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    Für den Notfall noch besser gerüstet: Integrierte Leitstelle in Rottweil saniert

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    Sie ist nun, nach aufwendiger Sanierung, noch besser für den Notfall gerüstet: die Integrierte Leitstelle in Rottweil, die Notrufe entgegennimmt und Rettungs- und Hilfskräfte alarmiert. Am Freitagmittag war bei einem Empfang die Freude groß. Doch ist das Erreichte nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zu Größerem.

    (Rottweil). Dass es mitunter eng zugehen kann in der bestehenden Leitstelle in Rottweil, das wurde am Freitagmittag deutlich. Wenn die sogenannte Blaulichtfamilie im Landkreis nur ihre wichtigsten Vertreterinnen und Vertreter schickt, dazu Leute vom Landratsamt und aus dem Kreistag kommen, dann ist der größte Saal im Gebäude schnell voll. Aber sie hatten alle einen triftigen Grund, in den vierten Stock im Alten Krankenhaus zu Rottweil zusammenzukommen, die Menschen vom DRK, dem THW, der Feuerwehr, der Bergwacht: ihre Leitstelle, die aus den 1990-ern stammt, ist nach einem Umbau wie neu.

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    Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel bei seinem Grußwort.

    „Es tut gut, mal wieder so viel Blaulichtfamilie in einem Raum zu sehen“ – Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel lobte eingangs seines Grußworts vor versammelter Mannschaft die ehrenamtlichen und hauptberuflichen Kräfte der Rettungsorganisationen. Auch den Kreisräten dankt er. Sie haben das entschieden: Die Integrierte Leitstelle (ILS) wurde ertüchtigt, erneuert.

    600.000 Euro, zur Hälfte hat das DRK die Summe aufgebracht, zur Hälfte das Landratsamt. 120.000 Euro kamen laut dem Landrat als Zuschuss vom Land. Zu den Neuerungen: „Jeder bekommt jetzt eine eigene Tastatur, Maus, ein Headset“, so der Landrat, es ging also ans Eingemachte. Das alte Lagezentrum wurde zu einem Multifunktionsraum umgebaut, „endlich“ gebe es auch einen Sozialraum.

    Er dankte auch „den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ILS dafür, dass Sie so lange Geduld hatten.“ Wie es weitergeht? Sollte der Kreistag am 8. April 2024 das „Go“, so der Landrat, geben, für den Teilabbruch und -neubau des Landratsamts, dann werde dort eine brandneue Leitstelle einziehen können. „Wir sind da auf gutem Wege, ich bin optimistisch, dass am 8. April ein deutliches Ja kommt“, so Michel. Doch ist dieser Neubau ein Zukunftsprojekt. Die in die Jahre gekommene, bestehende Leitstelle musste erneuert werden.

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    „Überzeugend“

    Als „überzeugend“ bezeichnete Rottweils Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf, hier als Präsident des Kreis-DRK, aber auch als Kreistagsmitglied vor Ort, die Sanierung. Die Räumlichkeiten erstrahlten in neuem Glanz, und auf dem Weg dahin hätten alle Beteiligten um Lösungen gerungen, das Bestmögliche erreicht. Allerdings sei eine ganz neue Leitstelle mit direkter Anbindung an den Katastrophenschutz im neuen Landratsamt die richtige Lösung auf Dauer. „Nach der Veränderung ist vor der Veränderung“, sagte Ruf augenzwinkernd und frei nach Sepp Herberger.

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    OB Dr. Christian Ruf.

    19 Kolleginnen und Kollegen würden im Drei-Schicht-Betrieb für die Sicherheit im Großraum Rottweil sorgen, würden „in ganz extrem kurzer Zeit entscheiden müssen, welche Einsatzmittel zur Verfügung gestellt“, welche Kräfte alarmiert werden müssten. 25.000 Notrufe pro Jahr würden sie abwickeln, eine enorme Leistung, „ein großartiges Engagement“, sagte Ruf Er wünsche ihnen weiterhin einen kühlen Kopf und viel Erfolg in der neuen Integrierten Leitstelle.

