck waren in der fingierten Nachricht gleich mit angegeben, weswegen die Gutgläubige den Betrag per Online-Banking überwies. Glück im Unglück: Bei ihrer Hausbank flog der Schwindel aber auf, weshalb in letzter Minute die Zahlungen gestoppt werden konnten. 

    Alles richtig gemacht hat eine Frau aus Tuningen Anfang der Woche. Die 69-Jährige erhielt eine Nachricht auf WhatsApp von ihrem angeblichen Sohn, wonach dieser eine neue Nummer hätte und um eine Überweisung eines vierstelligen Bargeldbetrags auf ein deutsches Konto bat. Die Frau rief sofort ihren Sohn auf der ihr bekannten, vermeintlich alten Nummer an und erkundigte sich wegen der ungewöhnlichen Zahlungsaufforderung. Dieser wusste nichts von einer derartigen Nachricht, weshalb der Betrugsversuch aufflog und es nicht zu einer Überweisung kam. 

    Die Polizei warnt vor der Betrugsmasche und empfiehlt nach solchen Betrugsfällen schnellstmöglich Kontakt mit der Bank aufzunehmen. Wie bei sogenannten „Enkeltricks“ auch, sollte bei Geldforderungen stets geprüft werden, ob dies seine Richtigkeit hat. Die Polizei schließt zudem nicht aus, dass diese relativ neue Masche des Betrugs in nächster Zeit vermehrt auch in anderen Messer-Diensten auftaucht.

    Der klassische Enkeltrick

    Täterinnen und Täter rufen ältere Menschen unter dem Vorwand an, Verwandte oder gute Bekannte zu sein: „Rate mal, wer am Telefon ist?“. Dann täuschen sie einen finanziellen Engpass vor und bitten um hohe Bargeldbeträge, weil sie das Geld aufgrund einer Notlage sofort benötigten (zum Beispiel nach einem Autounfall). Durch mehrere Telefonanrufe innerhalb kurzer Zeit erhöht die Anruferin oder der Anrufer den psychischen Druck auf das Opfer, verbunden mit Appellen wie: „Hilf mir bitte!“.

    Die Täterinnen und die Täter fordern absolute Verschwiegenheit gegenüber Dritten (zum Beispiel anderen Verwandten). Weil sie angeblich nicht selbst kommen können, vereinbaren sie mit den älteren Menschen ein Kennwort, das eine andere Person nennen wird, wenn das Geld abgeholt wird.

    In zahlreichen Fällen haben die älteren Opfer nach solchen Gesprächen hohe Geldbeträge von ihrem Konto abgehoben, um der oder dem vermeintlichen
    Angehörigen zu helfen.

    Neue Variante unter Nutzung eines Messenger-Dienstes, hier: WhatsApp

    Die falschen Verwandten oder Bekannten nehmen über WhatsApp mit einer dem Opfer unbekannten Rufnummer Kontakt auf. In der Regel wird das Opfer mit „Hallo Mama! Ich habe eine neue Telefonnummer.“ oder ähnlichem kontaktiert. Die Kontaktaufnahme wird damit begründet, dass z. B. das Handy verloren wurde.

    Als Nächstes wird das Opfer aufgefordert, die neue Nummer zu speichern. Kurze Zeit danach geht die nächste WhatsApp Nachricht ein, dass z. B. eine offene
    Rechnung von mehreren Tausend Euron bezahlt werden müsse. Die oder der vermeintliche Angehörige habe aber aufgrund der Umstände keine Möglichkeit, auf Online-Banking zuzugreifen, um eine Überweisung durchzuführen.

    Es ergeht nun die Bitte an das Opfer, diese Überweisung auf ein von der oder dem vermeintlichen Angehörigen genanntes Konto vorzunehmen, um die behauptete offene Rechnung zu begleichen. Das Geld würde angeblich in wenigen Tagen an das Opfer zurückgezahlt werden, was jedoch nicht geschieht.

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    Mehr Informationen

    Die Polizei gibt hierzu folgende Hinweise:

    Gehen Sie auf keinen Fall auf Geldzahlungsforderungen über Messenger-Dienste ein. Wenn Sie auf diese Weise von einer oder einem angeblich Bekannten oder Verwandten unter einer fremden Nummer kontaktiert werden, fragen Sie unter den Ihnen zuvor bekannten Erreichbarkeiten persönlich nach, ob tatsächlich die Nummer gewechselt wurde. Nehmen Sie eine fremde Nummer nicht sofort als Kontakt auf.

