hGears Konjunkturschwäche und Lagerabbau belasten
Erneut Umsatz und Ertrag gesunken

Der Konzernumsatz den Sulgener Kleingetriebeherstellers hGears ist mit 95,7 Millionen Euro fast 15 Prozent, niedriger als im Vorjahr. Besonders die [e]-Mobility und e-Bikes verzeichneten Umsatzrückgänge, berichtet das Unternehmen bei der Vorstellung der neuesten Zahlen.
Schramberg. Die hGears AG erzielte im Gesamtjahr ein bereinigtes EBITDA von 500.000 Euro. Der Umsatz von e-Tools entwickelte sich in der zweiten Jahreshälfte positiv und war dadurch auf Gesamtjahressicht nur geringfügig rückläufig. Währenddessen war der Umsatz von [e]-Mobility und insbesondere von e-Bike auf Jahresbasis schwächer, auch wenn sich im Schlussquartal eine sequenzielle Erholung zeigte.
E-Tools laufen
„Das konjunkturelle und geopolitische Umfeld dämpft die Konsumentenstimmung, während sich sowohl die Strukturprobleme in der Automobilindustrie als auch der anhaltende Lagerabbau bei e-Bikes belastend auf hGears auswirken“, heißt es in der Mitteilung. Lichtblick sei der Geschäftsbereich e-Tools, also Elektrowerkzeuge, der sich weiter stabilisierte und dank einer guten Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte in 2024 einen nur leichten Umsatzrückgang um zwei Prozent auf 32,5 Millionen hinnehmen musste.
Die Strukturkrise in der Automobilindustrie habe sich mit einem Umsatzrückgang von elf Prozent auf 44,2 Millionen im Bereich [e]-Mobility niedergeschlagen und zeigte sich damit erneut aufgrund des Fokus auf Premium- und Luxusfahrzeuge vergleichsweise resilient.
Umsatzeinbruch bei e-Bikes
Der Bereich e-Bike verzeichnete im Jahresvergleich einen Umsatzrückgang von 36,1 Prozent auf 18,5 Millionen Euro, „da der Lagerabbau in allen Vertriebskanälen der Fahrradbranche nach wie vor deutlich langsamer als erwartet voranschreitet“, wie das Unternehmen bedauert.
Der bereinigte Bruttogewinn belief sich im Gesamtjahr 2024 auf 43,6 Millionen Euro, was einer bereinigten Bruttomarge von 45,5 Prozent entspricht die damit unter dem Niveau des Vorjahres von 50 Prozent liegt. Hintergrund seien generell niedrigere Volumina, daraus resultierende Ineffizienzen, etwa Start-Stop Kosten, Bestandsveränderungen und ein veränderter Produktmix.
Gewinnrückgang
Der daraus resultierende Rückgang des bereinigten Bruttogewinns um 12,6 Millionen gegenüber dem Vorjahr konnte dank erfolgreicher Kostenoptimierungen und fortlaufender Sparprogramme zu großen Teilen kompensiert werden, sodass der Rückgang im bereinigten EBITDA nur 5,1 Millionen Euro betrug.
Das Unternehmen erzielte ein bereinigtes EBITDA von 0,5 Millionen Euro, woraus sich eine bereinigte EBITDA-Marge von 0,5 Prozent ergibt. Auch um den frei verfügbaren Cashflow zu verbessern, hat das Management das Nettoumlaufvermögen um 22,1 Prozent auf 7,2 Millionen Euro reduziert und damit im Verhältnis zum Umsatz auf 7,5 Prozent gesenkt. Die Bilanz von hGears war stabil mit einer Eigenkapitalquote von 49,4 Prozent und liquiden Mitteln von 17,1 Millionen Euro.

Arend: Es bleibt herausfordernd
Sven Arend, CEO von hGears, erklärte bei einem Investor-Call laut Mitteilung: „Das Jahr 2024 stellte hGears erneut vor große Herausforderungen, die wir dank Entschlossenheit, flexiblen Anpassungen und teilweise harten Einschnitten gemeistert haben.“ Trotz des widrigen Umfelds sei es gelungen, den Geschäftsbereich e-Tools zu stabilisieren, während e-Bike weiterhin unter hohen Lagerbeständen litt und [e]-Mobility zunehmend mit globalen Strukturproblemen in der Automobilindustrie konfrontiert war.
„Mit den bereits getroffenen Kosten- und Strukturmaßnahmen sind wir schon gut auf ein weiteres schwieriges Jahr eingestellt. Gleichzeitig sind wir nach wie vor überzeugt, dass die grundsätzlich positiven Perspektiven in den Endmärkten mittelfristig zu einer steigenden Nachfrage für alle drei Geschäftsbereiche führen werden“, versicherte Arend.