Schon zum dritten Mal findet die Wahl zur „Schwarzwalduhr des Jahres“ im Schramberger Auto- und Uhrenmuseum statt. Bei einer kleinen Feier mit den Vorständen des „Vereins die Schwarzwalduhr“ (VDS), der Museumsleiterin Anneliese Müller und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Museums startete am Dienstagabend der diesjährige Wettbewerb.
Schramberg. Im „Verein die Schwarzwalduhr“ haben sich alle wichtigen Schwarzwälder Kuckucks-Uhrenhersteller, ihre Zulieferer, Händler und Sammler zusammengetan, berichtete der erste Vorsitzende Jürgen Clute, Geschäftsführer der Kuckucksuhrenfabrik Anton Schneider Söhne in Schonach. Er dankte für die schnelle und unkomplizierte Verabredung zur diesjährigen Ausstellung der zwölf Uhren“ Ein Anruf, ein Lächeln haben genügt.“
Gern wähle der Verein ein Museum als Plattform. Letztes Jahr habe die Wahl in Furtwangen im Deutschen Uhrenmuseum stattgefunden.
Sein Stellvertreter Christian Schwarz erinnerte daran, dass Schramberg bereits zum dritten Mal den Wettbewerb beheimate. 2011 habe die Wahl zum allerersten Mal stattgefunden. Schwarz findet: „Die Kuckucksuhr passt zu Schramberg wegen seiner eigenen langen Uhrentradition.“
Wahl in den sozialen Medien und vor Ort
Anneliese Müller informierte, dass die Wahl sowohl über die sozialen Medien wie Facebook und Instagram als auch über Stimmkarten direkt vor Ort laufen werde. Unter jeder der besonderen Uhren steht eine „Wahlurne“. Als Preis unter allen Abstimmenden werde eine Kuckucksuhr ausgelost.
Auf Nachfrage der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berichtete Clute, die gezeigten Uhren hätten die Hersteller selbst für den Wettbewerb ausgewählt. Sie stammten aus der ganz normalen Serienproduktion.
90 Prozent von hier
Die VDS-Mitglieder hätten sich verpflichtet, dass 90 Prozent der Bestandteil der Uhren tatsächlich im Schwarzwald hergestellt werden. Manche Teile wie Musikwerke stammten aus der Schweiz, ergänzte Schwarz. Einige der kleinen Figürchen aus dem Grödnertal. „Da arbeiten die besten Schnitzer.“
Die „Schwarzwälder Kuckucksuhr“ sei ein weltweit bekannter Begriff. Die Uhr löse Emotionen aus. „Kein Mensch braucht sie“, so Clute. Und doch werde sie gekauft. Inzwischen sei der Begriff durch die EU geschützt.
Nach Jahren des Niedergangs, als die Hersteller massenweise für den US-Markt produziert hätten, sei mit der Dollarschwäche eine Rückbesinnung auf Qualität und Originalität entstanden, berichtet Andreas Winter von der Firma August Schwer. „Die deutschen Kunden kommen wieder.“
Sehr geholfen habe auch, dass die Firma Rombach und Haas heute ganz moderne Kuckucksuhren herstelle. „Das wurde anfangs belächelt“, erinnert sich Clute, „und dann ist es durchgedrungen.“ Unzählige Fernsehberichte habe es über die ungewöhnlichen Kuckucksuhren gegeben, weiß Winter. So sei die Kuckucksuhr insgesamt wieder ins Gespräch gekommen.
Marktforschung
Der Wettbewerb sei auch für die Firmen wichtig. Sie hätten ein starkes Interesse zu sehen, wie reagiert das Publikum auf neue Produkte, so Clute. Bei einem Glas Sekt und Häppchen diskutierten Fachleute aus dem Museum und die Hersteller über den Wettbewerb und wünschten sich viele Besucherinnen und Besucher.
Info: Alle Besucherinnen und Besucher des Auto- und Uhren-Museums ErfinderZeiten können bis zum 15. November abstimmen und ihre „Kuckucksuhr des Jahres“ küren. Es ist auch möglich online den Favoriten auf den Social-Media-Kanälen des Museums zu wählen. Der Sieger des Wettbewerbs „Schwarzwalduhr des Jahres“ wird am 22. November präsentiert.