    Wenn einer Ihrer Kontakte eine ungewöhnliche Anfrage schickt…

    1. Bitten Sie um eine Sprachnachricht.
    2. Oder rufen Sie die Person an, um ihre Identität zu überprüfen.

    Nur so können Sie sicher sein, dass keine fremde Person Ihren Account missbräuchlich verwendet.

    Wenn Sie bereits Opfer geworden sind: Erstatten Sie immer eine Strafanzeige. Nur so erhält die Polizei Kenntnis von der Straftat und kann die Täterinnen oder Täter verfolgen. Außerdem erhält sie dadurch Informationen zum Ausmaß des Deliktsfelds und kann Zusammenhänge herstellen und ggf. Tatserien erkennen. Eine Anzeige können Sie persönlich auf der nächstgelegenen Polizeidienststelle oder online unter https://www.polizei-bw.de/internetwache/ erstatten.

    Leisten Sie auf keinen Fall weitere Geldzahlungen. Informieren Sie Ihr kontoführendes Geldinstitut, um eventuell getätigte Geldflüsse anzuhalten oder
    rückgängig zu machen.

    Weiterführende Hinweise und Links:

    Als Opfer einer Straftat sind Sie nicht auf sich allein gestellt. Sie werden durch zahlreiche Hilfs- und Beratungsangebote unterstützt. Sie erhalten dort Hilfe in Form von Gesprächen oder beim Umgang mit den Behörden. Ggf. begleiten Sie die Mitarbeitenden zu Gerichten, Polizei, Rechtsanwälten und anderen Institutionen. Mehr Infos unter www.polizei-beratung.de und www.weisser-ring.de

    Bei weiteren Fragen wenden Sie sich an die Kriminalkommissariate Kriminalprävention und Opferschutz beziehungsweise an die für Kriminalprävention und Opferschutz zuständigen Organisationseinheiten in Ihrer Nähe.

    Tipps gegen Betrug über Messengerdienste

    • Checken Sie Ihren Code: Teilen Sie niemals den Code zur Verifizierung Ihres Accounts (der sechsstellige Registrierungscode, den Sie per SMS erhalten haben).
    • Checken Sie Ihre PIN: Richten Sie eine persönliche PIN für Ihren Account ein (auch bekannt als Verifizierung in zwei Schritten).
    • Checken Sie Ihr Bild: Schützen Sie Ihr Profilbild (damit es nur Ihre Kontakte sehen können).
    • Checken Sie Ihren Kontakt: Wenn vermeintliche Kontakte Sie um einen Gefallen bitten, der Ihnen suspekt vorkommt, überprüfen Sie ihre Identität, indem Sie um eine Sprachnachricht bitten oder einfach anrufen.

    Schützen Sie Ihren Account und informieren Sie andere, damit auch ihre WhatsApp-Konten sicherer werden und sie nicht Opfer eines Betrugs werden.

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    NRWZ-Redaktion
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    Unter dem Label NRWZ-Redaktion beziehungsweise NRWZ-Redaktion Schramberg veröffentlichen wir Beiträge aus der Feder eines der Redakteure der NRWZ. Sie sind von allgemeiner, nachrichtlicher Natur und keine Autorenbeiträge im eigentlichen Sinne.Die Redaktion erreichen Sie unter redaktion@NRWZ.de beziehungsweise schramberg@NRWZ.de

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    Immer wieder versuchen Betrüger, ihre Opfer per Messengerdiensten, etwa per WhatsApp, abzuzocken. Auch in der Region treten viele Fälle auf – die teils erfolgreich für die Betrüger verlaufen sind, berichtet die Polizei. Sie gibt Verhaltenstipps.

