Ruja Ignatova, die Kryptoqueen. Fünf Millionen Dollar hat das FBI auf ihren Kopf ausgesetzt. Interpol, Europol, Aktenzeichen XY suchen nach ihr. Mehrere Fernsehdokus in Deutschland, den USA und Großbritannien sind entstanden, eine Miniserie fürs ZDF wird gerade in Italien gedreht. Seit inzwischen viereinhalb Jahren geistert diese Frau auch durch unser Blättle. Warum und was Ruja Ignatova und ihr Bruder Konstantin so alles ausgelöst haben, will ich hier erzählen.
Schramberg. Es ist ein angenehmer Sonntag, dieser 23. Juni 2019. Die Schramberger Feuerwehr hat ihr Jubiläum mit einem Blaulichttag gefeiert. Ich habe Fotos gemacht, schreibe meinen Bericht. Normaler Lokaljournalistenalltag halt.
„Wussten Sie schon…“
Abends schau ich meine e-Mails an. Ein Mitarbeiter eine hiesigen Bank schreibt mir. Wir hatten ein bisschen über einen Artikel bei der Konkurrenz gelästert und dann: „Noch was anderes, evtl. für Sie interessantes. Wussten Sie schon, dass Schramberg einen neuen Promi hat?“ Dann berichtet der Bankangestellte von Konstantin Ignatov, der in den USA als „Milliarden-Betrüger“ festgenommen worden sei. „…und Konstantin kommt aus Schramberg… zumindest hat er hier bis zum Abi an den Zinzendorfschulen in KÖ gewohnt.“ Diese Mail hat mein Leben verändert.
Das klingt schon komisch: Milliarden-Betrüger aus Schramberg. „Wahrscheinlich die übliche Verwechslung Billion, Million“, denke ich und leg‘ das erst einmal zur Seite. Der Bericht zum Feuerwehrjubiläum steht als erstes an. Doch in den nächsten Tagen google ich tatsächlich „Konstantin Ignatov“ und finde das mit der Festnahme und den Milliarden bestätigt.
Konsti-Keks und das Milliardending…
Am 29. Juni 2019 erscheint mein erster große Artikel über „Konsti Keks und das Milliardending“ in der NRWZ. Nun, nach fünf Jahren habe ich die Geschichte wieder gelesen und stelle fest, ich hatte ziemlich wenig Ahnung von Kryptowährungen und insbesondere OneCoin. Ich habe Konstantin in dem Artikel zu einem Hauptakteur gemacht. Tatsächlich war er eher ein kleines Licht und kam erst später als Assistent seiner Schwester zu OneCoin. Ruja hatte seine Vorgängerin gefeuert, weil die eine Affäre mit ihrem Geliebten Sebastian Greenwood angefangen hatte.
So wechselte Ignatov im Sommer 2016 von Porsche in Zuffenhausen zu Onecoin in Sofia, oder vom Gabelstaplerfahrer zum Kaffeeholer und Hotelzimmer-Besteller für seine Schwester. In einem Prozess im November 2019 in New York beklagt er sich über seine geizige Schwester, die ihm gerade mal 3000 Euro Gehalt, 300 Euro mehr als Porsche gezahlt habe.
OneCoin lässt mich nicht mehr los
Doch nach dieser ersten Geschichte bin ich angefixt, will mehr herausfinden über diese größenwahnsinnige Ruja Ignatova. Ich höre mich um, treffe ehemalige Lehrerinnen und Lehrer, Mitschülerinnen und Schüler, Skaterfreunde und Nachbarn. Manche erzählen bereitwillig, andere nur anonym. Und einige reagieren aggressiv.
Wie ich später erfahre, hat Konstantin Ignatov über soziale Medien immer noch gute Kontakte nach Schramberg. Er warnt seine alten Freunde von New York aus davor, mit „dem Himmelheber“ zu reden. Der eine oder die andere waren wohl auch OneCoin-Käufer und -Verkäufer, und wollen deshalb nichts sagen.
Auf einen meiner Artikel meldet er sich sogar persönlich via Facebook und beschwert sich über das unerfreuliche Bild, das wir verwendet haben. Es war ein Polizeifoto.