    „Spannende Zeiten“

    DRK-Kreisgeschäftsführer Ralf Bösel erinnerte daran: Spannende Zeiten lägen hinter den Beschäftigten der Leitstelle, „die Disponenten könnten einige Geschichten erzählen“: Stromausfall, beispielsweise. Da hätten auch die Nerven geflackert. 1990 ist die aktuelle Integrierte Leitstelle in Betriebe gegangen, 2004 wurde sie erstmals renoviert, immer wieder seien Erneuerungen vorgenommen worden. 2023 ging es dann ans Eingemachte: Alte Kabel mussten raus, neue Kabel kamen rein. Strom, Netzwerk. Glasfaser & Co. Der Boden: erneuert. Eine Arbeit für „viele, viele Stunden.“ Am Ende kam neues Mobiliar. Und am Umbau war das Team in Eigenregie beteiligt, leistete einen großen eigenen Beitrag, so Bösel. Nur die Decke ist noch die alte.

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    Ralf Bösel. DRK-Kreisgeschäftsführer.

    Als „ein kleines Highlight“ bezeichnete der DRK-Kreisgeschäftsführer den neuen Sozialraum – der einen Herd beherbergt, eine Mikrowelle, ein laut Bösel bequemes Sofa. Der sei ein wesentlicher Fortschritt zum bisherigen Provisorium.

    DRK, Feuerwehr, THW, Bergwacht und Notfallnachsorgedienst – diese Einheiten und Organisationen werden von der Integrierten Leitstelle in Rottweil aus alarmiert. Ausgehend von laut Bösel „rund 2000 Notrufen im Monat.“ Das sei „eine beeindruckende Alarmierungszahl“ – wobei die Zahl der Rettungseinsätze, der Notrufe über 112, steige und steige.

    „Es rentiert sich“

    Kreisbrandmeister Nicos Laetsch lobte rückblickend: „Wir waren uns einig, dass es sich rentiert, in die Leitstelle, in die Räumlichkeiten zu investieren.“ Man habe nun moderne Arbeitsplätze für die Kolleginnen und Kolleginnen geschaffen, die Arbeit würde nun angenehmer sein, „mehr Spaß machen“. Aus der Leitstelle in dem gut 100 Jahre alten Gebäude habe man jetzt das Optimum herausgeholt. Das nächste Ziel sei allerdings eine ganz neue Leitstelle im Landratsamt, die vermittele, „hier geht was und auf uns kann man sich verlassen.“

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    Kreisbrandmeister Nicos Laetsch.

    Gestillte Neugier

    Der Leiter der ILS für den Brandschutz, Andreas Noth, führte dann kleinere Gruppen in die Räume der sanierten Leitstelle. Während im Nebenraum, durch ein großes Sichtfenster getrennt, Notrufe in aller Seelenruhe und Geduld abgearbeitet wurden, konnten die Besucher ihre Neugier stillen. Und erfuhren etwa, dass die Arbeitsplätze der Disponentinnen und Disponenten jetzt ergonomisch top sind. Dass man im Sitzen wie auch im Stehen arbeiten kann. Und dass jede(r) seine eigenen Gerätschaften bis hin zur Computermaus hat.

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    Leitstellenleiter Andreas Noth (im Vordergrund rechts) führt die ersten Gäste durch die frisch sanierten Räume.

    Info: Die Integrierte Leitstelle Rottweil (ILS Rottweil) wird in gemeinsamer Trägerschaft zwischen dem Landkreis Rottweil und dem DRK Kreisverband Rottweil e.V. betrieben. Sie fungiert als Leitstelle für alle Notrufe für die Feuerwehren und den Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112. Ferner vermittelt sie den Krankentransport unter der Nummer 0741/19222. Des Weiteren übernimmt die ILS die Überwachungsfunktion für zwei Straßenverkehrstunnelanlagen im Landkreis Rottweil. Die ILS Rottweil bearbeitet jährlich mehr als 95.000 Anrufe, aus denen ca. 28.000 Einsatzdispositionen für die Feuerwehren, den Rettungsdienst und den Krankentransport sowie für weitere Hilfsorganisationen wie dem Technischen Hilfswerk, der Rettungshundestaffel und der DRK Bergwacht resultieren. Die ILS Rottweil wird gemäß Rahmendienstplan im Drei-Schicht-System rund um die Uhr mit zwei Funktionen besetzt. Die Leitung der ILS Rottweil besteht aus einer Doppelspitze. Diese setzt sich aus einem Leiter der ILS für den Brandschutz als Mitarbeiter des Landratsamtes Rottweil, sowie durch einen Leiter der ILS für den Rettungsdienst als Mitarbeiter des DRK Kreisverbandes Rottweil e.V. zusammen. Quelle: Kreisfeuerwehrverband Rottweil

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.