    Aktuelle Fälle

    UPDATE, 23. Juni 2022, ein potenzielles Opfer telefoniert mit dem richtigen Sohn – und verliert kein Geld: Opfer von Telefonbetrügern geworden ist zunächst eine 66-Jährige aus Rottweil am Mittwochabend. Mit der bekannten Masche, sich als Familienangehöriger auszugeben, der dringend Rechnungen bezahlen müsse, täuschten Betrüger die Angeschriebene, berichtet die Polizei. Sie gaben sich als deren Sohn aus, der angeblich eine neue Handynummer habe. In gutem Glauben, dass es sich tatsächlich um ihren Sohn handelte, überwies die Frau rund 1700 Euro auf ein fremdes Konto. Die dreisten Betrüger versuchten daraufhin laut Polizei, die Frau zu einer weiteren Zahlung zu veranlassen. Da die Frau aber inzwischen mit ihrem „richtigen“ Sohn Kontakt aufgenommen und den Betrug erkannt hatte, schlug dieser Versuch fehl. Auch die erste Überweisung hatte die Bank noch nicht ausgeführt, sodass diesmal kein Vermögensschaden entstand.

    UPDATE, 11. Juni 2022, die Bank kann den Schaden verhindern: Ein 66-jähriger Mann aus Sulz am Neckar ist in den letzten Tagen einem Betrug zum Opfer gefallen. Er überwies an den Unbekannten, der sich auf dem Handy als sein Sohn ausgab, knapp 4000 Euro. Die Bank verhinderte jedoch letztlich einen Schaden. Das berichtet die Polizei. Wie so oft in letzter Zeit erhielt auch dieses Opfer eine Nachricht per WhatsApp, wonach der Sohn keine Online-Überweisung mehr machen könne. In gutem Glauben, dass es sich tatsächlich um den Sohn handelt, veranlasste er die verlangte Überweisung. Erst später, als er den Sohn traf, stellte sich heraus, dass dieser gar keine Nachricht an ihn geschickt hatte und er einem Ganoven ins Netz gegangen war. Als er sofort die Bank informierte, war diese aber noch in der Lage, die Überweisung zu stoppen. Der gezahlte Geldbetrag war somit zum Glück nicht verloren. 

    Die Polizei stellt immer wieder solche Betrügereien fest. Sie warnt vor überstürzten Überweisungen und rät, sich nie unter Druck setzen und höchste Vorsicht walten zu lassen. Mehr dazu weiter unten.

    UPDATE, 31. Mai 2022, einem Betrüger ist eine 35-jährige Frau aus Schramberg vor wenigen Tagen aufgesessen, meldet die Polizei. Die Frau überwies mehr als 5000 Euro auf das Konto ihres vermeintlichen Bruders. Der Betrüger wandte sich unter dessen Legende per „WhatsApp“ an die Schrambergerin und gaukelte ihr Probleme mit seiner Online-Verbindung zur Bank vor. Die Frau zweifelte trotz unbekannter Telefonnummer nicht an der wahren Identität und zahlte in zwei Tranchen den Betrag an die angegebene Bankverbindung. Als der Betrug aufflog, erstattete sie Anzeige bei der Polizei. Diese warnt vor der mittlerweile verbreiteten Betrugsmasche und rät, auf solche Nachrichten nicht zu reagieren und direkt Kontakt mit dem betreffenden Angehörigen aufzunehmen. Keinesfalls sollte man sich unter Druck setzen lassen. Mehr dazu weiter unten.

    UPDATE, 22. April 2022: Betrüger bringt Frau aus Rottweil um mehrere tausend Euro. Einer mittlerweile verbreiteten Betrugsmasche per WhatsApp ist eine Frau aus Rottweil am Freitag zum Opfer gefallen. Sie überwies an den unbekannten Betrüger mehrere Tausend Euro. „Wie so oft in letzter Zeit erhielt auch die 58-Jährige eine Nachricht von ihrer angeblichen Tochter auf dem Handy, allerdings mit einer anderen Nummer“, erklärt ein Polizeisprecher. Den Grund hierfür habe der Verfasser der Nachricht gleich mitgeliefert. Ihr Handy sei kaputtgegangen und sie müsse dringend zwei Rechnungen begleichen, so der getarnte Betrüger.

    Im guten Glauben, dass es sich tatsächlich um die echte Tochter handelt, habe die Frau die verlangten Überweisungen veranlasst. „Erst später merkte sie, dass sie einem Ganoven ins Netz gegangen ist. Wahrscheinlich ist der gezahlte Geldbetrag mittlerweile verloren“, so der Polizeisprecher.

