Die Deutsche Bahn (DB) plant, die Gäubahn im südlichen Abschnitt von Böblingen bis zur Schweizer Grenze auszubauen. Der Ausbau im Sinne des Deutschlandtakts sei elementar für die Mobilitätswende im Südwesten, heißt es in einer am Donnerstag versandten Pressemitteilung. Heute traf man sich in Sulz, um die Interessen verschiedener Beteiligter unter einen Hut zu bekommen.
Kreis Rottweil – Auf Einladung der DB kamen am heutigen Donnerstag, 26. September 2024, Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung, regionalen Interessenverbänden und Bürgerinitiativen zu einem „Blick in die Werkstatt“ in Sulz am Neckar zusammen. Die DB informierte über den aktuellen Sachstand und gab einen Ausblick auf die weitere Planung: Das Projekt befinde sich am Anfang des Planungsprozesses, in der sogenannten Grundlagenermittlung und Vorplanung. Der Abschluss dieser Planungsphase erfolgt stufenweise ab 2024 bis 2028. Zurzeit analysiert laut DB das Projektteam die Fauna im Planungsraum und führt erste Umweltuntersuchungen durch. Für die Arbeit mit Building Information Modelling, einer innovativen und ganzheitlichen Methode für die virtuelle Planung großer Infrastrukturprojekte, entsteht ein digitales 3-D-Modell der Bestandsstrecke. Ab 2025 sollen die Baugrundbegutachtung und -erkundung sowie umfangreiche Vermessungsarbeiten beginnen, welche sich aktuell in der Ausschreibung befinden.
Vielfältige Maßnahmen auf der 155 Kilometer langen Strecke, darunter der Bau eines neuen Tunnels sowie die Erweiterung einiger Abschnitte auf zwei Gleise, sollen laut Bahn dazu beitragen, dass sich die Reisezeit zwischen Stuttgart und Zürich verkürzt. Fahrgäste im Regionalverkehr profitieren von attraktiven Anschlüssen. Auch für die Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene ist der Ausbau wichtig, weil er dafür sorgt, dass die Vorgaben für internationale Güterverkehrslinien auf der Gäubahn durchgehend umgesetzt werden.
Dr. Clarissa Freundorfer, DB-Konzernbevollmächtigte für das Land Baden-Württemberg, sagte dazu laut der Mitteilung der Bahn: „Der Gäubahn-Ausbau leistet einen wichtigen Beitrag zu den Zielen der DB-Konzernstrategie Starke Schiene, und zwar gleichermaßen regional wie überregional. Mit attraktiven Verbindungen im Deutschlandtakt und möglichst kurzen Fahrzeiten zwischen Stuttgart und Singen können wir künftig noch mehr Menschen vom Reisen mit der Bahn begeistern. Mit den Planungen für den Ausbau der Gäubahn zwischen Böblingen und der Schweizer Grenze geht es jetzt spürbar voran. Über diese Fortschritte haben wir heute die regionalen Vertreterinnen und Vertreter transparent informiert, denn Dialog und Akzeptanz sind maßgebliche Faktoren für den Erfolg großer Infrastrukturprojekte.“
Dr. Gero Hocker, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, ergänzte: „Die Gäubahn bringt täglich über 46.000 Fahrgäste an ihr Ziel. In dem wir die Strecke fit für den Deutschlandtakt machen, sollen es künftig noch mehr werden. Davon profitieren gleichermaßen der Personennah- und Fernverkehr sowie der Güterverkehr. Durch die neue Führung für den Personennah- und Fernverkehr über den Pfaffensteigtunnel zum Flughafen kann die S-Bahn zwischen Rohr und Flughafen auch künftig unabhängig von den Zügen der Gäubahn verkehren. Für mehr Güter auf der Schiene dürfte u.a. der zukünftig entfallende Fahrtrichtungswechsel in Singen durch den Bau der Singener Kurve sorgen. Kurz gesagt eine Investition in die Zukunft der Region, die sich lohnen wird.“