Ignatov war im März 2019 der Polizei in Los Angeles ins Netz gegangen und saß bis dieses Frühjahr in New York entweder in einem berüchtigten Gefängnis oder im Hausarrest. Inzwischen lebt er in einer Villa in Sofia. Und posiert für ein bulgarisches Magazin.
Das Internet als Quelle
Im Sommer 2019 lerne ich, im Internet nach Spuren zu suchen. Treffe auf andere, die sich mit OneCoin beschäftigen. Es gibt verschiedene Blogs wie CryptoXpose oder BehindMLM, die Betrügereien mit Kryptowährungen und Multi-Level-Marketing aufklären. Auch Enthüllungsplattformen mit eher zweifelhaftem Ruf wie den „Gerlach-Report“ entdecke ich.
Die größte Hilfe aber ist das US-Justizsystem: Dort sind Prozessakten grundsätzlich öffentlich. Protokolle, Haftbefehle, Beweisstücke, Zeugenaussagen, alles findet man im Internet. Stundenlang studiere ich die Akten, anfangs kapiere ich noch wenig, merke aber bald, wie riesig der OneCoin-Betrug aufgezogen ist.
Instinktiv beschließe ich, einige der Handlungsstränge gehe ich gar nicht erst an: Die Geldwäsche über einen amerikanisch-arabischen Pferdestallbesitzer, der eben mal 100 Millionen Dollar aus OneCoin-Geldern in teure Rennpferde investiert. Die Verbindungen zur Bank von Irland oder die irrwitzigen Geschäfte, die OneCoin in China aufgezogen und damit dort Hunderttausende betrogen hat – als Einzelkämpfer nicht zu schaffen.
Nach hunderten Berichten aus dem Gemeinderat über die Hundesteuer oder überplanmäßige Ausgaben für einen Gehweg gerate ich mit OneCoin und den Ignatov-Geschwistern in eine völlig neue Welt.
Der lokale Bezug
Meine Geschichten für die NRWZ brauchen immer den lokalen Bezug. Darauf besteht Peter Arnegger. Zu Recht. Wir sind nun mal ein Lokalmedium. Deshalb steckt fast immer so ein Satz in meinen Artikeln wie: „Ignatova, die in Schramberg aufgewachsen ist, hat…“ Abgesehen davon habe ich ziemlich freie Hand.
Eine Geschichte, die ich besonders crazy fand, habe ich wegen des fehlenden lokalen Bezugs bei Kontext veröffentlicht: Einer der Reichsbürger-Verschwörer, die in Stuttgart vor Gericht stehen, war zuvor fleißiger OneCoin- Werber.
Wenn es juristisch heikel sein könnte bei einem Artikel, lasse ich Wede, Wolf-Dieter Bojus, von Haus aus Rechtsanwalt, und Peter Arnegger drüber gehen. Die schlagen dann vor, noch ein paar „mutmaßlich“ oder „das kann die NRWZ nicht überprüfen“ einzufügen. Bis heute kam – vielleicht auch deshalb – kein einziges Anwaltsschreiben in Sachen OneCoin bei uns an.
Weltweite Kontakte
In den folgenden Jahren lerne ich Kolleginnen und Kollegen auf der ganzen Welt kennen. Es ist eine relativ kleine Gruppe von Journalisten, die sich mit OneCoin befassen. Der bekannteste wahrscheinlich Jamie Bartlett, der für die BBC einen preisgekrönten Podcast und einen Bestseller „The Missing Cryptoqueen“ geschrieben hat. Er zitiert in seinem Buch dann auch die NRWZ.
In New York arbeitet Matthew Russel Lee als Gerichts- und UN-Reporter. Er verfolgt die Prozesse gegen Mark Scott, einen von Ruja Ignatovas Geldwäschern, Konstantin Ignatov und Rujas Kompagnon Sebastian Greenwood. Auf seinem Blog schreibt er an manchen Prozesstagen direkt die Aussagen mit. Ich bin in Schramberg live dabei. Verrückterweise kennt Franz Baumann aus Schramberg aus seiner Zeit bei den Vereinten Nationen Matthew gut und richtet Grüße aus.