    Die Polizei stellt weiterhin im Kreis Rottweil vermehrt solche Betrügereien fest. Auch in Oberndorf kam es am Freitag mehrmals zu solchen und ähnlichen Fällen. „Allerdings durchschauten diese Handy-Nutzer den Trick und erstatteten Anzeige“, heißt es seitens der Polizei. Diese warnt vor solchen Nachrichten und rät, sich nie unter Druck setzen und bei Geldforderung per Nachricht oder E-Mail höchste Vorsicht walten zu lassen. Weitere Tipps: siehe unten.

    UPDATE, 13. April 2022: Frau zahlt falscher Tochter mehrere Hundert Euro. Auf die Betrugsmasche, die derzeit auf dem Messengerdienst WhatsApp verbreitet wird, ist eine Frau aus Diunningen am Wochenende hereingefallen. Sie zahlte mehrere Hundert Euro, berichtet die Polizei. Die 69-Jährige erhielt demnach auf ihrem Handy eine Nachricht von ihrer angeblichen Tochter, dass diese zwei Rechnungen dringend begleichen müsse, aber derzeit die finanziellen Mittel nicht habe. In den folgenden Nachrichten erhielt sie die Bankverbindungsdaten und veranlasste, wie gefordert, eine Sofortüberweisung. Kurz darauf erkannte die Frau die Betrugsmasche. Vermutlich sei der überwiesene Betrag aber dennoch verloren, so die Polizei.

    UPDATE, 29. März 2022, wieder gibt es ein Opfer dieser Betrugsmasche. Mit einer Lügengeschichte in WhatsApp ist am Montagmorgen eine 65-jährige Frau aus Villingendorf betrogen worden, berichtet die Polizei. Die Frau erhielt von ihrer vermeintlichen Tochter eine Nachricht, wonach diese ihr Handy verloren habe und sie eine Rechnung von über 2.000 Euro begleichen müsse. Wegen des fehlenden Handys sei ihr eine Online-Überweisung nicht möglich, hieß es weiter. Nachdem der Absender, bei dem es sich tatsächlich um einen Betrüger handelte, die Überweisungsdaten übermittelte, veranlasste die Frau die Überweisung bei ihrer Bank. Danach meldete sich der Betrüger erneut unter der Legende der Tochter und bat um eine weitere Überweisung. Auch dieser verhängnisvollen Bitte kam die Frau nach. Erst nachdem sie ihre (tatsächliche) Tochter telefonisch erreicht hatte, stellte sie fest, dass sie Opfer eines Betrugs geworden war.

    Die Polizei warnt vor dieser Betrugsmasche und empfiehlt nach solchen Betrugsfällen schnellstmöglich Kontakt mit der Bank aufzunehmen. Wie bei ähnlichen Betrugsfällen auch, sollte bei Geldforderungen stets geprüft werden, ob dies seine Richtigkeit hat.

    Fälle laufen immer wieder gleich ab

    Die Betrugsmasche ist noch recht neu, die Fälle laufen aber immer gleich ab. Ein Beispiel aus Oberndorf, das sich vor wenigen Tagen ereignet hat: Mit ein paar Nachrichten an eine Frau auf dem Messenger-Dienst WhatsApp hat ein Betrüger mehrere Hundert Euro erbeutet. Dem Unbekannten gelang es, sich in dem Chat auf dem Handy als Sohn der 74-Jährigen auszugeben. In einer Nachricht bat der Betrüger, eine Überweisung auf ein Konto einer Bank zu veranlassen, was die gutgläubige Frau auch tat. Allerdings hatte sie es versäumt, vorher mit ihrem richtigen Sohn Kontakt aufzunehmen. Denn wie es sich später herausstellte, wusste dieser von der WhatsApp-Nachricht gar nichts. Ob das Geld nun verloren ist, muss die Hausbank der Frau erst klären. 

    Ein weiterer Fall, er geschah in VS-Schwenningen: Eine 69-Jährige erhielt da eine Whatsapp-Nachricht von einer unbekannten Person. Diese gab sich als der Sohn der 69-Jährigen aus und begründete die unbekannte Telefonnummer mit einem Austauschtelefon, da das alte Handy kaputt sei. Im Verlauf des Chats bat der angebliche Sohn um zwei Geldüberweisungen, da er dringend noch mehrere Rechnungen zahlen müsse. Er schickte der Seniorin eine Bankverbindung, auf die sie eine Echtzeit-Überweisung in Höhe von knapp 1000 Euro veranlasste. Erst als der „Sohn“ einen zweiten, noch höheren Betrag, anforderte, kamen der Frau Zweifel. Sie rief ihre Schwiegertochter an, wodurch der Betrug schließlich auffiel und die zweite Überweisung platzte. Ob die Geschädigte über ihre Bank den ersten überwiesenen Betrag zurückholen konnte, ist unbekannt.

