Professoren und Studierende interpretieren Schönbergs Meisterwerk
"Verklärte Nacht"
Leidenschaft und Begeisterungsfähigkeit, langjährige Erfahrung und frischer Wind. Diese Erfolgskombination der „Open Chamber“-Projekte prägt das Konzert der Violoncello-Professorin Beatriz Blanco und ihres Violinkollegen Prof. Winfried Rademacher mit ausgewählten Studierenden. Am 15. Januar um 19.30 Uhr in der Kleinen Aula der Musikhochschule steht Arnold Schönbergs Streichsextett „Verklärte Nacht“ auf dem Programm. Wie auch Franz Schuberts Streichtrio-Satz B-Dur D 471.
Die beiden Professoren musizieren mit den Nachwuchskünstlern Sebastian Gwilt (Violine), Juyeon Park und Larissa Wiest (Viola) sowie Ramiro Carbone (Violoncello). Der Eintritt ist frei.
Wenige Komponisten des 18. und 19. Jahrhunderts haben dem Streichsextett mehr als nur flüchtige Aufmerksamkeit geschenkt. Neben Brahms und Tschaikowsky gehört Arnold Schönberg mit seinem 1899 geschaffenen Meisterwerk „Verklärte Nacht“ zu jenen Meistern, die sich die Vorteile dieser Gattung zu eigen gemacht haben. Und so darf das Publikum einerseits durch die Besetzung fast sinfonische Klangfülle erwarten, die auf faszinierende Weise kammermusikalisch durchgearbeitet ist. Dem spätromantisch-expressionistischen Schlüsselwerk liegt als programmatischer Gedanke das Gedicht „Verklärte Nacht“ von Richard Dehmel zugrunde. Eine Poesie voller Zweifel, Sehnsucht, Hoffnung und Naturliebe, die übrigens im Konzert auch rezitiert wird. Schönbergs Komposition war zunächst umstritten und regte bei den ersten Aufführungen durchaus zu emotionalen Ausbrüchen und sogar Faustkämpfen an. Heute jedoch zählt sie zu den berauschendsten und schönsten Klangjuwelen des „Fin de siècle“. Dem gegenüber steht Franz Schuberts Streichtrio-Satz in B-Dur von 1816, eine reizende Miniatur der Romantik mit vielen Reminiszenzen an Mozart und Haydn.