Der Weg im Brunnentäle soll zur Ersatz-Zufahrt des Gewerbeparks Neckartal für Rettungsfahrzeuge ausgebaut werden. Mit dem geringst möglichen Ausbau. Dies beschloss der Gemeinderat gestern.
Rottweil – Der Gewerbepark ist bislang für Feuerwehr, Rettungsdienst, THW und Polizei nur über die Duttenhoferstraße zu erreichen. Was, wenn dort kein Durchkommen ist? Die Feuerwehr, so berichtete Fachbereichsleiter Rudolf Mager, habe einen zweiten unabhängigen Weg ins ehemalige Rhodia-Gelände als notwendig bezeichnet – auch im Hinblick auf die anstehende Baumaßnahme der Eisenbahnbrücke dort. Der Weg über die Schießanlage der Bürgerwehr sei zu lang, merkte Mager an. Daher sei die Zufahrt übers Brunnentäle auf dem bereits vorhandenen Weg die Lösung. Er schlug vor, noch im laufenden Jahr die Schottertragschicht zu erneuern, um nächsten Jahr dann den Endausbau mit Asphalt-Tragschicht zu machen und auch eine Beleuchtung einzubauen. Kosten: 110.000 Euro in diesem, 125.000 Euro im kommenden Jahr.
Da allerdings stieß er auf teils heftigen Widerspruch im Rat. Harald Sailer (FDP) fand es „nicht so erbaulich“, dass der Weg versiegelt werden solle, und „man braucht auch keine Beleuchtung“. Hubert Nowack (Grüne), Anlieger im Gewerbepark, bezweifelte, ob diese zweite Zufahrt überhaupt nötig ist. Im Gewerbepark seien vier Veranstaltungs-Säle, und wenn dort Veranstaltungen seien mit insgesamt 4000 oder 5000 Menschen im Tal, werde wild geparkt. Die Zufahrt der Rettungskräfte werde eher durch die wild parkenden Autos behindert. „Man muss halt Knöllchen verteilen“, schloss sich Hermann Breucha (FWV) an. Reiner Hils (SPD+FfR) fand die Maßnahme zu teuer. Ralf Banholzer (CDU) war der einzige, der sich klar für den Alternativweg durchs Brunnentäle aussprach.
An dieser Stelle moderierte Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf die Diskussion in der Zusage, dass der Ausbau mit der einfachsten Variante erfolgen und auf Beleuchtung verzichtet werde solle. Welche Beträge damit eingespart werden, konnte Mager nicht auf Anhieb sagen: Der Ausbau koste aber „deutlich weniger“.
Mit beschlossen wurde, dass ein Kauf des Weges nebst dem daneben liegenden Entwässerungsgraben geprüft wird. Derzeit ist das Brunnentäle in Privatbesitz.