Ich bekommen Anfragen aus Südafrika, schicke Mails nach Neuseeland. In Bulgarien lerne ich Kollegen kennen, und wir tauschen unsere Geschichten aus. Dank deepl und Co kein Problem. Ein „Jean-Marie“ aus Luxemburg hat mich in sein Herz geschlossen und schickt mir Links zu OneCoin-Geschichten aus aller Welt. Mit einem Kollegen in Münster arbeite ich zusammen, weil dort der bisher einzige große Prozess zu OneCoin in Deutschland geführt wurde.
Melanie from Germany
Die wohl ergiebigste Informationsquelle für Hintergründe wird für mich „Melanie from Germany“. Unter diesem Pseudonym schreibt jemand im Blog „Behind MLM“. Irgendwann kommt der direkte Kontakt zustande und ich korrespondiere mit „Melanie“.
Es handelt sich um jemanden, der/die akribisch im Internet zu recherchieren weiß. Auch längst abgeschaltete Seiten findet er/sie, oder kann die Inhalte rekonstruieren. „Wann hat Ruja Ignatova dieses Kleid getragen oder jenen Satz gesagt?“ Melanie findet es heraus. Und sie/er wohnt in erreichbarer Nähe.
Gelegentlich berichten auch die großen Zeitschriften und Zeitungen über den OneCoin-Betrug. Der Spiegel, die Zeit, die Süddeutsche Zeitung. Die Kolleginnen und Kollegen kennen häufig die Geschichten aus der NRWZ, zitieren sie auch, mal mit Quellenangabe, häufiger ohne.
Ignatova als virtuelles Kunstwerk
Ein Künstler kommt auf mich zu: Christoph Faulhaber. Er macht eine virtuelle Kunstausstellung für die Kunsthalle Mannheim. Er möchte Ruja Ignatovas Penthouse in Kensington virtuell nachbauen. Auf einem Couchtisch liegt die NRWZ. Klickt man die an, kann man einen Artikel von mir lesen.
Faulhaber treffe ich an einem Prozesstag in Münster. Mit seinem schon etwas in die Jahre gekommenen Busle fahren wir nach Greven, um die Villa von Frank R. anzuschauen. R. war einer der Hauptangeklagten im Münsteraner Prozess und einer von Ignatovas Top-Verkäufern.
Über einen Bericht in der NRWZ zu Faulhabers Ausstellung meldet sich eine Zielfahnderin des Landeskriminalamts in Düsseldorf beim Künstler und fragt, woher die gezeigten Fotos von Ignatovas Penthouse stammen.
Wir können helfen: aus einem Immobilienangebot eines Londoner Maklers. Ich hoffe, das LKA hat die Kryptoqueen nicht in Faulhabers virtueller Welt gesucht.
Als Stadtführer für TV-Teams
Irgendwann werden auch Fernsehsender auf OneCoin aufmerksam. Seit ungefähr 2021 melden sich Produktionsfirmen, fragen nach Ruja Ignatovas Ursprüngen, bitten um Unterstützung. Ungefähr ein halbes Dutzend Teams habe ich seit 2021 durch Schramberg auf den Spuren der Kryptoqueen begleitet. Dabei habe ich meist nette Kolleginnen und Kollegen getroffen, die ihre Arbeit sorgfältig gemacht haben.
Es gab nur eine unangenehme Filmerin. Sie kam Mitte Januar 2022 aus Hollywood angerauscht, hatte mit ihrem Team nur wenige Tage für Deutschland eingeplant.
Sie fragte mich am Telefon, wo man denn in Schramberg übernachten könne. Ich empfahl den Bären, da wäre sie in direkter Nachbarschaft zu Rujas Kinderstube. Sie hat den Bären offenbar gegoogelt und festgestellt, der Bären hat nicht genügend Sterne.
Sie buchte den Basler Hof in Lauterbach – und die Crew verfranste sich auf der Fahrt durch den winterlichen Schwarzwald fürchterlich und landete mit zwei Stunden Verspätung tief in der Nacht im Hotel. Das gemeinsame Abendessen entfiel. Begleitet hat sie ein bekannter deutscher Investigativjournalist, der nur mit den Augen rollte.