    Ein Ehepaar in Donaueschingen ist diese Woche sogar gemeinsam Opfer dieser Betrüger geworden: Zunächst hatte die Frau eines 56-Jährigen eine Nachricht auf Whatsapp von der angeblichen Tochter erhalten, wonach diese eine neue Nummer hätte und um eine Überweisung eines vierstelligen Bargeldbetrags auf ein deutsches Konto bat. In gutem Glauben, der vermeintlichen Tochter zu helfen, überwies der 56-Jährige die gewünschte Geldsumme. Später erkannte er seinen Fehler. Die Überweisung konnte nicht mehr rückgängig gemacht werden. 

    Ebenfalls ganz aktuell ist dieser Fall – der gut ausging: Nachdem erst vor Kurzem ein Betrüger eine Frau aus Sulz per Messenger-Dienst überlistet hat, ging nun eine andere Sulzerin einer betrügerischen WhatsApp-Nachricht auf den Leim. Die 56-Jährige erhielt am Montag eine Nachricht von ihrer angeblichen Tochter, wonach diese eine neue Nummer hätte. Darin wurde sie gebeten, eine offene Rechnung über 1999 Euro zu begleichen. Die Kontonummer und der Verwendungszweck waren in der fingierten Nachricht gleich mit angegeben, weswegen die Gutgläubige den Betrag per Online-Banking überwies. Glück im Unglück: Bei ihrer Hausbank flog der Schwindel aber auf, weshalb in letzter Minute die Zahlungen gestoppt werden konnten. 

    Alles richtig gemacht hat eine Frau aus Tuningen Anfang der Woche. Die 69-Jährige erhielt eine Nachricht auf WhatsApp von ihrem angeblichen Sohn, wonach dieser eine neue Nummer hätte und um eine Überweisung eines vierstelligen Bargeldbetrags auf ein deutsches Konto bat. Die Frau rief sofort ihren Sohn auf der ihr bekannten, vermeintlich alten Nummer an und erkundigte sich wegen der ungewöhnlichen Zahlungsaufforderung. Dieser wusste nichts von einer derartigen Nachricht, weshalb der Betrugsversuch aufflog und es nicht zu einer Überweisung kam. 

    Die Polizei warnt vor der Betrugsmasche und empfiehlt nach solchen Betrugsfällen schnellstmöglich Kontakt mit der Bank aufzunehmen. Wie bei sogenannten „Enkeltricks“ auch, sollte bei Geldforderungen stets geprüft werden, ob dies seine Richtigkeit hat. Die Polizei schließt zudem nicht aus, dass diese relativ neue Masche des Betrugs in nächster Zeit vermehrt auch in anderen Messer-Diensten auftaucht.

    Der klassische Enkeltrick

    Täterinnen und Täter rufen ältere Menschen unter dem Vorwand an, Verwandte oder gute Bekannte zu sein: „Rate mal, wer am Telefon ist?“. Dann täuschen sie einen finanziellen Engpass vor und bitten um hohe Bargeldbeträge, weil sie das Geld aufgrund einer Notlage sofort benötigten (zum Beispiel nach einem Autounfall). Durch mehrere Telefonanrufe innerhalb kurzer Zeit erhöht die Anruferin oder der Anrufer den psychischen Druck auf das Opfer, verbunden mit Appellen wie: „Hilf mir bitte!“.

    Die Täterinnen und die Täter fordern absolute Verschwiegenheit gegenüber Dritten (zum Beispiel anderen Verwandten). Weil sie angeblich nicht selbst kommen können, vereinbaren sie mit den älteren Menschen ein Kennwort, das eine andere Person nennen wird, wenn das Geld abgeholt wird.

    In zahlreichen Fällen haben die älteren Opfer nach solchen Gesprächen hohe Geldbeträge von ihrem Konto abgehoben, um der oder dem vermeintlichen
    Angehörigen zu helfen.