Elke Zimmer, Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr des Landes Baden-Württemberg, erklärte: „Der Ausbau der Gäubahn ist ein wichtiger Baustein für den Ausbau eines starken und klimafreundlichen Schienensystems in Baden-Württemberg. Die Region kann sich auf die Vorteile der nächsten Schritte des Deutschlandtakts freuen. Mit kürzeren Fahrzeiten und verbesserten Anschlüssen wird auf der Strecke ein attraktiveres Angebot folgen.“
Guido Wolf, Verbandsvorsitzender Interessenverband Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn, hob hervor: „Der Interessenverband Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn (IV) engagiert sich seit Jahren für den Ausbau der Gäubahn. Der kurz vor der Inbetriebnahme stehende zweigleisige Abschnitt Horb–Neckarhausen wurde nur umgesetzt, weil die Gäubahnanlieger schon vor vielen Jahren die Planung vorfinanziert hatten. Die weiteren, noch wesentlich wichtigeren Ausbaumaßnahmen, wie der Pfaffensteigtunnel und die Maßnahmen südlich von Böblingen, müssen wesentlich schneller umgesetzt werden. Insofern ist es zu begrüßen, dass die Planfeststellungsunterlagen für den Pfaffensteigtunnel bereits dem Eisenbahn-Bundesamt eingereicht wurden, damit der Zeitraum des Unterbruchs der Gäubahn möglich gering gehalten werden kann. Ebenso ist es wichtig, dass die Deutsche Bahn für die weiteren Ausbauabschnitte frühzeitig den Dialog mit den Anliegern sucht, wie dies beim heutigen Termin in Sulz a.N. geschehen ist.“
Hans-Peter Fauser, Erster Beigeordneter Stadt Sulz am Neckar, sprach für die Kommunen vor Ort: „Die Stadt Sulz begleitet den Gäubahn-Ausbau seit vielen Jahren im Rahmen Ihrer Möglichkeiten konstruktiv mit. In den vergangenen Jahren haben Bund und Stadt den Bahnhof Sulz samt Umfeld gemeinsam stark aufgewertet. Insbesondere die Planung und Linienführung des Tunnels auf Sulzer Gemarkung sieht die Stadt Sulz als wesentlichen Punkt der Planungen. Die Attraktivität der ‚kleineren Bahnhöfe‘ entlang der Gäubahn darf durch alle geplanten Maßnahmen nicht beeinträchtigt werden. Die Anbindung der Stadt Sulz an den Fernverkehr darf sich nicht verschlechtern.“
Weitere Informationen zum Projekt: Zum aktuellen Projektstatus und den vielfältigen Bestandteilen des Ausbaus informiert die Deutsche Bahn online unter www.gaeubahn.de/abschnitt-sued. Dort ist in der Mediathek die im Rahmen der heutigen Veranstaltung gezeigte Präsentation abrufbar. Anwohner und Interessierte können Fragen und Anregungen per E-Mail an gaeubahn@deutschebahn.com richten.
Wow, da wird uns ja wirklich ein tolles Mobilitätspaket geschnürt, ich hab vor Begeisterung schon ganz zittrige Hände.
Neben viel Marketing-Wohlfühl-BlaBla, bekannten Zahlen und Selbstverständlichkeiten, sind das einzig Konkrete, die 14Km Strecke von der ehrwürdigen Mittelalterstadt Horb, in die flirrend irrisierende Metropole Neckarhausen und selbst die ist keine Minute früher fertig geworden als geplant Wir erinnern uns: Personalmangel bei den Bauausführungsprüfenden).
Das Pläne eingereicht wurden heißt noch lange nicht, dass ein Planfeststellungsverfahren eröffnet und schon gar nicht, dass es abgeschlossen wurde.
Der Pfaffensteigtunnel mag zwar in aller Munde sein, seine Finanzierung ist es aber nicht, nicht einmal im Ansatz und wir wissen, dass die nächste Regierung wohl eine der CDU sein wird und dann sitzt wieder ein bayrischer Bundesverkehrsminister auf dem Thron und da wird eher im Direktwahllandkreis Passau noch eine zweite Umgehungsstraße um die nächste Mülltonne durchgewunken, als die weiteren Milliarden für den Pfaffensteigtunnel.
Im Moment bleibt es beim Wunsch von Herrn Teufel und Herrn Nopper, dass die Gäubahn gekappt und wir 10 Jahre und Länger zum Hauptbahnhof umsteigen, oder S-Bahn fahren müssen. Alles Andere ist viel Gegacker um noch nicht mal im Ansatz legbare Eier.