Statt „Saitenwürstle an Linsen und Spätzle“ eine Tüte Käsweckle von Christa
Die preisgekrönte Hollywood-Dame will unbedingt in einer urigen Kneipe drehen. Wir gingen also zum „Moos“ ins Rocklore. Klaus Moosmann hat alles umgeräumt, für Kamera und Scheinwerfer Platz geschaffen.
Nach zwei Stunden wäre eigentlich Mittagsessenszeit. Christa Moosmann hofft auf wenigstens ein bisschen Umsatz. Doch die Crew muss weiter. Christa darf ein paar Wurst- und Käsewecken einpacken. Weg sind sie. Dass das Projekt nie fertig wurde, ich hab es damals irgendwie geahnt.
Es geht auch anders
Das genaue Gegenteil habe ich mit Johan von Mirbach erlebt. Für sein Projekt „Die Kryptoqueen“, das er für Arte und den WDR entwickelte, hat er mich als Berater engagiert. In Villingen-Schwenningen aufgewachsen, hatte Johan quasi Heimvorteil. In einigen Vorgesprächen baut er Vertrauen auch zu Gabriele und Harald Frommer auf.
Frommer hat Ruja Ignatova im Leistungskurs Deutsch unterrichtet. Er lässt sich, schon sehr vom Alter geschwächt, in seiner alten Schule von Johan interviewen. Mit trockenem Witz verliest Frommer das Empfehlungsschreiben, das er Ignatova für die Konrad-Adenauer-Stiftung geschrieben hat. Die CDU-nahe Stiftung finanzierte der hochbegabten Schülerin ihr Studium in Konstanz.
Bei eisigem Wetter dreht Johan mit seinem Team in der Stadt und auf der Hohenschramberg. Im darauffolgenden Sommer lädt er mich für eine Woche nach Köln zur Produktion ein. Jeden Morgen radeln wir quer durch die Stadt in das Produktionsstudio, Ampeln und Einbahnstraßenschilder souverän missachtend.
Im Studio schneidet Johan gemeinsam mit Cutter Nico Schlegel seinen Film. Ich sitze im Nebenzimmer und bekomme per Zuruf Aufträge: „Wir brauchen Ruja in einer knallroten Robe.“ „Hast Du was mit ihr und Sebastian?“ Ich durchsuche am Laptop mein Archiv mit offiziellen OneCoin-Videos und schicke die Schnipsel rüber.
Zur Premiere auf dem roten Teppich
Für mich war das eine tolle Zeit. In meinen jüngeren Jahren hatte ich ein paar 16-mm-Dokumentarfilme gemacht und nun ein solches High-Tech-Studio mit zig Bild- und Tonspuren, die man per Mausklick zusammen und auseinanderfügen konnte. Ich staune.
„Die Kryptoqueen“ feiert auf dem Kölner Dokumentarfilm-Festival Premiere. Johan hat uns eingeladen. Roter Teppich, Fotowand mit den Sponsorennamen. Renate, meine Lebensgefährtin, und ich genießen den Abend.
Es folgt eine ZDF-Produktion für die Reihe Terra-x History. Die Redakteurin Annette von der Heyde kommt ebenfalls für zwei Tage nach Schramberg. Für ein Interview braucht das Team einen größeren Raum. Ich frage Pfarrerin Martina Schlagenhauf, ob das ZDF wohl für einen Nachmittag das Erhard-Junghans-Zimmer nutzen könne. Ja, das gehe. Ich stelle den Kontakt zum ZDF her.
ZDF vergaß den Mietvertrag
Als wir an einem nasskalten Samstagnachmittag im Januar 2023 vor dem Evangelischen Gemeindehaus stehen, Redakteurin, Ton- und Kameramann bepackt mit allem Möglichen, ist die Türe verschossen. Wir warten. Nach zehn Minuten klingle ich oben am Pfarrhaus bei Frau Schlagenhauf. Die ist einigermaßen überrascht und sauer. Das ZDF habe den Mietvertrag nicht zurückgeschickt. Sie müsse eine Beerdigung vorbereiten. Mit Engelszungen kann ich sie schließlich überzeugen, uns doch noch aufzuschließen.