    Neue Variante unter Nutzung eines Messenger-Dienstes, hier: WhatsApp

    Die falschen Verwandten oder Bekannten nehmen über WhatsApp mit einer dem Opfer unbekannten Rufnummer Kontakt auf. In der Regel wird das Opfer mit „Hallo Mama! Ich habe eine neue Telefonnummer.“ oder ähnlichem kontaktiert. Die Kontaktaufnahme wird damit begründet, dass z. B. das Handy verloren wurde.

    Als Nächstes wird das Opfer aufgefordert, die neue Nummer zu speichern. Kurze Zeit danach geht die nächste WhatsApp Nachricht ein, dass z. B. eine offene
    Rechnung von mehreren Tausend Euron bezahlt werden müsse. Die oder der vermeintliche Angehörige habe aber aufgrund der Umstände keine Möglichkeit, auf Online-Banking zuzugreifen, um eine Überweisung durchzuführen.

    Es ergeht nun die Bitte an das Opfer, diese Überweisung auf ein von der oder dem vermeintlichen Angehörigen genanntes Konto vorzunehmen, um die behauptete offene Rechnung zu begleichen. Das Geld würde angeblich in wenigen Tagen an das Opfer zurückgezahlt werden, was jedoch nicht geschieht.

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    Mehr Informationen

    Die Polizei gibt hierzu folgende Hinweise:

    Gehen Sie auf keinen Fall auf Geldzahlungsforderungen über Messenger-Dienste ein. Wenn Sie auf diese Weise von einer oder einem angeblich Bekannten oder Verwandten unter einer fremden Nummer kontaktiert werden, fragen Sie unter den Ihnen zuvor bekannten Erreichbarkeiten persönlich nach, ob tatsächlich die Nummer gewechselt wurde. Nehmen Sie eine fremde Nummer nicht sofort als Kontakt auf.

    Wenn einer Ihrer Kontakte eine ungewöhnliche Anfrage schickt…

    1. Bitten Sie um eine Sprachnachricht.
    2. Oder rufen Sie die Person an, um ihre Identität zu überprüfen.

    Nur so können Sie sicher sein, dass keine fremde Person Ihren Account missbräuchlich verwendet.

    Wenn Sie bereits Opfer geworden sind: Erstatten Sie immer eine Strafanzeige. Nur so erhält die Polizei Kenntnis von der Straftat und kann die Täterinnen oder Täter verfolgen. Außerdem erhält sie dadurch Informationen zum Ausmaß des Deliktsfelds und kann Zusammenhänge herstellen und ggf. Tatserien erkennen. Eine Anzeige können Sie persönlich auf der nächstgelegenen Polizeidienststelle oder online unter https://www.polizei-bw.de/internetwache/ erstatten.

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    Weiterführende Hinweise und Links:

    Als Opfer einer Straftat sind Sie nicht auf sich allein gestellt. Sie werden durch zahlreiche Hilfs- und Beratungsangebote unterstützt. Sie erhalten dort Hilfe in Form von Gesprächen oder beim Umgang mit den Behörden. Ggf. begleiten Sie die Mitarbeitenden zu Gerichten, Polizei, Rechtsanwälten und anderen Institutionen. Mehr Infos unter www.polizei-beratung.de und www.weisser-ring.de

    Bei weiteren Fragen wenden Sie sich an die Kriminalkommissariate Kriminalprävention und Opferschutz beziehungsweise an die für Kriminalprävention und Opferschutz zuständigen Organisationseinheiten in Ihrer Nähe.

    Tipps gegen Betrug über Messengerdienste

    • Checken Sie Ihren Code: Teilen Sie niemals den Code zur Verifizierung Ihres Accounts (der sechsstellige Registrierungscode, den Sie per SMS erhalten haben).
    • Checken Sie Ihre PIN: Richten Sie eine persönliche PIN für Ihren Account ein (auch bekannt als Verifizierung in zwei Schritten).
    • Checken Sie Ihr Bild: Schützen Sie Ihr Profilbild (damit es nur Ihre Kontakte sehen können).
    • Checken Sie Ihren Kontakt: Wenn vermeintliche Kontakte Sie um einen Gefallen bitten, der Ihnen suspekt vorkommt, überprüfen Sie ihre Identität, indem Sie um eine Sprachnachricht bitten oder einfach anrufen.

    Schützen Sie Ihren Account und informieren Sie andere, damit auch ihre WhatsApp-Konten sicherer werden und sie nicht Opfer eines Betrugs werden.

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