Sehr viel Aufwand betrieb dann wieder eine internationale Co-Produktion für Sky. Jede Menge E-Mails und Telefonate gingen hin und her. Auch das Sky-Team logierte in Schramberg (im Bären!) und hat sich sehr gründlich umgeschaut. Mit Zeitzeugen hatte ich auch bei ihnen Pech. Feste Zusagen platzen Stunden vor dem Dreh.
Infantone und das Team von Sky
Auch die Sky-Leute wollten in einer Kneipe drehen. Wir gingen in den „Spunden“. Ich habe Francesco Infantone, den Wirt, gefragt, ob er sich an die Ruja als Schülerin erinnere. Ja, schon, kam es etwas zögerlich. Den Filmleuten reichte das, nach den Absagen der anderen Zeitzeugen. Infantone war als TV-Erprobter gleich begeistert.
Sie platzieren Infantone und mich an einen Tisch beim Ausgang und ich soll ihn befragen: „Erinnerst Du Dich an Ignatova, die ist doch immer mit High Heels durch Städtle gelaufen.“ – „ Ja, die ist immer mit High-Heels durch Städtle gelaufen.“ – „Und hatte rot lackierte Fingernägel.“ – „Genau, die hatte immer rot lackierte Fingernägel.“
Ob es diese Szene in eine der drei Folgen auf Sky geschafft hat, ich weiß es nicht. Entgegen ihren Versprechen haben die Sky-Leute mir die Folgen 2 und 3 nicht geschickt. Auf Anfragen gibt es keine Reaktionen mehr. War wohl ein Flop.
OneCoin und Ruja Ignatova als Miniserie
Wieder viel besser ist es mit einem Team gelaufen, das fürs ZDF eine fiktionalisierte Version der OneCoin-Geschichte erarbeitet. Die Drehbuchautorin Judith Angerbauer und ihr Kollege Boris von Sychowski sind für ein Wochenende von Berlin nach Schramberg gekommen.
Wir sind durchs Städtle geschlendert. Ich hab‘ ihnen gezeigt, wo Ruja und Konstantin zur Schule gegangen, wo sie aufgewachsen sind und wo Vater Plamen seinen Räder-Im- und Exporthandel hatte. Im Café Hirschbrunnen trafen wir uns mit Jugendfreunden der beiden.
Boris und Judith stellten sich schon vor, wo man welche Szene spielen lassen könnte. Der ehemalige Copyshop und das Orthopädiegeschäft an der Berneckstraße hat es ihnen angetan. Nach endlosen Diskussionen mit Produzenten, Redakteurinnen und Regisseur waren im Spätsommer die Drehbücher fertig.
Immer wieder kamen im Vorfeld Fragen aus Berlin: Wo hat Ruja ihren Ehemann kennengelernt? Stimmt es, dass sie mit Sebastian was hatte? Wir haben viel telefoniert und Mails hin und her geschickt.
Sie lassen mich ein bisschen in ihr Handwerk reinschauen. Mich fasziniert, wie die beiden aus den spärlichen Informationen Szenen und Dialoge bauen. Ich denke: Genau so könnte es gewesen sein. Große Kunst.
Seit Oktober wird gedreht – in Italien. Eine italienische Firma finanziert das Projekt mit und bestand auf Dreharbeiten in Italien. Nichts war‘s mit Dreh im Copyshop. Ob man‘s merken wird? Im kommenden Herbst möchte das ZDF die Folgen ausstrahlen. Ich bin schon sehr gespannt.
Ja, dank der Geschwister Ignatov und der NRWZ bin ich so im Herbst, besser Winter meines Berufslebens noch in eine ganz neue Medienwelt hineingerutscht. Eine großartige Erfahrung.
Und das alles, weil mir ein Banker einen Tipp geben wollte. Welche Folgen das haben würde, haben wir damals beide nicht geahnt. Er schrieb nämlich am Schluss in seiner Mail, was er mir da mitteile, sei „wahrscheinlich weniger interessant für einen Artikel, aber gut zu wissen…“ Welch ein Irrtum.